Philosophie Wörterbuch

Index A

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Halbier

Dichotomie-/Halbierungsparadoxon

Das Dichotomie- oder Halbierungsparadoxie wurde von Zenon von Elea gefunden und gehört zu den Zenonschen Paradoxien.

Nach diesem Paradoxon ist es unmöglich, sich von einem Punkt zu einem anderen zu bewegen, denn erst muss der halbe Weg zurückgelegt werden, aber bis dahin die Hälfte dieser Hälfte usw. bis ins Unendliche. Die Bewegung kommt also nie in Gang. Die Halbierungsparadoxie wird wie die Paradoxie von Achilleus und der Schildkröte als Stadionparadoxie bezeichnet.

Hilism

Holismus

Als Holismus bezeichnet man die philosophische Position, etwas als Ganzheit und nicht als aus Teilen zusammengesetzt zu betrachten. Je nachdem, was als Ganzheit betrachtet wird, unterscheiden wir folgende Formen:


Hipparch

Hipparchia von Maroneia (ca. 300 v. u. Z.)

Die griechische Kynikerin lebte zur Zeit der 111. Olympiade, war die Schwester des Metrokles und die Frau des Krates von Theben, der auch der kynischen Schule angehörte.

Nach Diogenes Laërtios war sie Schülerin des Krates und zog trotz der wohlhabenden Herkunft es vor ein bescheidenes Leben mit dem Kyniker zu verbringen. Unter Suizidandrohung setzte sie gegen den Willen der Eltern die Ehe mit Krates durch.

Der Überlieferung zufolge disputierte Hipparchia mit Theodoros, dem Atheisten, und überführte ihn durch ein Sophismus:

"Was Theodoros tut, ohne dafür eines Unrechtes geziehen zu werden, das kann auch Hipparchia tun, ohne dabei eines Unrechtes geziehen zu werden; Theodoros aber tut nicht unrecht, wenn er sich selbst schlägt, also tut auch Hipparchia nicht unrecht, wenn sie den Theodoros schlägt." (Diogenes Laërtios, Leben und Meinungen berühmter Philosophen, VI 96-98).

Hipparchia betonte, dass sie durch ihre Wahl, nicht am Webstuhl zu sitzen, sondern sich der Bildung und Weisheit zuzuwenden, die beste Entscheidung für sich getroffen habe.

Clemens Alexandrinus hält es für erwähnenswert, dass Hipparchia mit Krates die sogenannte ‚Hundehochzeit‘ (öffentliche Vermählung) vollzog.

Auch Sextus Empiricus berichtet, dass "… Krates dagegen der Hipparchia öffentlich beischlief." (Sextus Empiricus: Grundriß der pyrrhonischen Skepsis I 153).

Weblinks

  • Philosophinnen.de


Histmat

Historischer Materialismus

Der historische Materialismus, ein Zweig des dialektischen Materialismus beschäftigt sich mit der geschichtlichen Entwicklung der Menschengattung, der Gesellschaften und der gesellschaftlichen Klassen. Er geht davon aus, dass die Geschichte auf der materiellen Entwicklung der Gesellschaften mit ihren Produktionsweisen basiert.

Abkürzend wird der historische Materialismus auch als Histmat bezeichnet.

Holism E

Epistemischer Holismus

Als epistemischen bzw. erkenntnistheoretischen Holismus bezeichnet man die holistische Position, gemäß der jede Theorie ein Ganzes ist.

Einzelne Sätze einer Theorie können nicht isoliert bestätigt oder falsifiziert werden. Es gibt kein experimentum crucis.

Werden Prognosen einer Theorie durch Experimente nicht bestätigt, gibt es immer mehrere Möglichkeiten der Korrektur der Theorie bis hin zur Abänderung logischer Gesetze.

Diese Position geht auf Duhem zurück. Sie wird von Quine, erweitert und ist als Duhem-Quine-These bekannt.

Quine bestreitet den Dualismus von analytischen und synthetischen bzw. apriorischen und aposteriorischen Aussagen. Quine hält jedoch an dem Dualismus zwischen theoretischen Aussagen und Beobachtungssätzen fest.

Andere Autoren (Hanson, Kuhn, Feyerabend, Putnam, Rorty) gaben auch diesen Dualismus auf.

Eine große Rolle spielt der epistemische Holismus in Kohärenztheorien des Wissens oder der Rechtfertigung. So ist z. B. Neurath epistemischer Holist.

Holism M

Methodischer Holismus

Als methodischen Holismus bezeichnet man die holistische Position, gemäß der die Erklärung von etwas nicht auf die Beschreibung des Verhaltens von Teilen von ihm reduziert werden kann. U. a. wird die Ordnung verschiedener Theorien oder Wissenschaften nicht so gedacht, dass diese auf eine fundamentale Theorie bzw. Wissenschaft reduziert werden können. Im Gegensatz zum methodischen Holismus steht in gewisser Weise der Merismus (La Mettrie, Weismann).

Das ursprüngliche Anliegen (L. von Bertalanffy, M. Hartmann) des methodischen Holismus war eine neue Metabiologie, durch die sowohl der Mechanizismus als auch der Vitalismus überwunden werden sollte.

Der eigentliche methodische Holismus, begründet durch Haldane, systematisiert von Smuts und vertreten und abgewandelt von A. Meyer, Meyer-Abich, Dacqué u. a., will über die Metabiologie hinaus eine neue Ontlogie schaffen, geht damit in den ontischen Holismus über.

Ausgehend von der Entdeckung, dass selbst das Atom nicht letzter unteilbarer Baustein der Materie, sondern eine in sich strukturierte Ganzheit ist, von der Entdeckung der Isomerie in der Chemie und der Gestaltpsychologie, wurden Strukturiertheit und Ganzheitlichkeit als grundlegende Eigenschaft der Materie betrachtet.


Holism O

Ontischer Holismus

Als ontischen bzw. ontologischen Holismus bezeichnet man die holistische Position, gemäß der die Welt ein Ganzes ist, das nicht aus Teilen besteht.

Zum ontischen Holismus ist die antike Theorie der All-Einheit zu zählen, die u. a. von Parmenides vertreten wurde.

Von seinen Nachfolgern wird der ontische Holismus aufgegeben, indem dem All-Einen ein zweites Prinzip gegenübergestellt wird.

Spinoza betrachtet alles was existiert als Existensweise genau einer Substanz. Diese Substanz identifiziert er mit Gott und der Natur.

Hegel nimmt das antike Konzept der All-Einheit auf und denkt alles, was es gibt, als Moment der dialektischen Entwicklung eines Geistes, der mit der Welt identisch ist.


Holism S

Semantischer Holismus

Als semantischen Holismus bezeichnet man die holistische Position, gemäß der jede Sprache ein Ganzes ist.

Die Bedeutung eines Wortes oder Satzes kann nicht isoliert verstanden werden, sondern nur im Kontext der gesamten Sprache.

Vertreter des semantischen Holismus sind Quine, und Davidson.

Holism2

Ethischer Holismus

Als ethischen Holismus oder holistische Ethik bezeichnet man die holistische Position, gemäß der die Erklärung ethischer Prinzipien von der Natur als Ganzes auszugehen hat.