Peisirr

Peisirrhode von Tarent

Iamblichos erwähnt Peisirrhode in seiner Aufzählung der 17 Pythagoreerinnen.

Die Textstelle mit der Aufzählung lautet: " bedeutendsten Pythagoreerinnen: Timycha, die Frau des Myllias von Kroton, Philtys, die Tochter des Theophris von Kroton, Schwester des Byndakos, Okkelo und Ekkelo, die Schwestern der Lukaner Okkelos und Okkilos, Cheilonis, die Tochter des Lakedaimoniers Cheilon, die Lakonerin Kratesikleia, die Frau des Lakedaimoniers Kleanor, Theano, die Frau des Metapontiers Brotinos, Myia, die Frau des Milon von Kroton, Lasthenia aus Arkadien, Habroteleia, die Tochter des Habroteles von Tarent, Echekrateia von Phlius, Tyrsenis aus Sybaris, Peisirrhode aus Tarent, Theadusa aus Lakedaimon, Boio aus Argos, Babelyka aus Argos, Kleaichma, die Schwester des Lakedaimoniers Autocharidas. Insgesamt: 17." (Iamblichos: Pythagoras, 1963, 267)


Pamphila

Pamphila von Epidauros (1. Jh. u. Z.)

Pamphila war die Tochter des Grammatikers Soteridas und mit Sokratidas verheiratet. Ihre Familie oder die ihres Mannes stammte aus Ägypten.

Pamphila’s Werke gingen bis auf wenige Fragmente verloren. Diogenes Laërtios beruft sich auf sie, wenn er über Thales, Chilon, Pittakos, Kleobulos, Periander, Sokrates, Platon und Theophrastos schreibt.

Daraus lässt sich schließen, dass ihre Schriften Angaben über Leben und Werke von Philosophen enthielten.

Photios hatte noch zu seiner Zeit acht der 33 Bände von Pamphila’s Hypomnemata vorliegen. Ihm zufolge schrieb sie in der damals üblichen Buntschriftstellerei, reihte verschiedene Themen, Zeiten und Formen aneinander, um den Zweck der Wissensvermittlung durch Unterhaltung und ohne aufkommende Langeweile zu erfüllen.

Weblinks


Periktio

Periktione (5. Jh. v. u. Z.)

Die griechische Pythagoreerin Periktione ist wahrscheinlich die Mutter von Platon.


Panait

Panaitios von Rhodos (ca. 180 – 100 v. u. Z.)

Panaitios stammt aus einem der vornehmsten Geschlechter von Lindos. Der hellinistische Philosoph gilt als Begründer der mittleren Stoa.

Nach dem Studium in Athen wirkte er in Rom, später in Athen, wo er ab 129 die stoische Schule leitete. Er verschaffte dem Stoizismus Eingang in den aristokratischen Kreisen Roms (Freundschaft mit Scipio d. J. und Laelius).

Er milderte den ethischen Rigorimus der älteren Stoa und war mehr auf Empfehlungen als auf Verbote bedacht. Ziel des Weisen ist die Vollendung der Vernunft, für den gewöhnlichen Menschen die Vollendung der ihm eigenen Natur.

Panaitios sah den Menschen als Glied des Kosmos. Gegen die ältere Stoa sah er unter aristotelischem Einfluss die Welt als ewig, die Seele als sterblich an.

Von seinen Werken sind nur Fragmente erhalten. Auf seiner Schrift Über die Pflicht fußte Ciceros De officiis.


Petrazyc

Leon Petrazycki (1867 – 1931)

Der polnische Philosoph Leon Petrazycki ist ein Schüler von Heinrich Dernburg.


Panski

Antoni Panski (gest. 1943)

Antoni Panski ist ein Vertreter der Lwow-Warschau-Schule.


Pantakl

Pantakleia (ca. 3. Jh. v. u. Z.)

Tochter des Diodoros Chronos und Schwester von Argia, Theognis Artemisia, sowie Menexene. Sie wird der dialektisch Schule zugerechnet.

Hieronymus schreibt: "Der Sokratiker Diodoros hat gesagt, dass er fünf Töchter von auffallender Tugendhaftigkeit habe, die Dialektikerinnen seien. Über diese hat Philo, der Lehrer des Karneades, eine vollständige Geschichte geschrieben."

