Induzier

induzieren

Von induzieren sprechen wir, wenn wir Wissen durch Induktion erhalten.

Inkohaer

Inkohärenz

Bartelborth hat bei der Analyse der Kohärenz der systematischen Kohärenz die Inkohäenz gegenübergestellt [1].

Ein Überzeugungssystem X ist um so inkohärenter,

  1. je mehr Inkonsistenzen in X auftreten (auch probabilistische)
  2. in je mehr Subsysteme X zerfällt, die untereinander relativ wenig vernetzt sind (Subsystembedingung),
  3. je mehr Erklärungsanomalien in X auftreten (Anomalienbedingung),
  4. je mehr konkurrierende Erklärungen in X vorliegen (Konkurrenzbedingung).

Der Begriff der Inkohärenz wird bei Bartelborth nicht nur der systematischen Kohärenz gegenübergestellt, sondern ist gleichzeitig Voraussetzung zur Bestimmung der systematischen Kohärenz.


[1] Bartelborth, T.: Begründungsstrategien. Ein Weg durch die analytische Erkenntnistheorie. Berlin 1996, 192

Inkonsis

Inkonsistenz

Inkonsistenz (lat. in-, un-, und consistere, zusammentreten, verharren, sich behaupten) nennt man einen Mangel an innerem Zusammenhang.

Sei S eine Menge von Aussagen. S heißt inkonsistent genau dann, wenn es mindestens ein A gibt, mit {A, &;A} &; S.

Der Inkonsistenz wird die Konsistenz gegenübergestellt.


Instrum

causa instrumentalis

Wenn die Ursache n durch die Verwendung der Ursachen a, b, c wirkt, dann sind a, b, c jeweils causa instrumentalis (instrumentelle Ursache) sind.

Intentio

Absicht, Intention

Eine Absicht (lat. intentio) oder Intention) ist die bewusste Streben auf ein Ziel und auch das, worauf es bei einer Willenshandlung abgesehen ist, das Ziel selbst.

In der spätantiken und scholastischen Philosophie wird intentio in Zusammenhang mit dem religiösen Zweck des Lebens gebracht. Die Absichten des Willens müssen mit der Ausrichtung der Seele auf ein positives Verhältnis zu Gott in Einklang stehen.

Die Scholastiker unterscheiden intentio absoluta, intentio actualis, intentio habitualis, intentio animalis, intentio bona, intentio mentalis, intentio prima und secunda naturae.

Nach Wolff ist Absicht dasjenige, was wir durch unser Wollen zu erhalten gedenken;.

Meinong teilt die Absichten oder Willens-Objecte in egoistische, altruistische und neutrale ein.

Bei Husserl bezeichnet intentio das Gerichtetsein des Bewußtseins auf ein intentum, d. h. auf einen Gegenstand mit einer bestimmten Bedeutung. Die Intention ist daher ein Zug der Intentionalität.

Heftig umstritten war die Bestimmung von absichtlich bei Hart.

Im Rahmen der intentionalen Handlungserklärung hat Georg Meggle den Intentionsbegriff näher analysiert. Für ihn liegt eine intentionale Handlung dann und nur dann vor, wenn ein Verhalten, ein Herbeiführen-Wollen des Ziels und der Glaube, dass dies nur durch gerade dieses Verhalten erreichbar ist, zusammentreffen.

Eine zentrale Rolle spielt der Absichtsbegriff u. a. in der der Absichtstheorie.

Interesse

Interesse

Der Begriff Interesse (von lat. inter, zwischen, und esse, sein) kommt ursprünglich aus der Handels- und Rechtssprache und erhält in der Staatsphilosophie des 17. und 18. Jh. philosophische Bedeutung.

Wir unterscheiden subjektive und objektive Interessen.

Als subjektives Interesse bezeichnet man Gewinn, Nutzen, Bedürfnisse, die man zu erringen oder zu haben glaubt, sowie die damit verbundene Aufmerksamkeit bzw. das Gefallen daran und das Streben nach Befriedigung von Bedürfnissen bzw. nach Erringung eines Nutzens.

Als objektives Interesse werden die Bedürfnisse bezeichnet, die man tatsächlich besitzt – unabhängig davon, ob man sich ihrer bewusst ist oder nicht.

In beiden Bedeutungen kann man sagen, dass Individuen, Gruppen, Institutionen und Staaten Interessen haben.

Strittig ist das Verhältnis zwischen den Interessen des Individuums, der Gruppe, der Institutionen und des Staats.

Nach Hobbes stellen die Eigeninteressen der Individuen für das Allgemeine des Staats eine Bedrohung dar.

A. Smith ist der Meinung, dass im freien Zusammenspiel der privaten Interessen diese sich auf längere Sicht mit dem staatlichen Allgemeininteresse in Übereinstimmung befinden. Moral und Tugend bilden das Korrektiv des Gesamtinteresses, wenn dieser gesellschaftliche Automatismus nicht effektiv genug funktioniert.

