Philosophie Wörterbuch

W Logik

Wahrscheinlichkeitslogik

Als Wahrscheinlichkeitslogik bezeichnet man die Logik, die sich mit der Wahrscheinlichkeit von Aussaen befaßt. Unter anderem untersucht sie Wahrscheinlichkeitsschlüsse. Die Wahrscheinlichkeitslogik ist eine mehrwertigen Logik in der das Extensionalitätsprinzip nicht gilt.


W Schl

Wahrscheinlichkeitsschluß

Als Wahrscheinlichkeitsschluß, wahrscheinlichen Schluss oder Wahrscheinlichkeitsurteil bezeichnet man einen mittelbaren Schluss, in dessen Schlusssatz kein gesichertes, sondern nur wahrscheinliches Wissen enthalten ist.

Nach Reichenbach beruht alle unsere Erkenntnis auf Wahrscheinlichkeitsschlüssen.

Als Wahrscheinlichkeitsschluß bezeichnet L. W. Rutkowski ein Schluss, bei dem aus dem Vorliegen eines Ereignisses auf zu erwartende Ereignisse geschlossen wird und wo das abgeleitete Urteil eine Disjunktion ist, in der auf die relative Bedeutung jedes Gliedes der Disjunktion im Vergleich zu den übrigen hingewiesen wird.

Wahrscheinlichkeitsschlüsse sind nach Rutkowski die wichtigste Art eduktiver Schlüsse.

Die Induktion ist nach Jevons ein Spezialfall des Wahrscheinlichkeitsschlusses.


W Zukomm

Zukommen von Wahrheitswerten

Nach dem Prinzip der Zweiwertigkeit kommt jeder Aussage ein Wahrheitswert zu. Sie ist wahr
oder falsch unabhängig davon, was ein epistemisches Subjekt über die Aussage denkt, ob es sie akzeptiert …

Vom Zukommen von Wahrheitswerten ist das Zuordnen von Wahrheitswerten streng zu unterscheiden.

W Zuord

Zuordnen von Wahrheitswerten

Das Zuordnen von Wahrheitswerten wird in der epistemischen Logik untersucht.

Vom Zuordnen von Wahrheitswerten ist das Zukommen von Wahrheitswerten streng zu unterscheiden.

Nicht jeder Aussage wird ein Wahrheitswert zugeordnet, und wenn einer Aussage ein Wahrheitswert zugeordnet wird, muss ihr nicht zwingend der Wahrheitswert zugeordnet werden, der ihr tatsächlich zukommt.

Die Zuordnung ist keine Eigenschaft des entsprechenden Satzes. Um sie vollständig zu beschreiben, benötigen wir Bezüge, unter denen die Zuordnung erfolgt. Wir müssen z. B. das epistemische Subjekt angeben, das die Zuordnung zunimmt, das Zeitintervall, in dem die Zuordnung erfolgt …

Wir können die Zuordnung durch mehrstellige epistemische Prädikate beschreiben.

W

w

Das Zeichen w steht in der deutschsprachigen Logikliteratur häufig für den Wahrheitswert wahr.

Wagnis

Wagnis

Wagnis ist ein Begriff der vor allem in der Religionsphilosophie, namentlich in der existentialistischen Religionsphilosophie, verwendet wird.

So meint Jaspers, dass das was ein einzelner in einer geschichtlichen Situation als Anspruch Gottes zu hören glaubt, immer Wagnis ist und Gewißheit ausschließt.

Die Diskussion dieser These ist müssig, da wir auch keine philosophischen Gründe für die Gewißheit der Existenz irgendeines Gottes haben.

Eine präzise Formulierung eines ethischen Konzeptes des Begriffes der Wagnis, eng zu verknüpfen mit einer philosophischen Analyse der Gefahr, steht aus.

Wahrfkt

Wahrheitswertfunktion, Wahrheitsfunktion, Wahrheitswerttabelle

In der Logik nennt man eine Abbildung, die jedem n-Tupel von Wahrheitswerten einen Wahrheitswert zuordnet, eine Wahrheitswertfunktion bzw. genauer eine n-stellige Wahrheitswertfunktion. Man redet mitunter auch kurz von einer Wahrheitsfunktion.

Ein Satz heiß wahrheitsfunktionell, wenn sein Wahrheitswert nur von den Wahrheitswerten der atomaren Sätze, die dieser enthält, abhängt.