Paracels

Paracelsus

Der Arzt, Pharmazeut, Alchimist, Mystiker und Philosoph Philosoph und Theologe Paracelsus (eigentlich Theophrastus Bombastus Philippus von Hohenheim, * Ende 1493 in Einsiedel (heute Schweiz), † 24. September 1541 in Salzburg) war als Arzt sehr erfolgreich. Paracelsus hinterließ zahlreiche deutschsprachige Aufzeichnungen und Bücher medizinischen, philosophischen und theologischen Inhalts, die größtenteils erst nach seinem Tode erschienen.

Leben

Geboren wurde Paracelsus als Sohn des Arztes, Naturforschers und Alchemisten Wilhelm Bombast von Hohenheim. Im Alter von 16 Jahren nahm er das Studium der Medizin an der Universität zu Basel auf. Es schlossen sich etwa zwölf Jahre währende Wanderjahre des jungen Theophrastus an. Nach einem kurzzeitigen Aufenthalt in Ferrara zur Erlangung der Doktorwürde im Jahr 1516 führte ihn die anschließende Arbeit als Wundarzt durch große Teile Europas. In diese Zeit fiel die Namensänderung des Theophrastus zu Paracelsus.

Paracelsus ließ sich 1524/25 in Salzburg nieder, machte sich durch seine soziale Ader die ihn die Aufständischen im Bauernkrieg unterstützen ließ beim Erzbischof unbeliebt und verließ Salzburg bald wieder.

Die ersten größeren streitbaren Auftritte im akademischen Umfeld sind um 1525 an den Universitäten zu Freiburg im Breisgau und Straßburg nachgewiesen. Die in diese Zeit fallende nachfolgende Berufung zum Consiliarius von Basel ermöglichte den regelmäßigen Umgang und Gedankenaustausch mit Humanisten wie Erasmus von Rotterdam, Wolfgang Lachner oder auch Johannes Oekolampadius.

In den Jahren 1527-1528 hielt Paracelsus im Rahmen des Amtes als Baseler Stadtarztes und somit Professors der medizinischen Fakultät erstmals Vorlesungen – entgegen damaliger Gepflogenheiten ausschließlich in deutscher Sprache.

1541 zog Paracelsus nach Salzburg, vermutlich durch Berufung von Fürst Ernst, Pfalzgraf zu Rhein und Herzog in Bayern.

Philosophie

Die Medizin nach Paracelsus hat auf Natur- und Gotterkenntnis zu fußen. Zum Verständnis der Dinge und damit auch der Krankheiten und ihrer richtigen Behandlung seien einerseits empirische Befunde, andererseits – und weitaus wichtiger – die Betrachtung des Großen und Ganzen notwendig: "Denn der Mensch kann nur vom Makrokosmos aus [ universalistisch ] erfaßt werden, nicht aus sich selbst heraus. Erst das Wissen um diese Übereinstimmung vollendet den Arzt" [Opus Paramirum]).

Für Paracelsus ist der materielle Körper lediglich ein Teil des für den gewöhnlichen Betrachter zu großen Teilen nicht-sichtbaren vollständigen Körpers. Wer jedoch durch stetige Arbeit an sich selbst (innere Umwandlung) der göttlichen Erleuchtung, des göttlichen Feuers teilhaftig würde, der könne die Welt mit anderen Augen, d. h. "im Lichte der Natur" [Opus Paramirum] sehen und nur der würde auch zum Arzt taugen.

Zur erfolgreichen Ausübung der ärztlichen Kunst bedarf es nach Paracelsus neben der Gnade Gottes der Kenntnis und Beherrschung vierer Teildisziplinen, nämlich die Philosophie, die Astronomie, die Alchemie und die Redlichkeit (Proprietas).

Er schreibt: "Einer der ein Philosoph sein und sich vor Falschem bewahren will, der muß seiner Philosophie eine solche Grundlage geben, daß er Himmel und Erde in einem Mikrokosmos zusammenfaßt".

