Assoziationsgesetz

Nach Hume bezeichnet man als Assoziationsgesetze die Art und Weise, wie sich unsere Bewußtseinsinhalte verknüpfen, ohne Rücksicht darauf, ob diese Verknüpfungen Tatbeständen außerhalb des Bewußtseins entsprechen oder nicht.

Die Tatsache, dass sich Vorstellungen überhaupt miteinander verknüpfen lassen, gilt ihm als psychisches Grundgesetz, von dem er drei Erscheinungsformen unterscheidet:

  1. das Gesetz der Ähnlichkeit,
  2. das Gesetz der Berührung in Raum und Zeit und
  3. das Gesetz der Verursachung.

Diese Gesetze erinnern an die drei Arten von Assoziationen,

  • nach der Ähnlichkeit,
  • nach dem Gegensatz,
  • nach der räumlichen oder zeitlichen Nähe,

die Aristoteles in der Schrift Gedächtnis und Erinnerung unterscheidet.

Hegel hat in &; 455 seiner Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundriß diese Position kritisiert:

"Die sogenannten Gesetze der Ideen-Association haben besonders mit … [der] Blüte der empirischen Psychologie ein großes Interesse gehabt. Fürs erste sind es keine Ideen, welche associiert werden. Fürs andere sind diese Beziehungsweisen keine Gesetze, eben darum schon, weil so viele Gesetze über dieselbe Sache sind, wodurch Willkür und Zufälligkeit, das Gegenteil eines Gesetzes, vielmehr Statt hat; es ist zufällig, ob das Verknüpfende ein Bildliches oder eine Verstandeskategorie, Gleichheit und Ungleichheit, Grund und Folge usf. ist. Das Fortgehen in Bildern und Vorstellungen nach der associierenden Einbildung ist überhaupt das Spiel eines gedankenlosen Vorstellens, in welchem die Bestimmung der Intelligenz noch formelle Allgemeinheit überhaupt, der Inhalt aber der in Bildern gegebene ist."

Nach Thomas Brown gibt es im Grunde nur ein Assoziationsgesetz, das der Berührung (contiguity) in Raum und Zeit.

Nach Bain gibt es Assoziation durch Kontiguität (Berührung in Raum und Zeit) und durch Similarität.

Nach T. Lipps sind die Assoziationsgesetze (der Ähnlichkeit und Gleichzeitigkeit) Gesetze der Vervollständigung zur Einheit.

Die Assoziationsgesetze sind – nach Cornelius – notwendige Folgen der Bedingungen, ohne welche die Einheit unseres Bewußtseins nicht gedacht werden kann.