Jürgen Habermas (geb. 1929)

Der deutsche Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas studierte Philosophie, Geschichte, Psychologie, deutsche Literatur und Ökonomie in Göttingen, Zürich und Bonn. 1954 promovierte er in Bonn bei E. Rothacker mit einer Arbeit über Schelling.

Danach war er in Frankfurt a. M. Assistent von Adornos und Mitglied des Instituts für Sozialforschung.

1961 habilitierte er sich bei W. Abendroth in Marburg mit der Arbeit Strukturwandel der Öffentlichkeit. Von 1961 bis 1964 war er außerordentlicher Professor in Heidelberg. Von 1964 bis 1971 arbeitete er als Nachfolger Horkheimers als Ordinarius in Frankfurt a. M. Von 1971 bis 1980 war er neben C. F. v. Weizsäcker Direktor am Max-Planck-Institut in Starnberg zur Erforschung der Lebensbedingungen der technisch-wissenschaftlichen Welt. Von 1980 bis 1982 war Habermas Direktor am Max-Planck-Institut für Sozialwissenschaften in München. Ab 1982 arbeitete er wieder als Ordinarius in Frankfurt a. M.

Habermas ist ein Vertreter der Frankfurter Schule.

Anders als Horkheimer will Habermas zeigen, dass in der bürgerlichen Gesellschaft die Möglichkeit zu ihrer Kritik angelegt ist. Die bürgerliche Gesellschaft ist für ihn auch als eine Öffentlichkeit zu verstehen, die sich am Maßstab des vernünftigen Gesprächs zwischen grundsätzlich allen Bürgern orientiert und politische Entscheidungen nur dann als gerechtfertigt ansieht, wenn sie in einem Konsens begründet werden können.

Habermas geht es sowohl um die Bedingungen und die Form dieses vernünftigen Gesprächs als auch um die Bedingungen und Formen seiner Störung und Verhinderung.

Habermas vertritt eine diskursive Konsenstheorie der Wahrheit.

Die Ethik von Habermas ist eine Diskursethik.