Werke

  • Die große Wundarzney. Ulm 1536.
  • Opus Chirurgicum. Bodenstein, Basel 1581.
  • Husersche Quartausgabe (medizinische und philosophische. Basel 1589
  • Chirurgische Bücher und Schriften. Basel 1591 und 1605
  • Straßburger Ausgabe. 1603 (medizinische und philosophische Schriften)
  • Opera omnia medico-chemico-chirurgica, Genevae, Vol3, 1658.
  • Philosophia magna, tractus aliquot, Cöln 1567.
  • Philosophiae et Medicinae utriusque compendium, Basel 1568.
  • Astronomia Magna (auch bekannt als Philosophia Sagax) 1537
  • Opus puramirum
  • De natura rerum

Literatur

  • Jöcher, Christian Gottlieb: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Bd. 3, 1245 – 1247

Weblinks


Parmenid

Parmenides von Elea (ca. um 540 bis 480 v. u. Z.)

Parmenides wird den Eleaten zugerechnet. Er ist Schüler des Xenophanes.

Uns sind Fragmente seines Lehrgedichtes Über die Natur überkommen, das aus zwei Teilen bestanden haben muss. Der erste Teil enthielt seine Seinslehre, der zweite Meinungen über die Welt der Erscheinungen.

Parmenides hat – wohl als erster – die Frage nach dem Verhältnis von Denken und Sein gestellt: "Dasselbe aber ist Denken und des Gedankens Gegenstand." [8 fr. 8]

"Denn (nur) ein und dasselbe kann gedacht werden und sein." [5 fr. 5]

Parmenides scheint die Identität von Denken und Sein so gefasst zu haben, dass das Seiende sowohl das Objekt wie Subjekt des Denkens ist:

"Denn du kannst das Denken nicht ohne das Seiende antreffen, in dem es (ja) ausgesprochen ist. Denn es gibt nichts außer dem Seienden und wird nichts außer ihm geben …" [8 fr. 8].

Parmenides sagt, dass das Sein ist: "Wohlan, ich will es dir sagen, welche Wege der Forschung allein denkbar sind. Du aber höre mein Wort und bewahr‘ es wohl! Der eine (zeigt), dass (das Seiende) ist und dass es unmöglich ist, dass es nicht ist. Das ist der Pfad der Überzeugung; folgt er doch der Wahrheit." [4 fr. 4].

Das Sein ist unvergänglich und mithin ungeworden, d. h. zeitlos: "so muss es denn notwendig schlechthin vorhanden sein und überhaupt nicht!".

Es ist nicht teilbar, "denn alles ist voll vom Seienden".

Es ist vollendet: "Aber da das Seiende eine letzte Grenze hat, so ist es nach allen Seiten hin vollendet, gleich der Masse einer wohlgerundeten Kugel, von der Mitte nach allen Seiten hin gleich." [8 fr. 8].

Das wahre Sein, die Substanz, das Es ist nach Parmenides einheitlich, ewig, unvergänglich, unteilbar, unbeweglich. Die Veränderungen der Dinge sind subjektiv.

Von Parmenides wurde zum ersten Male die logische Unverträglichkeit von Wahrheit und Falschheit betont und das logische Gesetz der Identität bewusst angewendet.


Pascal

Blaise Pascal

Blaise Pascal (* 19. Juni 1623 in Clermont-Ferrand, † 19. August 1662 in Paris) war ein französischer Mathematiker, Physiker, Literat und Philosoph.

Die Jugendjahre

Pascal stammte aus einer Familie des hohen Amtsadels und wurde geboren als Sohn eines Vorsitzenden Richters am Steuergericht der Auvergne. Mit drei Jahren verlor er seine Mutter. Als er acht war, verkaufte der Vater sein Amt an einen Bruder und zog nach Paris, um seinen Töchtern sowie Blaise bessere Entfaltungsmöglichkeiten zu schaffen.

Pascal war ein kränkliches Kind, deshalb wurde er von seinem sehr gebildeten Vater und Hauslehrern unterrichtet. Spätestens mit zwölf erwies er sein mathematisches Talent. Er begann in Mathematikerkreisen zu verkehren und beeindruckte dort als 16-Jähriger mit einer grundlegenden Arbeit über die Berechnung von Kegelschnitten.

