Tarski

Alfred Tarski

Der polnische Mathematiker und Logiker Alfred Tarski (ursprünglich: Alfred Tajtelbaum, * 14. Januar 1902 in Warschau, † 26. Oktober 1983 in Berkeley, California) ist einer der Hauptvertreter der Lwow-Warschau-Schule vor dem 2. Weltkrieg. Er ist Schüler von &;ukasiewicz und Le&;niewski. Tarski wurde 1926 Dozent an der Universität Warschau, emigrierte 1939 in die USA und wirkte dann in Berkeley (Kalifornien).

Er veröffentlichte zahlreiche grundlegende Arbeiten zur mathematischen Logik, Mengenlehre, Metamathematik, Modelltheorie, Algebra und Geometrie.

Insbesondere gehen die exakten mengentheoretischen Methoden zur Interpretation formalisierter Sprachen auf ihn zurück.

Von Tarski stammen wesentliche Gedanken zur modernen Algebraisierung von Logik und Metamathematik. Er hat u. a. die Zylinderalgebren eingeführt. Tarski sieht in der mathematischen Logik die höchste Stufe in der Entwicklung der Logik, und zwar nicht nur aufgrund ihrer Klarheit und der Vollkommenheit ihrer Grundlagen und Methoden, sondern hauptsächlich wegen der Bedeutung der durch sie gelieferten Begriffsbildungen und Theorien.

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Tartaret

Petrus Tartaretus

Der französische Philosoph Petrus Tartaretus wirkte vor allem von 1480 bis 1490. Er war Rektor der Pariser Universität. Er war Nachfolger von Duns Scotus.

Petrus Tartaretus gilt als Kommentator der aristotelischen Logik. Er hat auch einen Teil der Metaphysik, der Ethik und der Physik von Aristoteles kommentiert.

In seinem Kommentar zum aristotelischen Organon führt er die Eselsbrücke ein, ein logische Figur, die häufig fälschlicherweise auf Buridian zurückgeführt wird.

Neben Aristoteles hat er auch Petrus Hispanus und Duns Scotus kommentiert.

Auf Petrus Tartaretus geht ein logisches Quadrat für die allgemeinen Urteile und die partikulär herausstellenden Urteile zurück.


Tatark

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Tatewazi

Grigor Tatewazi

Der armenische Geistliche, Philosoph und Kalligraph Grigor Tatewazi (translit. Tatevazi, engl. Tatevazi, russ. &;&;&;&;&;&; &;&;&;&;&;&;&;&;, * 1346 in Tmok (Georgien), † 1409) ist stark von David Anacht beeinflusst. Sein Lehrer war Johann Worotnezi. Er war zeitweise Worotnezis Sekretär.

Nach Worotnezis Tod editierte Tatewazi dessen Schriften, z. B. zu den Kategorien von Aristoteles oder zu Porphyrios.

Seine Schriften sind stark von der Verteidigung der armenischen Kirche gegen die katholische Kirche geprägt.

Seine Werk &;&;&;&;&; &;&;&;&;&;&;&;&;&;&; (1397) ist eine 10-Bändige Enzyklopädie zu theologischen, philosophischen, medizinischen und naturwissenschaftlichen Fragen. In seinen philosophischen Werken befasst er sich mit der Philosophie von Aristoteles, Platon und Porphyrios.

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Tetens

Johann Nicolaus Tetens

Der deutsche Philsoph, Mathematiker und Naturforscher Johannes Nikolaus Tetens (* 16. September 1736 in Tetenbüll, Südschleswig, † 17. August 1807 in Kopenhagen) studierte in in Rostock und Kopenhagen. Er erwarb 1759 den Grad eines Magisters und promovierte 1760. Er wurde 1763 an der neugegründete Universität in Bützow Professor für Physik und Philosophie. 1776 folgte er einem Ruf an die Universität Kiel und unterrichtete dort Mathematik und Philosophie. Er brach 1786 seine akademische Laufbahn ab und ging 1789 nach Kopenhagen.

Tetens ist stark von Leibniz, Wolff, Locke, Hume, Reid und Bonnet beeinflußt.

Er übte einen starken Einfluß auf Kant aus.

Insbesondere die Analyse der Seele und die Sprachphilosophie waren sein Thema. Er unterschied beim seelischen Vermögen erstmals zwischen Denken, Fühlen und Wollen.

In seinem Hauptwerk Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung (1777) versucht er die Position Humes mit der Philosophie von Leibniz und Wolff zusammenzuführen. Vereits der Titel des Werkes lehnt sich an Humes A Treatise on Human Nature an.

