Koselski

Jakow Pawlowitsch Kozelskij (ca. 1728 – nach 1793)

Der russische Philosoph und Mathematiker Jakow Pawlowitsch Kozelskij, ein Vertreter der russischen Aufklärung, betrachtete die Logik als einen Teil der Philosophie. Er bezeichnet die Logik als Wissenschaft des Verstandes.

Die Logik unterteilt Kozelskij in zwei Abschnitte:

  1. die Regeln von den drei Kräften der menschlichen Seele, d. h. von der Wahrnehmung, von der Überlegung oder dem Urteilen und vom Folgern,
  2. die Regeln zur Verwendung dieser Kräfte bei der ermittlung der Wahrheit.

Als Wahrheit bezeichnet er die Ähnlichkeit der Gedanken mit den Dingen.

Die Erkenntnis beginnt mit der sinnlichen Wahrnehmung, die unter dem Einfluss des materiellen Gegenstandes auf die Sinnesorgane entsteht. Wir erkennen die Dinge nur über die Sinne. Das ist daraus ersichtlich, dass wir mit geschlossenen Augen nichts sehen und mit geschlossenen Ohren nichts hören, sondern uns nur das Gesehene oder Gehörte einbilden.

Als Begriff bezeichnet Kozelskij die Vorstellung eines Dinges in unserem Denken. Er teilt die Begriffe in klare und dunkle, in deutliche und undeutliche, in vollständige und unvollständige sowie in einzelne, besondere und allgemeine ein.

Das Urteil ist nach Kozelskij eine Anhäufung oder Trennung von Begriffen. Der Schluss – so Kozelskij ist die Ableitung eines dritten Satzes aus zwei vorausgehenden.


Kotarb J

Janina Kotarbinska


Die Logikerin Janina Kotarbinska (* 1901, †  1997) gehörte zur Lwow-Warschau-Schule. Sie war mit Tadeusz Kotarbinski verheiratet.

Literatur

  • W. Krajewski: Janina Kotarbinska – Logical Methodology and Semantic. In: Polish Philosophers of Science and Nature in the 20th Century. (Ed. by Wladyslaw Krajewski) Amsterdam-Atlanta 2000

Weblinks


Kotarbin

Tadeusz Kotarbinski


Der Logiker Tadeusz Kotarbinski (* 31. März 1886, † 3. Oktober 1981) gehörte zur Lwow-Warschau-Schule. Er war mit Janina Kotarbinska verheiratet.

Die Logik nennt Kotarbinski eine allgemeinbildende Disziplin, die unmittelbar mit dem Leben zusammenhängt und Fragen der Erkenntnistheorie, der Semantik der natürlichen Sprache und auch Probleme der Methodologie und Didaktik umfasst.

Zunächst bezeichnete Kotarbi&;ski seine philosophische Lehre als Reismus (res lat. Ding). Nach dieser Theorie existieren nur Dinge, die der Mensch erkennt. Da keine allgemeinen Gegenstände existieren, sondern nur eine unbegrenzte Anzahl konkreter Körper, bezeichnete er seine Theorie auch als Konkretismus.

Online-Texte

Literatur

  • J. Wolenski: Tadeusz Kotarbinski – Reism and Science. In: Polish Philosophers of Science and Nature in the 20th Century. (Ed. by Wladyslaw Krajewski) Amsterdam-Atlanta 2000

Weblinks


Kozlow

Alexej Alexandrowitsch Kozlow (1831 – 1901)

Alexej Alexandrowitsch Kozlow wirkte von 1876 bis 1887 als Professor in Moskau.

Kozlow ist ein von Leibniz und Teichmüller beeinflußter Vertreter eines pluralistischen Panpsychismus.

Der Begriff des Seins entstammt dem Ich-Bewußtsein. Er wird auf die Außendinge übertragen. Die räumliche Welt ist ein Zeichensystem, dessen An sich geistig ist.

Kraft V

Victor Kraft (1880 – 1975)

Der österreichische Logiker und Philosoph war ab 1925 Professor in Wien.

Er ist einer der führenden Vertreter des Wiener Kreises. Er wird dem Neopositivismus zugerechnet.

Nach dem 2. Weltkrieg bildet sich in Wien ein Diskussionskreis um Victor Kraft, in dem über philosophische Grundlagenprobleme der Naturwissenschaft diskutiert wurde. Dieser Diskussionskreis wurde u. a. von Wittgenstein, Anscombe, Feyerabend und von Wright besucht.

Kraft kritisiert den im Wiener Kreis vorherrschenden Wertrelativismus und vertritt statt dessen eine Form des ethischen Kognitivismus.

Mit Russell lehnt Kraft den Apriorismus ab. Auch synthetische Urteile a priori könne es nicht geben. Aussagen über Tatsachen können nur aufgrund von Erfahrung gelten.

Logik und Mathematik sagen nichts über die erfahrbare Wirklichkeit aus.


Krates M

Krates von Mallos (1. Hälfte des 2. Jh. v. u. Z.)

Krates von Mallos (in Kilikien) war Haupt der pergamenischen Grammatikerschule. Sein Prinzip war die Anomalie der Stoa im Gegensatz zur Analogie der alexandrinischen Schule (Hauptgegner Aristarchos von Samothrake). Anders als Eratosthenes sah Krates Homer als großen Geographen an, in dessen Werk er das stoische Weltbild mittels allergorischer Erklärungen hineininterpretierte. Krates soll auch den ersten Globus gebaut haben. Bei seinem Aufenthalt als Gesandter in Rom(um 169/68) beeinflußte Krates durch seine Vorträge nachhaltig die grammatisch-philologischen Studien der Römer.


