Koffka

Kurt Koffka (1886 – 1941)

Kurt Koffka ist ein Vertreter der Berliner Schule der Gestaltpsychologie.

Weblinks


Kojeve

Alexandre Kojève (1902 – 1968)

Der russische Philosoph Alexandre Kojève (eigentlich: Alexandr Kojenikov) ist durch seine Vorlesungen über Hegel an der École Pratique des Hautes Études in Paris von 1933 bis 1939 bekannt geworden.

Kojève verbindet in seiner Hegelinterpretation existenzphilosophische, phänomenologische und dialektische Elemente. Er interpretiert Hegels Philosophie als Lehre von der Selbstverwirklichung des Menschen durch die Formung einer menschlichen Welt, d. h. durch Arbeit und durch Kampf um Anerkennung.

Kierkeg

Søren Kierkegaard

Søren Aabye Kierkegaard (* 5. Mai 1813 in Kopenhagen, † 11. November 1855 in Kopenhagen) war Philosoph und Theologe.

In seinen meist unter Pseudonym veröffentlichten Schriften zeigte er sich als engagierter Verfechter der Idee des Christentums gegen die Realität der Christenheit. Auch gilt Kierkegaard vielfach als der erste Existenzphilosoph.

Leben

Søren Kierkegaard war der Sohn des wohlhabenden und streng religiösen Wolltuchmachers Michael Pedersen Kierkegaard. Von 1830 bis 1840 studierte er an der Universität Kopenhagen Philosophie und protestantische Theologie. In diesem Jahr verlobte er sich mit Regine Olsen, brach diese Verlobung aber schon ein Jahr später. Nach einem Aufenthalt 1841/1842 in Berlin, wo er unter anderem bei Schelling Vorlesungen hörte, zog er wieder in die dänische Hauptstadt. Am 2.November 1855 brach er schließlich auf der Straße zusammen und starb, die Kommunion verweigernd, neun Tage später im Krankenhaus.

Lehre

Kierkegaards Denken in Sätzen zu beschreiben, ist schwierig. Denn was er zur Geltung bringen wollte, war gerade, dass Wahrheit nicht in Sätzen gelehrt werden könne, sondern eine Bewegung des Menschen in der Zeit sei. In diesen Zusammenhang gehören seine Kategorien Augenblick, Wiederholung und Sprung. Das Wesentliche am Christentum war ihm, dass die Wahrheit in die Zeit gekommen sei und der Mensch nur ein Verhältnis zu ihr haben könne, indem er ihr gleichzeitig werde. Alles andere sei Geschwätz.

Kierkegaard sieht die Möglichkeit des Menschen, in drei Stadien zu existieren: dem ästhetischen, dem ethischen und dem religiösen Stadium.

Ästhetisches Stadium

Auf der ursprünglichsten Stufe, dem ästhetischen Stadium, lebt der Mensch ganz in der Unmittelbarkeit der sinnlichen Empfindung, die Motiv und Ziel seines Handelns ist. Er existiert gänzlich unreflektiert, ohne sich über sich selbst im klaren zu sein. Daher rührt auch eine latente Verzweiflung, indem der Mensch spürt, dass er nicht er selbst, sondern in Äußerlichkeiten gefangen ist. Der Mensch hat sich noch nicht als ein Selbst erkannt, das nicht nur rein immanent, sondern auch transzendent existiert, indem sich der Mensch zu dem faktischen Verhältnis, das zwischen Körper und Geist besteht, bewußt in ein Verhältnis setzt. Der Mensch ist hier verzweifelt, weil er mit sich selbst nicht im Reinen ist.

Das Mittel, das dem Menschen nun dazu dient, diesen seinen verzweifelten Zustand zu erkennen, ist die Ironie. Indem er sich zu sich selbst ironisch, also distanziert verhält, gewinnt er einen erhöhten Standpunkt, von dem aus er seine Verzweiflung erkennt und nun versucht, diese zu überwinden. Dadurch erreicht er das zweite Stadium.