Werke

  • Gedanken von einigen Ursachen, warum in der Metaphysik nur wenige ausgemachte Wahrheiten sind. 1760
  • Abhandlungen von den Beweisen des Daseins Gottes, 1761
  • Über den Ursprung der Sprache und der Schrift, 1772
  • Über die allgemeine speculativische Philosophie, 1775
  • Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwicklung. (2 Bde.) 1776 f.
  • Sprachphilosophische Versuche, Hrsg. von Heinrich Pfannkuch, 1971

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Thagard

Paul Thagard

Paul Thagard ist einer der führenden Kohärenztheoretiker.

Er verknüpfte die Kohärenztheorie u. a. mit der Theorie der Analogie, des Begriffswechsels, des visuellen Denkens und der Entscheidung.


Thales

Thales von Milet

Der griechische Philosoph, Mathematiker und Astronom Thales von Milet (Θαλ&;&;, * ca. 640/39, †  546/45 v. u. Z.) gilt traditionell als Begründer der griechischen Philosophie. Er ist vor allem durch die These Alles ist Wasser bekannt geworden und wird zur ionischen Philosophie gerechnet.

Platon zählte Thales zu den Sieben Weisen des Altertums. Als einem der sieben Weisen werde ihm verschiedene Aussprüche zugeschrieben werden, z. B. Erkenne dich selbst und Unmäßigkeit ist schlecht.

Die wichtigsten Angaben über seine Philosophie sind uns von Aristoteles überliefert.

Der Auffassung von Thales zufolge ist alles aus dem Wasser oder dem Feuchten entstanden. Aristoteles schreibt:

"Von denen ersten Philosophen hielten die meisten nur die stoffartigen für die Prinzipien von allem; denn dasjenige, woraus alles Seiende ist und woraus es als Erstem entsteht und worein es als Letztem untergeht, indem das Wesen bestehen bleibt und nur die Eigenschaften wechseln, dies, sagen sie, ist Element und Prinzip des Seienden … Thales, der Urheber solcher Philosophie, nennt es Wasser (weshalb er auch erklärte, dass die Erde auf dem Wasser sei), wobei er vielleicht zu dieser Annahme kam, weil er sah, dass die Nahrung aller Dinge feucht ist und das Warme selbst aus dem Feuchten entsteht und durch dasselbe lebt (das aber, woraus alles wird, ist das Prinzip von allem); hierdurch also kam er wohl auf diese Annahme und außerdem dadurch, dass die Samen aller Dinge feuchter Natur sind, das Wasser aber für das Feuchte Prinzip seiner Natur ist." [Aristoteles, Metaphysik I 3, 983 b 6ff.]

D. h. Thales leitete alle Dinge aus einem gemeinsamen, natürlichen Urgrund ab und glaubte, dass dem Wechsel der Erscheinungen ein allen Dingen gemeinsames, in seinem Wesen unveränderliches Sein zugrunde liege, das Wasser.

Thales vertritt einen Hylozoismus bzw. Hylopsychismus, d. h. die Anschauung, dass der Stoff durch sich selbst zugleich beseelt ist, indem er behauptet haben soll, dass der Magnet das Eisen anzieht und deshalb beseelt sei (Aristototeles, De anima I, 2) und indem er sagte, dass alles voll von Göttern sei und in allem ist daher Leben und Seele ist (Aristototeles, De anima I, 2).

Nach späteren hellinistischen Überlieferungen unternahm er ausgedehnte Reisen, z. B. nach Ägypten. In Ägypten soll er die Höhe der Pyramiden aus deren Schattenlänge bestimmt haben.

Von dort soll er die Erkenntnis mitgebracht und erstmals streng formuliert haben, dass der Umfallswinkel im Halbkreis ein rechter Winkel ist (Satz des Thales). Danach heißt der Halbkreis über der Hypotenuse eines rechtwinkligen Dreiecks Thaleskreis.

Auch andere mathematische Sätze, die längst im Gebrauch waren, werden nach späteren Überlieferungen dem Thales zugeschrieben, so z. B.

  • Die Kreisfläche wird vom Durchmesser halbiert.
  • Im gleichschenkligen Dreieck sind die Basiswinkel kongruent.
  • zwei Dreiecke sind kongruent, wenn sie in einer Seite und den beiden anliegenden Winkeln übereinstimmen.

Literatur

  • Jöcher, Christian Gottlieb: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Bd. 4, 1084

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Theadusa

Theadusa von Lakedaimon

Iamblichos erwähnt Theadusa in seiner Aufzählung der 17 Pythagoreerinnen.