Rousseau trennt die Privatinteressen vom Allgemeininteresse und bestreitet, dass die Vereinigung von Privatinteresse das Allgemeininteresse oder den Gemeinwillen (volonté générale) hinreichend ausdrückt.

Hegel betrachtet die bürgerliche Gesellschaft als Ort der verschiedenen, sich widerstreitenden Privatinteressen. Diese unterscheiden sich von bloß tierischen Begierden und natürlichen Bedürfnissen, da sie in einen vorgegebenen gesellschaftlichen Arbeits- und Rechtszusammenhang eingebettet sind. Dieser Zusammenhang ermöglicht die gegenseitige Anerkennung der Privatinteressen anderer und das Abschließen von Verträgen, so dass bereits vor der Ausformung der bürgerlichen Gesellschaft ein gewisses Allgemeininteresse existiert. Die Geschichte entwickelt sich nach Hegel auf die Verwirklichung eines freien Staates hin, in welchem dieses Allgemeininteresse dann voll zur Geltung kommt.

Marx knüpft an Hegel an. Doch nach Marx verwirklicht der bürgerliche Staat keineswegs das Allgemeininteresse, da er nur die Interessen der besitzenden Klasse, nicht aber die des Proletariats berücksichtigt.

Der russische Psychologe Rubinstein definiert:

"Wenn durch irgendwelche Umstände etwas eine gewisse Bedeutung für den Menschen erlangt, so kann das sein Interesse, d. h. eine spezifische Gerichtetheit der Persönlichkeit hervorrufen … Das Interesse im psychologischen Sinn des Wortes ist ein ganz spezifisches Gerichtetsein der Persönlichkeit, das schließlich nur durch das Bewußtsein ihrer gesellschaftlichen Interessen bedingt ist."

Habermas lehnt die klassische Auffassung von Erkenntnis, Theorie und Wissenschaft als interesseloses Betrachten ab. Statt dessen hebt er hervor, dass Erkenntnis, Theorie und Wissenschaft von nicht-theoretischen Zwecken, denen die Erkenntnis dienen soll, geleitet werden. Die Naturwissenschaften folgen einem technischen Erkenntnisinteresse. Sie streben nach Erkenntnis der Möglichkeiten zur Beherrschung und Veränderung der Natur mit Hilfe technologischer Eingriffe. Die Geistes- bzw. Sozialwissenschaften dagegen sind von einem praktischen bzw. emanzipatorischen Erkenntnisinteresse geleitet; ihnen geht es um das Verstehen der zwischenmenschlichen Verhältnisse, die eine freie intersubjektive Praxis fördern oder hemmen.

Eine gewichtige Rolle spielt der Interessenbegriff in der Interessenethik.


Index U

Index U 
Über-Ich | Übereinstimmungstheorie der Wahrheit | Überzeugung, basale | Umweltethik | Unabhängigkeitsbeweis | Universale | Universalienstreit | Universalskepsis | univok | Unterbegriff | Unterschieben einer These | Unvollständigkeit, funktionale | Ursache | Ursache, adäquate | Ursache, ausschlaggebende | Ursache, äußere | Ursache, auswirkende | Ursache, bewahrende | Ursache des Erkennens | Ursache des Seins | Ursache, entfernteste | Ursache, entscheidende | Ursache, erste | Ursache, erste wirkende | Ursache, externe | Ursache, formale | Ursache, hinreichende | Ursache, innere | Ursache, instrumentelle | Ursache, interne | Ursache, materiale | Ursache, mittelbare | Ursache, mitwirkende | Ursache, nächste | Ursache, nicht hinreichende | Ursache, primäre | Ursache seiner selbst | Ursache, spezifische | Ursache, transeunte | Ursache, unmittelbare | Ursache, ursprüngliche | Ursache, vollständige | Ursache, wesentliche | Ursache, wirkende | Ursache-Wirkungs-Beziehung | Ursache-Wirkungs-Reihe | Ursache, zweite | Ursachen, Pluralität der | Ursachenerklärung | Urteil | Urteil, affirmatives | Urteil, allgemein bejahendes | Urteil, allgemein verneinendes | Urteil, allgemeines | Urteil, apodiktisches | Urteil, assertorisches | Urteil, bedingtes | Urteil, bejahendes | Urteil, bejahtes | Urteil, definit partikuläres | Urteil, eliminierendes bedingtes | Urteil, erklärendes | Urteil, generelles | Urteil, hypothetisches | Urteil, kategorisches | Urteil, negierendes | Urteil, notwendiges | Urteil, nichteliminierendes bedingtes | Urteil, partikulär bejahendes | Urteil, partikulär verneinendes | Urteil, partikuläres | Urteil, problematisches | Urteil, singuläres | Urteil, synthetisch apriorisches | Urteil, unbestimmt partikuläres | Urteil, universales | Urteil, verneinendes | Urteil, verneintes | Urteile, konträre | Urteile, kontradiktorische | Urteile, subkonträre | Utilismus | Utilitarismus | Utilitarismus, hedonistischer | Utilitarismus, idealistischer | Utilitarismus, ideeller | Utopie | utraque praemissa neget nil inde sequetur

