Ákos von Pauler (1876 – 1933)

Der ungarische Philosoph Ákos von Pauler entstammte einer adligen Familie. Mit 15 Jahren entschied er sich Philosoph zu werden. Er studierte u. a. Schopenhauer und die mittelalterliche Philosophie.

In seinen ersten Publikationen setzt er sich mit Kant auseinander.

Nach Beginn seines Studiums an der Budapester Universität, wo er u. a. von Imre Pauer und Frigyes Medveczky beeinflußt wird, wendet er sich dem Positivismus zu und versucht Kant mit dem Positivismus zu versöhnen.

Im Oktober 1898 nahm Pauler ein Studium in Leipzig auf, wo er vor allem bei Wundt hörte.

Im November 1900 reiste Pauler nach Paris, wo er sich hauptsächlich mit der experimentellen Psychologie beschäftigte.

In den nachfolgenden Jahren lehrte Pauler in Budapest und ab 1905 in Pressburg Philosophie.

Ab etwa 1905 nimmt Pauler eine grundlegende Verschiedenheit von genetischer Betrachtung und Geltungsansprüchen an. In seinem Buch Die Natur der ethischen Erkenntnis geht er von der Priorität des Geltungsprinzips aus. 1911 beginnt er den Psychologismus in der Logikautonomer Wissenschaft.

Die 1911 publizierte Inauguralvorlesung Zur Theorie der logischen Grundsätze stützt sich auf drei logische Grundprinzipien.

In den folgenden Jahren beschäftigt sich Pauler mit der reinen Logik, wobei er vor allem Gedanken von Husserl und Brentano aufgreift. Ergebnis dieser Arbeit ist sein Buch Logik das 1925 erscheint (deutsch 1929).

Für Pauler ist die Logik die Hauptdisziplin der Philsophie, da alle theoretischen Äußerungen des Menschen mit dem Wahrheitsanspruch auftreten, die Logik aber gerade die Wahrheit erforscht.

Die Wahrheit lässt sich in der Form des Satzes ausdrücken. Der Satz ist die Bedeutung eines richtigen Urteils.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Pauler stark von den politischen Ereignissen der Jahre 1918/19 beeinflußt. Die Verstümmelung der Autonomie der Pester Universität und die Schrumpfung Ungarns durch den 1920 geschlossenen Friedensvertrag von Trianon veränderten sein Leben.

Er begann eine Metaphysik zu entwickeln, die in ein theistisches System einer thomistischen Ontologie eingebettet war. In seine auf reine Logik gegründete Wahrheitsphilosophie nahm er lebensphilosophische Elemente auf.

Literatur

  • Somos, R.: Zwei Schüler Brentanos: Ákos von Pauler und Meinong. In: Meinong und die Gegenstandstheorie. Meinong and the theory of objects. (Hrsg.: R. Haller), Amsterdam 1996, 591 – 601