Nachdem sein Vater (der 1638 politisch angeeckt und aus Paris geflüchtet war) Ende 1639 begnadigt und 1640 zum hohen Steuerbeamten in Rouen ernannt worden war, erfand Pascal dort 1642 eine Rechenmaschine für ihn, die Pascaline. Sie ermöglichte zunächst nur Additionen, wurde zehn Jahre hindurch aber ständig verbessert und konnte schließlich auch subtrahieren. Pascal erhielt ein Patent auf sie, doch den Reichtum, den er sich von seiner kleinen Firma erhoffte, erlangte er nicht, denn die mühsam handgefertigten Maschinen (mehrere von insgesamt wohl 50 sind erhalten) waren zu teuer, um größeren Absatz zu finden.

In Rouen, einer Stadt mit Universität, hohem Gericht (Parlement) und reicher Kaufmannschaft, zählte die Familie Pascals zur guten Gesellschaft und auch er sowie seine literarisch begabte jüngere Schwester Jacqueline bewegten sich in diesem Milieu. 1646, während der Rekonvaleszenz des Vaters nach einem Unfall, kam die Familie in Kontakt mit den Lehren des holländischen Reformbischofs Jansenius. Vater und Sohn wurden fromm, Tochter Jacqueline (Gilberte war schon verheiratet), beschloss Nonne zu werden.

Die Pariser Zeit

Seine neue Frömmigkeit hinderte Pascal allerdings nicht, weiterhin naturwissenschaftlich-mathematische Studien zu treiben. So wiederholte er noch 1646 erfolgreich die schon 1643 von Evangelista Torricelli angestellten Versuche zum Nachweis der Existenz des Vakuums, die er 1647 in einer Abhandlung beschrieb. Angesichts des Widerstandes vieler Theologen und Naturforscher, u. a. von Descartes, den er 1647 in Paris traf, diskutierte Pascal die Frage des Vakuums später jedoch nur indirekt, insbes. in einer Abhandlung über den Luftdruck, dessen Abhängkeit von der Höhe des jeweiligen Ortes er 1647 nachgewiesen hatte. 1648 begründete er in einer weiteren Abhandlung das Gesetz der kommunizierenden Röhren.

Um 1650 – er lebte seit 1647 mit Jacqueline meist wieder in Paris und war halbwegs gesund – setzte er die Religion etwas hintan und fand Anschluss an schöngeistige, teils sogar freidenkerische Kreise, was ihn zur Beschäftigung mit der Philosophie der Zeit animierte. Die in diesem mondänen Milieu wichtige Kunst, anderen Menschen zu gefallen, inspirierte ihn möglicherweise (denn seine Autorschaft ist nicht sicher) zu einem Discours sur les passions de l’amour (Rede über die Leidenschaften der Liebe, 1652), in dem der Primat des Gefühls gegenüber dem Intellekt postuliert wird.

Die mit Bekannten geführten Diskussionen über die Gewinnchancen im Glückspiel, einem typisch adeligen Zeitvertreib, führten Pascal 1653 dazu, sich der Wahrscheinlichkeitsrechnung zuzuwenden, die er 1654 im brieflichen Austausch mit dem Toulouser Richter und Mathematiker Pierre de Fermat vorantrieb. Überhaupt beschäftigte er sich 1654 wieder sehr mit der Mathematik und schrieb je eine Abhandlung über das sog. Pascalsche Dreieck (Traité du triangle arithmétique), über Zahlenordnungen (Traité des ordres numériques) und über Zahlenkombinationen (Combinaisons).

Seine Sicht vom Menschen und von dessen Glücksmöglichkeiten wurde um diese Zeit allerdings zunehmend skeptischer, nicht zuletzt unter dem Einfluss Jacquelines, die 1652 ins Kloster ging. Der insgesamt fortschrittsgläubige Rationalismus à la Descartes schien ihm immer illusionärer.

Die Jahre in Port-Royal

1654 wurde Pascal beinahe Opfer eines Verkehrsunfalls und hatte wenig später, am 23. Oktober, eine mystische Vision, die er noch nachts auf einem erhaltenen Blatt Papier als sog. Mémorial aufzuzeichnen versuchte. Er wurde einmal mehr fromm und zog sich zurück zu den jansenistischen solitaires (Einsiedlern), d. h. Gelehrten und Theologen, die sich angesiedelt hatten im Umkreis des ebenfalls jansenistisch-strengen Frauenklosters Port-Royal bei Versailles, wo auch Jacqueline lebte. Hier begann er, religiös und theologisch motivierte Schriften zu verfassen. Zugleich befasste er sich, wie immer, auch mit praktischen Fragen, so 1655 mit der Didaktik des Erstleseunterrichtes für die von den solitaires betriebene Schule.