Index V

Index V 
Vagheit | Vaiseshika | Vedanta | vel-Funktion | velatus | Venn-Diagramm | Verallgemeinerung, induktive | Verantwortung | Verantwortungsethik | Verb, assertives | Verb, performatives | Verb, repräsentionales | Verbaldefinition | Verfahren, kompositives | Verfahren, resolutives | Verhüllter | Vermengung vieler Fragen zu einer | Vernunft, Autonomie der | Vernunftbegriff | Vernünftigkeit | Vernunft, instrumentelle | Vernunft, kommunikative | Vernunft, kosmische | Vernunft, kosmologische | Vernunft, metaphysische | Vernunft, praktische | Vernunft, reine | Vernunftreligion | Vernunft, theoretische | Vernunftwahrheit | Versprechen | vera rerum vocabula | Verstand | Verstand, gemeiner | Verstand, gesunder | Verursachung, transeunte | Vier-Phasen-Lehre | Vollständigkeit, funktionale | Voraussageschluß | Vorlieben, externe | Vorstellung | Vulgärmaterialismus

Index W

Index W 
w | Wagnis | Wahrhaftigkeit | Wahrheit | Wahrheit, absolute | Wahrheit, doppelte | Wahrheit, ewige | Wahrheit, klassiche Definition der | Wahrheit, logische | Wahrheit, objektive | Wahrheit, relative | Wahrheitsdefinitheit, Postulat der | Wahrheitsfunktion | wahrheitsfunktionell | wahrheitskonservierende Folgebeziehung | Wahrheitskriterium | Wahrheitskriterium des Euklid | Wahrheitsmatrix | Wahrheitsskeptizismus | Wahrheitstafel | Wahrheitstheorie der Erlanger Schule | Wahrheitstheorie, intersubjektive | Wahrheitstheorie, performative | Wahrheitstheorie, phänomenologische | Wahrheitstheorie, pragmatische | Wahrheitstheorie, prosententiale | Wahrheitstheorie, semantische | Wahrheitstheorie, skeptische | Wahrheitswert | Wahrheitswerten, Zukommen von | Wahrheitswerten, Zuordnen von | Wahrheitswertfunktion | Wahrheitswertfunktion, äußere | Wahrheitswertfunktion, identische einstellige | Wahrheitswertfunktion, innere | Wahrheitswertfunktion, klassische | Wahrheitswertfunktionen für Alternativen | Wahrheitswertfunktionen für Implikationen | Wahrheitswertfunktionen für Konjunktionen | Wahrheitswertfunktionen für Negationen | Wahrheitswerttabelle | Wahrheitswerttafel | Wahrnehmung | Wahrnehmungsskeptizismus | Wahrnehmungsvermögen | Wahrscheinlichkeit | Wahrscheinlichkeitslogik | Wahrscheinlichkeitsschluß | Wahrscheinlichkeitsurteil | Weber-Intersection | Weber-Union | Weise, die sieben | Welt | Weltanschauung | Weltformel | Weltgeist | Weltseele | Wende, kopernikanische | Wendung, kopernikanische | Wer zuviel beweist, beweist gar nichts | Werner-Intersection | Werner-Union | Wert | Wertantinomie | Wertblindheit | Wertetabelle | Wertethik, materiale | Wertethik, subjektive | Wertfreiheit, externe | Wertfreiheit, interne | Wertgefühl | Wertlehre | Wertphänomenologie | Wertphilosophie | Wertpsychologie | Wertrelativismus | Wertschätzung | Werttheorie | Werttheorie, emotive | Werturteil | Widerlegung | Widerlegung von Urteilen, direkte Methode der | Widerspruch, Prinzip vom | Widerspruch, Satz vom | Widersprüchlichkeit der Definition | Widerstreit der Argumente, gleichwertiger | Wiedergutmachungsimperativ | Wiener Kreis | Willkür | Wirkung | Wirkursache | Wissen | Wissen, abgeleitetes | Wissen, absolutes | Wissen-Daß | Wissen durch Bekanntschaft | Wissen, echtes | Wissen, propositionales | Wissen, reines | Wissen, sicheres | Wissen, mittelbares | Wissen, unmittelbares | Wissen-Von | Wissen-Wie | Wissenschaftsethik | Wissensempirismus | Wissenssoziologie | Wohlwollensethik | Wortherkunft | Würde

Index X

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x | Xenokratie | XYZ