Ethisches Stadium

Der Mensch erkennt sich im ethischen Stadium als ein sowohl immanentes als auch transzendentes Wesen, indem er sich nun zu dem Verhältnis zwischen Körper und Geist reflektiert in ein Verhältnis setzt und dessen bewußt wird. Er verhält sich nun vernünftig und erkennt seine Verantwortung vor sich selbst und der Welt. Dadurch aber erkennt er, dass er als zunächst rein immanentes Wesen nicht im Stande ist, den transzendenten Teil seines Wesens zu begründen, der nicht aus der Welt stammen kann. Die Begründung seines Wesens als geistiges und insoweit nicht der Kausalität der Welt unterworfenes Selbst findet er nicht in sich selbst. Vielmehr sieht er sich einem unendlichen, absoluten Unbekannten, Gott, gegenüber, der die Ursache der Unendlichkeit und Freiheit des Menschen ist.

Wenn nun der Mensch sich nicht in ein Verhältnis zu seinem wahren Grund, zu Gott, setzt, sondern aus sich selbst heraus existieren will, so setzt er sich wiederum in Widerspruch zu seinem wahren Wesen, indem er verzweifelt er selbst sein will, oder aber, er leugnet sich selbst als auch transzendentes Selbst, indem er verzweifelt nicht er selbst sein will, und beides führt ihn wieder in die Verzweiflung, die als Grundstimmung seinem Leben zugrunde liegt.

Wiederum dient die Ironie als Mittel, dieses Stadium zu überwinden. Als Selbstreflexion, als Pathos der Distanz, führt ihn diese dazu, seine Verzweiflung und auch den Grund hierfür zu erkennen. Er gelangt so in das dritte Stadium.

Religiöses Stadium

Im religiösen Stadium akzeptiert der Mensch sein Gesetzt-sein von Gott und seine Existenz vor Gott. Er begreift sich als ein Selbst, dem nur von Gott als dem Unendlichen Existenz zukommt. Daher ist das Ziel des religiösen Menschen, in ein existenzielles Verhältnis zu Gott zu treten. Dies kann allein im Glauben geschehen. Gott als der Absolute ist nicht der Kausalität der Welt unterworfen, und entzieht sich daher als der Unbekannte dem menschlichen Verstand, er ist rational nicht erkennbar. Der Glauben fordert als Bedingung daher die Kreuzigung des Verstandes. Der Verstand ist nicht gänzlich unnötig, sondern dient als Korrektiv des Glaubens, indem Unvernünftiges nicht geglaubt werden kann, und er ist Voraussetzung der Selbstreflexion, ohne die der Aufstieg in den Stadien nicht erreicht werden kann.

Er spielt daher für Kierkegaard eine große und unabdingbare Rolle, doch da der Verstand endlich ist und sich rein immanenter Mittel bedient, ist intellektuelle Gotteserkenntnis schlechthin unmöglich. Im Glauben nun wagt der Mensch den Sprung weg vom Verstand hin zum eigentlich Unmöglichen. Glauben ist nur deshalb möglich, weil sich Gott in Christus zu erkennen gab. Da der Mensch nicht in der Lage ist, rational zu Gott zu gelangen, musste sich Gott selbst offenbaren, indem er Mensch und zugleich Gott war und so das Paradoxon aufstellte, dass das Zeitlose in der Zeit, das Transzendente in der Immanenz, das Unendliche in der Endlichkeit existierte. Dieses Paradox ist widersprüchlich und für den Menschen nicht zu vereinbaren. Daher bleibt demgegenüber nur der Sprung in den Glauben. Da das sich zu Gott existenziell Verhalten immer nur momenthaft geschehen kann und der Mensch immer wieder in seine eigene Existenz zurückfällt, dadurch wieder seinen transzendentalen Seinsgrund aus den Augen verliert und so wiederdie rechte Ordnung seines Selbst verrückt, ist er gehalten, diesen Sprung in den Glauben immer wieder neu zu tun und den Moment des Glaubens zu wiederholen. Nur in diesem Augenblick des Glaubens befindet sich das Selbst im richtigen Verhältnis zu sich und zu seinem Existenzgrund und existiert daher momenthaft ohne Verzweiflung.

