Hallier
Ernst Hallier (1831 – 1904)
Der Botaniker Ernst Hallier war Professor in Jena. Er ist Anhänger von Fries.
1757-58 (erfolglose) Reise nach London im Auftrag einer Handelsfirma. Durch seine Auseinandersetzung mit der Bibel hatte Hamann auf einer Londonreise 1757 – 1758 ein Erweckungserlebnis und kämpfte von nun an leidenschaftlich gegen die zeitgenössische Aufklärungsphilosophie.
Die Menschwerdung Gottes steht im Zentrum seines Denkens. Er betont die paradoxe Vereinigung von Gegensätzen: Sinnlichkeit und Geist, Geschichte und Vernunft. Hamann wendet sich kritisch gegen den Glauben an eine reine, von allem Körperlichen, Geschichtlichen und insbesondere der Sprache losgelöste Vernunft.
In der Tradition der johanneischen Logostheologie deutet Hamann die Wirklichkeit als durch das Wort Gottes geschaffen. Die menschliche Wirklichkeit ist durch Sprache Wirklichkeit. Erst in der Sprache wird der Mensch zum Menschen.
Hamann wirkte u. a. auf Herder, den jungen Goethe, Jacobi, die Romantik, Hegel und Kierkegaard.
Die Aufgabe der philosophischen Kritik ist es, den festen Punkt aufzuzeigen, von welchem alles Erkennen und Wissen ausgeht.
Es gibt eigentlich weder ein apriori noch ein A posteriori. Das eine ist nicht früher als das andere. Nur der subjektive und der objektive Faktor sind gleichzeitig in der Erkenntnis verbunden. Das unmittelbare Bewußtsein, das subjektiv gewisse Erkennen liegt in der Sinneswahrnehmung.
Erst das vermittelte Wissen, welches in Schlüssen, Urteilen, Begriffen besteht, ist das Werkzeug der wissenschaftlichen Erkenntnis. Urteil und Begriff beruhen schon auf einem sprachlosen, primitiven Schluss.
Wahrheit und Irrtum liegen nur im vermittelten Wissen.
Der Wille ist an sich unbewusst, blind. Er ist determiniert.
Ihre intellektuelle Bildung war stark von ihrer Mutter beeinflußt. Abbé de la Mousse, ein Freund Mutter, machte die Philosophin mit den Werken von René Descartes bekannt, dessen Schülerin sie wurde.
Durch ihre Heirat mit dem Comte de Grignan, der als Gouverneur in der Provence lebte, wurde sie von dem gelehrten Umfeld der Mutter getrennt, was sie sehr bedauerte.
Mit ihrer Mutter und wahrscheinlich auch mit anderen Gelehrten unterhielt sie einen regen Briefwechsel, in dem sie auch philosophische Probleme diskutierte.
Leider blieben nur die Briefe der Mutter erhalten, da ihre Briefe, wahrscheinlich aus religiösen Gründen, von ihrer Tochter Pauline vernichtet wurden.
Sie hatte mehrere Kinder, von denen nur zwei das Kindesalter überlebten.
Die Philosophin starb 1705, im Alter von 59 Jahren in der Nähe von Marseille an Pocken.
Goethe studierte 1765 – 1786 die Rechte in Leipzig und verfasste dort seione ersten dichterischen Versuche. Von 1770 – 1771 studierte er in Straßburg. und erwarb dort das Lizentiat der Rechte.
Goethe ist in seinen philosophischen und philosophiehistorischen Äußerungen u. a. von Spinoza, Bruno, Paracelsus, Leibniz, Lessing, Kant und Herder beeinflußt.
Goethes Position ist monistisch, hylozoistisch und pantheistisch. Geist und Materie sind an sich eins. Alles Körperliche ist beseelt, alles Seelische tritt in materieller Form auf.
Wir erkennen die Dinge durch gedanklich geleitete und synthetisch vereinigte Erfahrung (Rationeller Empirismus). Die höhere Erfahrung besteht aus mehreren anderen.
Die anschauende Urteilskraft geht auf das Urbildliche, Typische. Sie erfasst die Idee der Sache, gelangt aber in der Erfahrung niemals völlig zur Darstellung. Wir müssen in der Erkenntnis zu den Urphänomenen gelangen.
Das Gesetz eines jeden Wesens bedingt dessen Werden. Trotz aller äußeren Zufälligkeiten erhält sich der Typus und die Individualität bei aller Entfaltung.
Gott und Natur sind einander immanent. Wirksam ist die Gottheit nur im lebendigen. Die Gottheit ist im Werdenden und sich Verwandelnden, nicht im Gewordenen und Erstarrten. Gott ist die Allvernunft, der uns durchdringende Weltgeist, ist die Weltseele, die ewig in allem sich regt und in der doch auch alles Drängen, Ringen, Werden ewige Ruhe, ewiges Sein ist. Alle Dinge sind im Unendlichen, ohne Teile desselben zu sein.
Die Natur wirkt nach ewigen, notwendigen, göttlichen Gesetzen. Die Natur umfasst alles. Wir können nicht aus ihr heraus. Sie schafft ewig neue Gestalten. Sie scheint alles auf Individualität angelegt zu haben und macht sich nichts aus den Individuen. Sie verwandelt sich ewig.
Geist und Materie, Wille und Bewegung sind die notwendigen Doppelingredienzien des Universums (Identitätstheorie). Die Welt ist eine in Monaden oder Entelechien (Seelen) gegliederte Einheit. Diese Elemente sind alle unzerstörbar. Die Monaden scheiden nur aus den alten Verhältnissen, um auf der Stelle wieder neue einzugehen.
Er vertritt wie Mach einen Monismus des Geschehens, für den die Welt eine Ordnung von Vorgängen ist.
Nach dem Pathempirismus ist die Form des Erkennens Gefühl. Die Formgefühle (mit den Charakteren von Avenarius verwandt) gehören im Unterschied zum Erfahrungsinhalt der reaktiven Erfahrung an.
Der Aussageinhalt ist der logische Gehalt, der den Sinn der Aussagen ausmacht. Aussagegrundlage sind die Tatsachen, auf die sich die Aussage bezieht.
Die Logik ist keine psychologische und keine normative Wissenschaft.
Die Weltanschauungslehre (Kosmotheorie) ist jene Wissenschaft, welche die Aufgabe hat, einen widerspruchslosen Zusammenhang aller jener Gedanken herzustellen, die von den Einzelwissenschaften, sowie vom praktischen Leben zur Nachbildung der Tatsachen verwendet werden.
Die Noologie ist der Teil der Kosmotheorie, der sich mit dem Widerspruch zwischen subjektiven und objektiven Gedanken und den darauf entspringenden Problemen beschäftigt. Aufgabe der Noologie ist es, die Widersprüche auszugleichen, die sich aus der sachgemäßen Bearbeitung der Gedanken in der Logik einerseits und in der Psychologie anderseits ergeben.
Die Noologie zerfällt in die Semasiologie (Lehre von den Denkinhalten) und die Alethologie (Lehre von den Denkwerten).
Das Kausalgesetz ist ein Postulat, in dem wir uns entschließen, die Erscheinungen soweit als möglich gesetzlich aufzufassen.
Eine allgemeine Notwendigkeit an sich oder ein allgemeiner Zwang existiert nicht.
Der Wille ist weder durch die Motive determiniert, noch wählt er frei zwischen ihnen. Die Lebhaftigkeit der Motive ist keine konstante Größe. Im Streite der Motive ist die Chance des Sieges für jedes Motiv seiner relativen Stärke proportional.
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