Iamblichos von Chalkis (ca. 283 – 330)

Der hellenistische Philosoph und Mathematiker Iamblichos ist Vater des Ariston. Er war einer der einflußreichsten Vertreter des Neuplatonismus und wird der syrischen Schule zugerechnet.

Ursprünglich Schüler von Porphyrios, wandelte Iamblichos die neuplatonische Lehre in eine mystisch, stark an orientalischen Zügen geprägte Offenbarungsreligion um.

Er hielt an der grundsätzlichen Unterschiedlichkeit eines göttlichen Urwesens gegenüber der Welt fest, zerlegte jedoch Plotins Nus in eine intelligible und eine intellektuelle Welt.

Aus diesen überweltlichen Gottheiten folgen nach Iamblichos in triadischer Ordnung 360 innerweltliche Götter, sodann Engel, Dämonen, Heroen und Naturgötter.

Er suchte so Mantik, Theurgie und jede Art Volksreligion zu rechtfertigen, die nach Iamblichos Stufen zur mystischen Versenkung des Menschen in die Gottheit darstellen.

Die damit vollzogene Überordnung der Religion über die Philosophie übte, obwohl Iamblichos selbst Gegner des Christentums war, auf die Entwicklung der mittelalterlichen Philosophie einen großen Einfluss aus.

Iamblichos‘ Mathematik hat starken zahlenmystischen Einschlag.

Die im Buch I der Slg. der pythagoreischen Lehren mehr oder weniger erfundene Biographie des Pythagoras begründete wahrscheinlich den Pythagoras-Mythos. Von Iamblichos war u.a. wohl Hypatia von Alexandreia stark beeinflußt. Theodoros von Asine war sein Schüler.