Charles Bonnet (1720 – 1793)

Charles Bonnet wurde aufgrund seiner naturwissenschaftlichen Beobachtungen schon früh Mitglied gelehrter Gesellschaften.

Bonnet ist ein von Locke beeinflußter Empirist.

Er betont in der Psychologie die Verbindung der psychischen Vorgänge mit den Nervenprozessen (Vorgängen in den Fibern). Dabei stellt er die Reaktivität und Aktivität der Seele heraus, die nach ihm eine immaterielle Substanz ist.

Die Psychologie beruht auf Beobachtung und Erfahrung. Die Bewegungen der Nervenfibern sind natürliche Zeichen der Bewußtseinsvorgänge.

Die Vorstellungen entspringen teils aus den Sinnen, teils aus der Reflexion. Vor aller Erfahrung hat die Seele keine Vorstellungen. Dies verdeutlicht Bonnet durch Vergleich des Menschen mit einer Bildsäule.

Die Verbindungen der Vorstellungen (Assoziation), die Reproduktion usw. hängt von den Verbindungen der Nervenbewegungen ab. Die Aufmerksamkeit ist eine Reaktion der Seele auf ihre Eindrücke, wodurch sie schwächere Eindrücke verstärken kann. Die Seele besitzt einen ätherartigen Leib als unverlierbares Organ, welches die Erinnerungen des Erdenlebens aufbewahrt. Mit diesem Ätherleib geht sie in andere Körper ein, worauf die Palingenesie folgt.

Die organischen Keime bestehen auf der Erde von Anfang an und entwickeln sich im Sinne der Präformation.

Bonnet beeinflußte einige deutsche Psychologen (Feder, Hissmann, v. Irwing).