Bei seiner Bekehrung kam er hinein in eine Situation, wo die orthodox frommen und rigoros moralischen Jansenisten den laxeren und konzilianteren, aber auch machtbewussten Jesuiten ein Ärgernis geworden waren. Als es 1655 zum offenen Streit kam, weil der jansenistische Theologe Antoine Arnauld aus der theologischen Fakultät der Sorbonne ausgeschlossen worden war, mischte Pascal sich ein und ließ 1656/57 eine Serie anonymer satirisch-polemischer Broschüren erscheinen, die 1657 in Holland als Buch gedruckt wurden unter dem Titel Provinciales, ou Lettres de Louis de Montalte à un provincial de ses amis et aux R.R. PP. Jésuites sur la morale et la politique de ces pères (Provinzler[briefe], oder Briefe von L. de M. an einen befreundeten Provinzler sowie an die Jesuiten über die Moral und die Politik dieser Patres). Es sind 18 Briefe eines fiktiven Paris-Reisenden namens Montalte, von denen die ersten zehn an einen fiktiven Freund in der heimatlichen Provinz gerichtet sind, die nächsten sechs an die Pariser Jesuitenpatres insgesamt und die letzten beiden speziell an den Beichtvater des Königs. In diesen Briefen beschreibt Montalte in der Rolle eines zunächst theologisch unbeschlagenen und naiven jungen Adeligen, wie Jesuiten ihm altklug und herablassend ihre Theologie erklären; später, nachdem er quasi seine Lektion gelernt hat, beginnt er mit ihnen zu diskutieren und so scharfsinnig wie witzig ihre Lehren zu zerpflücken. Pascal persiflierte und attackierte so die zwar gewissermaßen verbraucherfreundliche, aber tendenziell opportunistische und oft spitzfindige Theologie – die berühmte Kasuistik – der Jesuiten und entlarvte ihren sehr weltlichen Machthunger. Die Lettres provinciales hatten, obwohl sie nach der Nr. 5 verboten wurden, bei Erscheinen der Buchausgabe 1657 auf den Index kamen und 1660 sogar vom Henker verbrannt wurden, großen und langandauernden Erfolg und bedeuteten längerfristig den Anfang vom Ende der Allmacht der Jesuiten in Frankreich.

Kurzfristig allerdings behielten diese mit Hilfe von König und Papst die Oberhand, was die nächsten Jahre Pascals sehr verdüsterte. Denn während viele seiner Gesinnungsfreunde unter dem Druck der obrigkeitlichen Schikanen einknickten oder taktierten, blieb er unbeugsam. In dieser Situation begann er mit der Arbeit an einer großen Apologie der christlichen Religion, wobei er einen seines Erachtens von Augustinus gedeckten Kompromiss anstrebte zwischen der fast fatalistischen jansenistischen Prädestinationslehre, die das Heil oder die Verdamnis jedes Menschen als von Gott vorbestimmt sieht, und der optimistischeren Vorstellung der Jesuiten, dass jeder Mensch eine weitgehende Freiheit habe, sich für Gut oder Böse zu entscheiden und sein Seelheil aktiv zu fördern.

Mit seiner ohnehin schwächlichen Gesundheit ging es in dieser Zeit, sicher auch aufgrund seiner asketischen Lebensweise, immer rascher bergab. So hinderte ihn der frühe Tod mit eben 39 an der Fertigstellung des Werkes. Die umfangreichen Notizen und Fragmente wurden 1670 von jansenistischen Freunden als Pensées sur la religion et autres sujets (Gedanken über die Religion und andere Themen) herausgegeben. Hierin findet man u. a. die Pascalsche Wette, gemäß der der Glaube an Gott nicht nur richtig, sondern auch vernünftig ist, denn "Wenn Gott nicht existiert, verliert man nichts, wenn man an ihn glaubt; wenn Gott aber existiert, verliert man alles, wenn man nicht glaubt."

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