Phintys

Phintys von Sparta (3. Jh. v. u. Z.)

Die Pythagoräerin Phintys war die Tochter des Kallikrates. Sie verfasste die Schrift Über die weibliche Sophrosyne, von der zwei Fragmente überliefert sind.

Im 1. Fragment werden die Tugenden behandelt, wie Phintys sie den Menschen von Natur aus zuschreibt. Dabei unterscheidet sie zwischen

  1. den besonderen Tugenden des Mannes, die mehr ihm zukommen, nämlich Tapferkeit und Klugheit/Einsicht,
  2. der besondere Tugend der Frau, der Sophrosyne,
  3. den beiden gemeinsamen Tugenden, der Tapferkeit, der Gerechtigkeit und der Klugheit/Einsicht.

Körperliche Beschaffenheit, Aufgabenbereiche im öffentlichen und privaten Leben und Tugenden entsprechen einander. Die Beschreibung der natürlichen Anlagen und Tüchtigkeiten von Mann und Frau werden ohne Wertungen vorgenommen. Weiterhin wird der Begriff der weiblichen Sophrosyne näher bestimmt.

Bereits Aristoteles hat zwischen den Tugenden der Frau und des Mannes unterschieden.

Im 2. Fragment wird auf die bescheidene Lebensweise, wie sie den pythagoreischen Lehren entspricht, eingegangen.

Weblinks


Photios

Photios (gest. 891)

Photios, Patriarch von Konstantinopel, verfasste u. a. ein durch seine Auszüge aus griechischen Schriften wichtiges Werk Myrobiblion sowie ein Lexikon.


Petrizi

Joanä Petrizi (ca. 1055 – ca. 1130)

Der georgische Philosoph und Logiker Joanä Petrizi studiert bei Michael Psellos in Byzanz.

Petrizi kommentierte die Werke von Aristoteles.

Die Logik definierte er als einen Teil der Philosophie und setzte sie der Dialektik gleich.

Nach Petrizi ist das Hauptziel der Logik, Verfahren des Beweisens und Widerlegens zu lehren.

Das Urteil betrachtete Petrizi als Ausgangsform des Denkens. Der Begriff ist nach Petrizi ein abgekürztes Urteil.

Joanä Petrizi hat vor allem den kategorischen Syllogismus untersucht, den er für denjenigen hielt, der am sichersten zur Wahrheit führt.


Petrowit

Makarij Petrowitsch (1734 – 1766)

Der serbische Logiker Makarij Petrowitsch war Präfekt der Moskauer slawisch-griechisch-lateinischen Akademie. Er schrieb das erste Logiklehrbuch in russischer Sprache, die Theoretische Logik, zusammengestellt nach verschiedenen Autoren und auf entsprechende Weise geordnet. In diesem Buch verknüpft er die aristotelische Logik mit der Logik von Wolff.


Petrus L

Petrus Lombardus (gest. 1164)

Petrus Lombardus lehrte in Paris, wo er auch Bischof war. Er ist von Abaelard beeinflußt.


Petrus

Pierre d’Ailly (1350 – 1420)

Der französische Kleriker und Philosoph Pierry d’Ailly (lateinisch: Petrus de Alliaco) war Bischof von Le Puy und Cambrai sowie Kardinal.

Pierre d’Ailly verband Mystik und Naturwissenschaft. Er wird dem späten mittelalterlichen Nominalismus zugerechnet.

Pierre d’Ailly schrieb über Physik und Astronomie. Er trat auch als Geograph hervor. Sein Imago mundi (1490) stützte die Auffassung von Kolumbus, dass Indien auf einem Westkurs zu erreichen sei.


Petzoldt

Joseph Petzoldt (1862 – 1929)

Joseph Petzoldt, geboren in Altenburg, war Dozent an der Technischen Hochschule in Berlin und Gymnasialprofessor.

Petzoldt ist von Avenarius beeinflußt und vertritt wie dieser einen empirio-kritischen Positivismus.

Er betont mehr die Stabilität und nicht so sehr das Prinzip der Denkökonomie. Dem Stabilitätsprinzip schreitet alle Entwicklung (auch die geistige) auf eine immer vollständigere Verwendung der Kräfte für stationäre Systeme zu. Größte Stabilität bedeutet stets auch größte Ausnutzung der Kräfte.

Das Denken strebt auf ein Dauerzustand hin.

An die Stelle der Kausalität setzt Petzoldt das Gesetz der Eindeutigkeit. Dieses Gesetz ermöglicht es für einen Vorgang Bestimmungsmittel zu finden, durch die er allein festgelegt wird.

Psychisches und Physisches sind zwei Auffassungsweisen eines und desselben Inhalts. Psychisch ist die Welt, sofern sie wahrgenommen wird, physisch als eindeutiger Zusammenhang der Elemente.