Besonders wichtig ist der Fall mit zwei Wahrheitswerten, d. h. der Fall, in dem das Prinzip der Zweiwertigkeit gilt.

Eine Möglichkeit, eine Wahrheitswertfunktion anzugeben besteht in der vollständigen Aufstellung ihrer Wahrheitswerttabelle (auch: Wahrheitsmatrix, Wertetabelle, Wahrheitswertetafel oder Wahrheitstafel.

Als erster hat wohl Ludwig Wittgenstein 1921 solche Tabellen verwendet.

Die Wahrsheitswertetabelle besteht für eine n-stellige zweiwertige Wahrheitswertfunktion aus n+1 Spalten, je eine für die n Argumente und den Funktionswert, und aus 2n Zeilen, wobei in jeder Zeile ein n-Tupel von Wahrheitswerten und der dazugehörige Funktionswert stehen.

Zur Angabe von mehreren gleichstelligen Wahrheitswerten ist es bequem, eine Wahrheitswerttafel zu verwenden, in der jeder Funktion eine Spalte entspricht, dadurch erspart man sich das mehrfache Hinschreiben der Argumente.

Die folgenden Tabelle gibt alle einstelligen Wahrheitswertfunktionen an:

p

F

11

F

12

F

13

F

Die 1. und die 4. Wahrheitswertfunktion sind konstante Wahrheitswertfunktionen. Die 2. ist die identische einstellige Wahrheitswertfunktion. Die 3. Funktion ist die Negationsfunktion bzw. non-Funktion. Sie entspricht der einstelligen Aussagenoperation Negation und wird daher oft auch einfach Negation genannt.

Die folgenden Tabelle gibt alle zweistelligen Wahrheitswertfunktionen an:

14 wwwff fwfwf
pq

F

21

F

22

F

23

F

24

F

25

F

26

F

27

F

28 wwwwwwwwww wfwwwwffff fwwwffwwff ffwfwfwfwf
pq

F

29

F

210

F

211

F

212

F

213

F

214

F

215

F

Von den 16 zweistelligen Wahrheitswertfunktionen sind einige von besonderem Interesse. Die 2. Funktion ist die vel-Funktion, die 5. Funktion ist die seq-Funktion, die 7. Funktion ist die eq-Funktion und die 8. Funktion die et-Funktion.

Sie entsprechen den zweistelligen Aussagenoperationen Alternative, Implikation, Äquivalenz und Konjunktion. Daher werden diese Funktionen oft auch durch diese Worte benannt.

Die 10. Funktion heißt auch die aut-Funktion und wird Antivalenz genannt. Sie entspricht der zweistelligen Aussagneoperation entweder – oder. Die 9. Funktion wird die Sheffer- oder nand-Funktion, die 15. die Nicod-, Peirce- oder nor-Funktion genannt. Die 3. Funktion nennt man auch Gegenimplikation oder Replikation.

Die non-, et-, vel-, seq- und eq-Funktion werden auch die klassischen Wahrheitswertfunktionen genannt.

Innerhalb der mehrwertigen Logik werden mehrwertige Wahrheitswertfunktionen, z. B. der Negation, der Konjunkion, der Alternative und der Implikation betrachtet.

Wahrh T

Tatsachenwahrheit

In der von Leibniz und Hume getroffenen Unterscheidung von Vernunftwahrheit und Tatsachenwahrheit wird die Tatsachenwahrheit durch das Prinzip vom zureichenden Grunde bestimmt.

Die Tatsachen sind zufällig. Ihr Gegenteil kann widerspruchsfrei gedacht werden und ist daher möglich. Keine Tatsache kann zurecht als wahr oder existierend bezeichnet werden, wenn kein zureichender Grund angegeben werden kann.

In der Version von Leibniz bedeutet dies nichts geschieht ohne Ursache, nach Hume gleiche Ursachen haben gleiche Wirkung.

Wahrh V

Vernunftwahrheit

In der von Leibniz und Hume getroffenen Unterscheidung von Vernunftwahrheit und Tatsachenwahrheit wird die Vernunftwahrheit durch das Prinzip vom Widerspruch bestimmt. Vernunftwahrheiten sind notwendig. Ihr Gegenteil kann nicht widerspruchsfrei gedacht werden.

Lessing unterschied zufällig Geschichtswahrheiten und notwendige Vernunftwahrheiten.

Vorlage Index

216 wwffffffff wfwwwwffff fwwwffwwff ffwfwfwfwf
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