Jan Lukasiewicz (1878 – 1956)


Der polnische Logiker und Mathematiker Jan Lukasiewicz war von 1915-1939 Professor an den Universitäten von Lwow und Warschau und Mitbegründer der Lwow-Warschau-Schule der mathematischen Logik und Grundlagenforschung. Er gehörte auch dem Krakower Kreis an. Während der Besetzung Polens durch die Nazis wirkte er an der Warschauer Untergrunduniversität.

Ab 1949 wirkte er in Dublin (Irland).

Lukasiewicz gilt als ein hervorragender Kenner der griechischen Literatur über Logik.

Er veröffentlichte zahlreiche Arbeiten zur Aussagenlogik, insbesondere zur mehrwertigen, zur modalen und zur intuitionistischen Logik.

Von Lukasiewicz stammt die erste von der klassischen Logik abweichende und explizit als mehrwertige Logik präsentierte Aussagenlogik [1]. Diese Logik hatte einen zusätzlichen Quasiwahrheitswert. Diese Logik wurde von Lukasiewicz sehr bald verallgemeinert. Eine zusammenfassende Darstellung hat er gemeinsam mit Tarski veröffentlicht [2].

In seinen mehrwertigen Logiken verwendet &;ukasiewicz die heute als Lukasiewicz-Tarski-Negation und als Lukasiewicz-Tarski-Implikation bezeichneten Wahrheitswertfunktionen.

Von Lukasiewicz wurde die gelegentlich nach ihm benannte klammerfreie Notation der Ausdrücke eines Aussagenkalküls systematisch begründet und verwendet.

&;ukasiewicz entwickelte ein eigenes Verfahren zur Formalisierung der aristotelischen Syllogistik.

Literatur

  • M. Talasiewicz: Jan Lukasiewicz – The Quest for the Form of Science. In: Polish Philosophers of Science and Nature in the 20th Century. (Ed. by Wladyslaw Krajewski) Amsterdam-Atlanta 2000

[1] Lukasiewicz, J.: O logice trójwarto&;ciowej, Ruch Filozoficzny 5 1920, 170f.;
engl. in: Lukasiewicz, J.: Selected Works (ed. L. Borkowski) Amsterdam/London/Warschau 1970
[2] Lukasiewicz, J./Tarski, A.: Untersuchungen über den Aussagenkalkül, Comptes Rendus Séances Société des Sciences et Lettres Varsovie, Cl. III, 23 (1930), 30 – 50

Weblinks