Werke

  • Entweder – Oder I/II (1843)
  • Furcht und Zittern (1843)
  • Die Wiederholung (1843)
  • Philosophische Brocken oder ein Bröckchen Philosophie (1844)
  • Der Begriff Angst (1844)
  • Stadien auf dem Lebensweg I/II (1845)
  • Abschließende unwissenschaftliche Nachschrift zu den philosophischen Brocken (1846)
  • Die Krankheit zum Tode (1849)
  • Einübung im Christentum (1850)

Online-Texte

Literatur

  • Fahrenbach, Helmut: Kierkegaards existenzdialektische Ethik, Frankfurt a.M. 1968.
  • Fahrenbach, Helmut: Existenzphilosophie und Ethik, Frankfurt a. M. 1970.
  • Joakim Garff: Kierkegaard.
  • Wilfried Greve: Kierkegaards maieutische Ethik. Frankfurt/M. 1990
  • Konrad Paul Liessmann: Sören Kierkegaard zur Einführung. Hamburg 2002
  • Theodor W. Adorno: Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen. Frankfurt/M.
  • Walter Dietz: Sören Kierkegaard. Existenz und Freiheit. Frankfurt/M. 1993
  • Michael Bösch: Søren Kierkegaard: Schicksal-Angst-Freiheit. Paderborn/München/Wien/Zürich 1994
  • Jan Cattepoel: Sören Kierkegaard als Kommunikationsanalytiker und Sozialkritiker. Philosophische Dissertation Mainz 2005

Weblinks


Kiesew

Joh. Gottfried Karl Christian Kiesewetter (1766 – 1819)

Joh. Gottfried Karl Christian Kiesewetter ist ein popularisierender Anhänger von Kant.

Nach Kiesewetter ist die Logik "die Wissenschaft von den allgemeinen und notwendigen Regeln des Denkens".


Kindi

Abu Jussuf Jakub ben Isaak al-Kindi (ca. 800 – ca. 870)

Der arabische Mathematiker, Astronom, Philosoph und Logiker al-Kindi ist vor allem durch seine Kommentare zur aristotelischen Logik bekannt geworden. Er schrieb mehr als 200 Arbeiten von denen aber nur einige Fragmente überliefert sind.

al-Kindi vereinigte die aristotelische Lehre vom Verstand mit der neuplatonischen Lehre vom Verstand und der pythagoreischen Zahlentheorie.

Dem Menschen ist nach al-Kindi eine potentielle (passive) Vernunft eigen. Diese Vernunft nähert sich der ewigen aktiven Vernunft. Dazu durchläuft die Vernunft zwei Stufen:

  1. die erworbene Vernunft und
  2. die demonstrative Vernunft.


Klages

Ludwig Klages (1872 – 1956)

Ludwig Klages ist ein Vertreter der Lebensphilosophie. Er greift auf den Eros zurück und beschreibt diesen in mythischen Bildern.


Kleaich

Kleaichma

Kleaichma war die Schwester des Lakedaimoniers Autocharidas. Iamblichos erwähnt Kleaichma in seiner Aufzählung der 17 Pythagoreerinnen.

