Hipparchia von Maroneia (ca. 300 v. u. Z.)

Die griechische Kynikerin lebte zur Zeit der 111. Olympiade, war die Schwester des Metrokles und die Frau des Krates von Theben, der auch der kynischen Schule angehörte.

Nach Diogenes Laërtios war sie Schülerin des Krates und zog trotz der wohlhabenden Herkunft es vor ein bescheidenes Leben mit dem Kyniker zu verbringen. Unter Suizidandrohung setzte sie gegen den Willen der Eltern die Ehe mit Krates durch.

Der Überlieferung zufolge disputierte Hipparchia mit Theodoros, dem Atheisten, und überführte ihn durch ein Sophismus:

"Was Theodoros tut, ohne dafür eines Unrechtes geziehen zu werden, das kann auch Hipparchia tun, ohne dabei eines Unrechtes geziehen zu werden; Theodoros aber tut nicht unrecht, wenn er sich selbst schlägt, also tut auch Hipparchia nicht unrecht, wenn sie den Theodoros schlägt." (Diogenes Laërtios, Leben und Meinungen berühmter Philosophen, VI 96-98).

Hipparchia betonte, dass sie durch ihre Wahl, nicht am Webstuhl zu sitzen, sondern sich der Bildung und Weisheit zuzuwenden, die beste Entscheidung für sich getroffen habe.

Clemens Alexandrinus hält es für erwähnenswert, dass Hipparchia mit Krates die sogenannte ‚Hundehochzeit‘ (öffentliche Vermählung) vollzog.

Auch Sextus Empiricus berichtet, dass "… Krates dagegen der Hipparchia öffentlich beischlief." (Sextus Empiricus: Grundriß der pyrrhonischen Skepsis I 153).

Weblinks

  • Philosophinnen.de