Die Textstelle mit der Aufzählung lautet: " bedeutendsten Pythagoreerinnen: Timycha, die Frau des Myllias von Kroton, Philtys, die Tochter des Theophris von Kroton, Schwester des Byndakos, Okkelo und Ekkelo, die Schwestern der Lukaner Okkelos und Okkilos, Cheilonis, die Tochter des Lakedaimoniers Cheilon, die Lakonerin Kratesikleia, die Frau des Lakedaimoniers Kleanor, Theano, die Frau des Metapontiers Brotinos, Myia, die Frau des Milon von Kroton, Lasthenia aus Arkadien, Habroteleia, die Tochter des Habroteles von Tarent, Echekrateia von Phlius, Tyrsenis aus Sybaris, Peisirrhode aus Tarent, Theadusa aus Lakedaimon, Boio aus Argos, Babelyka aus Argos, Kleaichma, die Schwester des Lakedaimoniers Autocharidas. Insgesamt: 17." (Iamblichos: Pythagoras, 1963, 267)


Summenh

Konrad Summenhart

Der deutsche Philosoph und Theologe Konrad Summenhart (auch: Summerhart oder Summerhardt, * ca. 1458 in Calw, † 20. Oktober 1502 in Schuttern) wirkte nach Studien in Heidelberg und Paris ab 1478 in Tübingen.

In Tübingen vertrat er das System von Albertus Magnus, die Sentenzen von Petrus Lombardus und kritische Positionen zum kanonischen Recht.

Online-Texte

  • Oratio funebris et luctuosa (lat.-deutsch)

Literatur

  • Jöcher, Christian Gottlieb: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Bd. 4, 939

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Susman

Margarete Susman

Margarete Susman (verh.: Margarete von Bendemann, * 14. Oktober 1872 in Hamburg, † 16. Januar 1966 in Zürich) wuchs in Zürich auf. Der Vater verbot ihr zu studieren. Nach dem Tod des Vaters 1894 studierte sie in Düsseldorf, Paris und München Kunst. In München besuchte sie zudem Philosophievorlesungen bei Theodor Lipps.

Ab 1900 besuchte sie Vorlesungen bei Georg Simmel.

Sie nahm an den wöchentlichen Privatkolloquien bei Simmel teil und lernte dort Ernst Bloch, Buber und Groethuysen kennen.

Ab 1907 arbeitete sie bei der Frankfurter Zeitung und schrieb u. a. Rezensionen und Essays zu Lukacs, Bloch, Buber, Schopenhauer und Spinoza.

Werke

  • Gediche (1892)
  • Neu Gedichte (1907)
  • Mein Land (1901)
  • Das Wesen der Lyrik (1910)
  • Vom Sinn der Liebe (1912)
  • Die Liebenden (1917)
  • Die Revolution und die Frau (1918)
  • Lieder von Tod und Erlösung (1922)
  • Frauen der Romantik (1929, 21960)
  • Das Buch Hiob und das Schicksal des jüdischen Volkes (1948)
  • Deutung einer grossen Liebe: Goethe und Charlotte von Stein (1951)
  • Aus sich wandelnder Zeit (1953)
  • Gestalten und Kreise (1954)
  • Deutungen biblischer Gestalten (1955)
  • Die deistige Gestalt Georg Simmels (1959)
  • Ich habe viele Leben gelebt (1964)
  • Vom Geheimnis der Freiheit. Aufsätze, 1914 – 1964 (1965)
  • Das Nah- u. Fernsein des Fremden. Essays u. Briefe. Hrsg. von Ingeborg Nordmann. Frankfurt 1992 (Briefe 1911/1912)

Online-Texte

Literatur

  • Thiessen, Susanne: Susman/van Bendemann, Susanne. In: Philosophinnenlexikon. Leipzig 1994, 525 – 528
  • Charlotte Ueckert: Margarete Susman und Else Lasker-Schüler, Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2000
  • Petra Zudrell (Hg.): Der abgerissene Dialog. Die intellektuelle Beziehung Gertrud Kantorowicz – Margarete Susman oder Die Schweizer Grenze bei Hohenems als Endpunkt eines Fluchtversuchs. Innsbruck/Wien 1999
  • Brandstätter, Heike: Margarete Susman. In: Metzler-Autorinnen-Lexikon. Hrsg. v. Renate Hof, Inge Stephan u.a.. Stuttgart 1998, 522 f.

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