Charles Sanders Peirce (1839 – 1914)

Der nordamerikanische Philosoph, Logiker und Physiker Charles Sanders Peirce gehört zu den Begründern des Pragmatismus und zu den Wegbereitern der algebraischen Logik.

Peirce nennt seinen eigenen Pragmatismus Pragmatizismus.

Zentral für seine Philosophie ist die Auslegung von Begriffen als Handlungsregeln. Nach der pragmatischen Maxime sind Begriffe von ihrer Zweckmäßigkeit in bezug auf unsere praktischen Ziele zu beurteilen.

In seiner Auffassung von dem Sinn von Sätzen entwirft Peirce eine Form der Verifikationstheorie, nach welcher der Sinn eines Satzes dadurch bestimmt ist, dass seine Wahrheit oder Falschheit einen Unterschied in bezug auf unsere Wahrnehmungs- und Handlungsmöglichkeiten machen würde. Ein Satz, der sich nicht durch das Zeugnis der Erfahrung bestätigen oder entkräften lässt, hat keinen Sinn.

Auf dem Gebiet der Logik untersuchte er die ausschließende und die nichtausschließende Disjunktion und die materiale Implikation. Dabei entdeckte er eine Reihe von Gesetzmäßigkeiten.

Er befasste sich auch mit Problemen der induktiven Logik und der Klassifikation von Schlüssen sowie mit Problemen der Relationentheorie.

Nach Peirce ist in der zweiwertigen Logik die Peirce-Funktion bezeichnet.

Außerdem heißt in der Logik nach ihm der Satz von Peirce (Peirce’s law):

(((A ⊃ B) ⊃ A) ⊃ A),

das in der intuitionistischen und parakonsistenten Logik eine Rolle spielt.

In den Reasoning and the Logic of Things (1898) zeigt Peirce, dass die logischen Formen mit den Formen räumlicher Strukturen eng verbunden sind. Peirce entwickelt in diesen Vorlesungen eine geometrische Form der Logik, die existentiellen Graphen (existential graphs).

Peirce ist der wichtigste Vertreter des Tychismus.

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