Paracelsus

Der Arzt, Pharmazeut, Alchimist, Mystiker und Philosoph Philosoph und Theologe Paracelsus (eigentlich Theophrastus Bombastus Philippus von Hohenheim, * Ende 1493 in Einsiedel (heute Schweiz), † 24. September 1541 in Salzburg) war als Arzt sehr erfolgreich. Paracelsus hinterließ zahlreiche deutschsprachige Aufzeichnungen und Bücher medizinischen, philosophischen und theologischen Inhalts, die größtenteils erst nach seinem Tode erschienen.

Leben

Geboren wurde Paracelsus als Sohn des Arztes, Naturforschers und Alchemisten Wilhelm Bombast von Hohenheim. Im Alter von 16 Jahren nahm er das Studium der Medizin an der Universität zu Basel auf. Es schlossen sich etwa zwölf Jahre währende Wanderjahre des jungen Theophrastus an. Nach einem kurzzeitigen Aufenthalt in Ferrara zur Erlangung der Doktorwürde im Jahr 1516 führte ihn die anschließende Arbeit als Wundarzt durch große Teile Europas. In diese Zeit fiel die Namensänderung des Theophrastus zu Paracelsus.

Paracelsus ließ sich 1524/25 in Salzburg nieder, machte sich durch seine soziale Ader die ihn die Aufständischen im Bauernkrieg unterstützen ließ beim Erzbischof unbeliebt und verließ Salzburg bald wieder.

Die ersten größeren streitbaren Auftritte im akademischen Umfeld sind um 1525 an den Universitäten zu Freiburg im Breisgau und Straßburg nachgewiesen. Die in diese Zeit fallende nachfolgende Berufung zum Consiliarius von Basel ermöglichte den regelmäßigen Umgang und Gedankenaustausch mit Humanisten wie Erasmus von Rotterdam, Wolfgang Lachner oder auch Johannes Oekolampadius.

In den Jahren 1527-1528 hielt Paracelsus im Rahmen des Amtes als Baseler Stadtarztes und somit Professors der medizinischen Fakultät erstmals Vorlesungen – entgegen damaliger Gepflogenheiten ausschließlich in deutscher Sprache.

1541 zog Paracelsus nach Salzburg, vermutlich durch Berufung von Fürst Ernst, Pfalzgraf zu Rhein und Herzog in Bayern.

Philosophie

Die Medizin nach Paracelsus hat auf Natur- und Gotterkenntnis zu fußen. Zum Verständnis der Dinge und damit auch der Krankheiten und ihrer richtigen Behandlung seien einerseits empirische Befunde, andererseits – und weitaus wichtiger – die Betrachtung des Großen und Ganzen notwendig: "Denn der Mensch kann nur vom Makrokosmos aus [ universalistisch ] erfaßt werden, nicht aus sich selbst heraus. Erst das Wissen um diese Übereinstimmung vollendet den Arzt" [Opus Paramirum]).

Für Paracelsus ist der materielle Körper lediglich ein Teil des für den gewöhnlichen Betrachter zu großen Teilen nicht-sichtbaren vollständigen Körpers. Wer jedoch durch stetige Arbeit an sich selbst (innere Umwandlung) der göttlichen Erleuchtung, des göttlichen Feuers teilhaftig würde, der könne die Welt mit anderen Augen, d. h. "im Lichte der Natur" [Opus Paramirum] sehen und nur der würde auch zum Arzt taugen.

Zur erfolgreichen Ausübung der ärztlichen Kunst bedarf es nach Paracelsus neben der Gnade Gottes der Kenntnis und Beherrschung vierer Teildisziplinen, nämlich die Philosophie, die Astronomie, die Alchemie und die Redlichkeit (Proprietas).

Er schreibt: "Einer der ein Philosoph sein und sich vor Falschem bewahren will, der muß seiner Philosophie eine solche Grundlage geben, daß er Himmel und Erde in einem Mikrokosmos zusammenfaßt".

Werke

  • Die große Wundarzney. Ulm 1536.
  • Opus Chirurgicum. Bodenstein, Basel 1581.
  • Husersche Quartausgabe (medizinische und philosophische. Basel 1589
  • Chirurgische Bücher und Schriften. Basel 1591 und 1605
  • Straßburger Ausgabe. 1603 (medizinische und philosophische Schriften)
  • Opera omnia medico-chemico-chirurgica, Genevae, Vol3, 1658.
  • Philosophia magna, tractus aliquot, Cöln 1567.
  • Philosophiae et Medicinae utriusque compendium, Basel 1568.
  • Astronomia Magna (auch bekannt als Philosophia Sagax) 1537
  • Opus puramirum
  • De natura rerum

Literatur

  • Jöcher, Christian Gottlieb: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Bd. 3, 1245 – 1247

Weblinks