Krates T

Krates von Theben (Ende 4. Jh. v. u. Z.)

Der griechische Kyniker Krates von Theben ist Schüler des Diogenes von Sinope und Lehrer des Zenon von Kition. Er war hochgebildet und führte mit seiner Frau Hipparchia, die aus vornehmen Hause stammte und ebenfalls der kynischen Schule als wandernde Sittenprädigerin angehörte, ein Bettlerdasein. Im Gegensatz zum Volksglauben vertrat er einen monotheistischen Standpunkt.


Kratesik

Kratesikleia

Die Lakonerin Kratesikleia war die Frau des Lakedaimoniers Kleanor.

Iamblichos erwähnt Boio in seiner Aufzählung der 17 Pythagoreerinnen.

Die Textstelle mit der Aufzählung lautet: " bedeutendsten Pythagoreerinnen: Timycha, die Frau des Myllias von Kroton, Philtys, die Tochter des Theophris von Kroton, Schwester des Byndakos, Okkelo und Ekkelo, die Schwestern der Lukaner Okkelos und Okkilos, Cheilonis, die Tochter des Lakedaimoniers Cheilon, die Lakonerin Kratesikleia, die Frau des Lakedaimoniers Kleanor, Theano, die Frau des Metapontiers Brotinos, Myia, die Frau des Milon von Kroton, Lasthenia aus Arkadien, Habroteleia, die Tochter des Habroteles von Tarent, Echekrateia von Phlius, Tyrsenis aus Sybaris, Peisirrhode aus Tarent, Theadusa aus Lakedaimon, Boio aus Argos, Babelyka aus Argos, Kleaichma, die Schwester des Lakedaimoniers Autocharidas. Insgesamt: 17." (Iamblichos: Pythagoras, 1963, 267)

Kleobul

Kleobuline von Rhodos (ca. 570 v. u. Z.)

Kleobuline war die Tochter des Kleobulos, einer der Sieben Weisen der Antike. Sie wurde von ihrem Vater Eumetis genannt, in Zuordnung zu ihrem Vater aber Kleobuline. Sie darf nicht mit der Mutter von Thales verwechselt werden, die denselben Namen trug, aber ca. zwei Generationen früher lebte und einem phönizischen Geschlechte entstammt.

Nach Diogenes Laërtios hatte Kleobulos "eine Tochter Kleobuline, Dichterin von Rätselversen in Hexametern. Ihrer gedenkt auch Kratinos in dem gleichnamigen Drama Die Kleobulinen, wie er es nannte, also im Plural." (Leben und Meinungen berühmter Philosophen I, 89f.).

Plutarchos schreibt, dass Thales ihre Begabung und ihren scharfen Verstand lobt, ihre Seelengröße und ihr politisches Geschick; sie zeichne sich durch humanistisches Denken aus und habe ihren Vater, den Tyrannen von Lindos, zu einem milden Regenten umgestimmt. (Verwechselt Plutarch hier die beiden Kleobuline von Rhodos mit der Mutter von Thales?)

Drei der Kleobuline von Rhodos zugeschriebene Rätsel sind überliefert:

"Einer ist Vater und zwölf sind Kinder ihm; aber ein jedes Kind hat zweimal dreißig verschieden gestaltete Kinder. Die sind weiß an der Farbe zu schau’n, schwarz aber die andern, und unsterblichen Sein’s; doch schwinden hinunter sie alle". (Suidas Lexikon Kleobuline, Kleobulos, Bd. III).

Nicht die relativ einfache Entschlüsselung des Rätsels in Jahr, Monate, Tage und Nächte ist das Besondere, sondern die Agonie des "unsterblichen Seins", das doch entschwindet. Ein unsterbliches Sein kann nicht entschwinden und insofern zu einem Nicht-Sein werden, und doch ist es in diesem Rätsel korrekt gesagt.

Aristoteles überliefert uns an zwei Stellen ein weiteres Rätsel: "Sah einen Mann, der schmiedete Erz einem anderen Mann an, also anschließend, dass so einerlei Blutes sei sind" (Arist.: Rhetorik 1405b, Poetik 1458a).

Gemeint ist das ärztliche Schröpfen. Da das Verb schröpfen wahrscheinlich in der alten griechischen Sprache fehlte, benutzte Kleobuline Metaphern zu Erläterung.

Das dritte Rätsel bezieht sich auf den Mythos von Prometheus. "Sah einen Mann ich, der stahl und übte argen Betrug aus. Und die Missethat war das Gerechteste doch" (Poestion: Griechische Dichterinnen 1882).

Ein Unrecht (der Diebstahl des Feuers) wird zu einer gerechtfertigten Handlung, denn die Menschen erhalten das für sie lebenswichtige Feuer.

Von Clemens Alexandrinus wird erwähnt, dass Kleobuline den Gästen des Vaters die Füße wusch, was im Altertum ein verbreiteter Brauch war.

Weblinks


Knutzen

Martin Knutzen (1713 – 1751)

Martin Knutzen ist ein Vertreter der Wolffschen Schule. Er knüpft außerdem stark an Newton an.

Aus der Einheit des Selbstbewusstseins schloß er auf die Immaterialität und die Unsterblichkeit der Seele.