Eine Welt an sich gibt es nicht, nur eine Welt für uns. Ihre Elemente sind nicht Atome oder sonstige absolute Existenzen, sondern Empfindungen.

Die Dinge sind jedoch nicht bloß subjektiv, nicht bloß Bewußtseinserscheinungen.

Es gibt keine absoluten Substanzen, nur relativ konstante Qualitätenkomplexe. Alles Sein ist ein Werden.

Der ethische Imperativ lautet bei Petzoldt: Wir sollen durch alle unsere Handlungen, durch all unser Tun und Denken so viel wie möglich den aus der Natur der Menschen und ihrer Umgebung fließenden einstigen Dauerzustand verwirklichen helfen.


Pfaender

Alexander Pfänder (1870 – 1941)

Alexander Pfänder wird der Phänomenologie zugerechnet. Er vertritt den Standpunkt einer Wechselwirkung zwischen Psychischem und Physischem.

Das Bewußtsein des Willens ist ein Spezialfall des Bewußtseins des Strebens.

Das Wollen ist das siegreiche Streben, welches das Ich zu dem seinigen gemacht hat.


Patrizzi

Francesco Patrizzi (1529 – 1597)

Der italienische Philosoph Francesco Patrizzi (auch: Franciscus Patritius) war ein entschiedener Gegener des Renaissancearistotelismus.

Patrizzi entwarf ein naturphilosophisch-physikalisches Weltbild. In diesem haben Wunder keinen Platz.

Die unendliche Welt ist durchgängig vom göttlichen Lebenshauch (Pneuma) belebt. Oberstes Prinzip ist das Urlicht. Pneuma und Urlicht vermitteln zwischen Geistigem und Körperlichem. Indem vermittelt wird, wird auch belebt. Durch das in die Körperwelt hineinscheinende Urlicht wird die Körperwelt schön.


Pauler

Ákos von Pauler (1876 – 1933)

Der ungarische Philosoph Ákos von Pauler entstammte einer adligen Familie. Mit 15 Jahren entschied er sich Philosoph zu werden. Er studierte u. a. Schopenhauer und die mittelalterliche Philosophie.

In seinen ersten Publikationen setzt er sich mit Kant auseinander.

Nach Beginn seines Studiums an der Budapester Universität, wo er u. a. von Imre Pauer und Frigyes Medveczky beeinflußt wird, wendet er sich dem Positivismus zu und versucht Kant mit dem Positivismus zu versöhnen.

Im Oktober 1898 nahm Pauler ein Studium in Leipzig auf, wo er vor allem bei Wundt hörte.

Im November 1900 reiste Pauler nach Paris, wo er sich hauptsächlich mit der experimentellen Psychologie beschäftigte.

In den nachfolgenden Jahren lehrte Pauler in Budapest und ab 1905 in Pressburg Philosophie.

Ab etwa 1905 nimmt Pauler eine grundlegende Verschiedenheit von genetischer Betrachtung und Geltungsansprüchen an. In seinem Buch Die Natur der ethischen Erkenntnis geht er von der Priorität des Geltungsprinzips aus. 1911 beginnt er den Psychologismus in der Logikautonomer Wissenschaft.

Die 1911 publizierte Inauguralvorlesung Zur Theorie der logischen Grundsätze stützt sich auf drei logische Grundprinzipien.

In den folgenden Jahren beschäftigt sich Pauler mit der reinen Logik, wobei er vor allem Gedanken von Husserl und Brentano aufgreift. Ergebnis dieser Arbeit ist sein Buch Logik das 1925 erscheint (deutsch 1929).

Für Pauler ist die Logik die Hauptdisziplin der Philsophie, da alle theoretischen Äußerungen des Menschen mit dem Wahrheitsanspruch auftreten, die Logik aber gerade die Wahrheit erforscht.

Die Wahrheit lässt sich in der Form des Satzes ausdrücken. Der Satz ist die Bedeutung eines richtigen Urteils.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Pauler stark von den politischen Ereignissen der Jahre 1918/19 beeinflußt. Die Verstümmelung der Autonomie der Pester Universität und die Schrumpfung Ungarns durch den 1920 geschlossenen Friedensvertrag von Trianon veränderten sein Leben.

Er begann eine Metaphysik zu entwickeln, die in ein theistisches System einer thomistischen Ontologie eingebettet war. In seine auf reine Logik gegründete Wahrheitsphilosophie nahm er lebensphilosophische Elemente auf.

Literatur

  • Somos, R.: Zwei Schüler Brentanos: Ákos von Pauler und Meinong. In: Meinong und die Gegenstandstheorie. Meinong and the theory of objects. (Hrsg.: R. Haller), Amsterdam 1996, 591 – 601