Die Textstelle mit der Aufzählung lautet: " bedeutendsten Pythagoreerinnen: Timycha, die Frau des Myllias von Kroton, Philtys, die Tochter des Theophris von Kroton, Schwester des Byndakos, Okkelo und Ekkelo, die Schwestern der Lukaner Okkelos und Okkilos, Cheilonis, die Tochter des Lakedaimoniers Cheilon, die Lakonerin Kratesikleia, die Frau des Lakedaimoniers Kleanor, Theano, die Frau des Metapontiers Brotinos, Myia, die Frau des Milon von Kroton, Lasthenia aus Arkadien, Habroteleia, die Tochter des Habroteles von Tarent, Echekrateia von Phlius, Tyrsenis aus Sybaris, Peisirrhode aus Tarent, Theadusa aus Lakedaimon, Boio aus Argos, Babelyka aus Argos, Kleaichma, die Schwester des Lakedaimoniers Autocharidas. Insgesamt: 17." (Iamblichos: Pythagoras, 1963, 267)


Kleanth

Kleanthes aus Assos (ca. 331 – 233 v. u. Z.)

Der Stoiker Kleanthes aus Assos (Rhinesia) war in Athen Schüler des Zenon von Kition. Er verdiente sich des Nachts durch Teigkneten und Wassertragen seinen Lebensunterhalt.

Kleanthes wurde Nachfolger Zenons im Lehramt und soll durch Selbstmord gestorben sein (Verweigerung der Nahrungsaufnahme).

Die Philosophie gliedert er in Dialektik, Rhetorik, Ethik, Politik, Physik und Theologie.

Die Vorstellung vergleicht er mit dem Abdruck eines Siegels in Wachs.

Die Seele ist ein durch den ganzen Leib verbreitetes Pneuma. Sie überdauert den Tod bis zum Weltenbrande.

Tugendhaftes Handeln ist nur durch Erkenntnis der Wirklichkeit möglich. Sittliches Wissen ist mit Geistes- und Charakterstärke untrennbar verbunden.

Neben Tapferkeit, Selbstbeherrschung und Gerechtigkeit ist die Beharrlichkeit für Kleanthes die wesentlichste Tugend des Menschen.

Kleanthes dichtete einen Zeushymnus, in dem er Zeus als Weltseele und Weltvernunft verherrlichte und so die stoische Theologie begründete.


Kleene

Stephen Cole Kleene (1909 – 1994)

Der amerikanische Mathematiker und Logiker Stephen Cole Kleene studierte auf dem Amherst College und promovierte 1934 an der Princeton University bei Church.

Dann arbeitete er in Princeton und ab 1935 in der University of Wisconsin at Madison. Er wurde 1948 ordentlicher Professor an dieser Universität und arbeitete dort bis 1979. Kleene arbeitete vor allem zur Algorithmentheorie und zur Theorie rekursiver Funktionen. Er führte u. a. den Begriff der partiell rekursiven Funktion ein und bewies den nach ihm benannten Darstellungssatz.

Kleene begründete die nach ihm und Mostowski benannte Hierarchie der arithmetischen Mengen und behandelte Probleme der klassischen Interpretation der intuitionistischen Logik und Mathematik.

Seine Anwendung der dreiwertigen Logik auf mathematische Probleme partieller Funktionen [1] gehört zu den zentralen Ergebnissen der mehrwertigen Logik. Bei Kleene steht der dritte Wahrheitswert dabei für undefiniert. Kleene benutzt in seinem Kalkül die &;ukasiewicz-Tarksi-Negation, &;ukasiewicz-Tarksi-Konjunktion, die &;ukasiewicz-Tarksi-Alternative und eine Implikation die in folgender Tabelle dargestellt ist:

seq01/21
0111
1/21/21/21
101/21

In der Automatentheorie entwickelte Kleene den Kalkül der regulären Ereignisse.


[1] Kleene, S. C.: On notation for ordinal numbers. Journal Symbolic Logic 3 (1938), 749 – 758


Kleiner

Juliusz Kleiner

Der Literaturhistoriker Juliusz Kleiner (* 1886, †) ist ein Vertreter der Lwow-Warschau-Schule. Er gehört nicht zu den direkten Schülern von Twardowski, war aber durch seinen Forschungsstil beeinflußt.

Weblinks