Heinrich Gomperz (1873 – 1942)

Heinrich Gomperz ist ein Vertreter des Empiriokritizismus. Er ist vor allem von Avenarius, Kant und Hegel beeinflußt.

Er vertritt wie Mach einen Monismus des Geschehens, für den die Welt eine Ordnung von Vorgängen ist.

Nach dem Pathempirismus ist die Form des Erkennens Gefühl. Die Formgefühle (mit den Charakteren von Avenarius verwandt) gehören im Unterschied zum Erfahrungsinhalt der reaktiven Erfahrung an.

Der Aussageinhalt ist der logische Gehalt, der den Sinn der Aussagen ausmacht. Aussagegrundlage sind die Tatsachen, auf die sich die Aussage bezieht.

Die Logik ist keine psychologische und keine normative Wissenschaft.

Die Weltanschauungslehre (Kosmotheorie) ist jene Wissenschaft, welche die Aufgabe hat, einen widerspruchslosen Zusammenhang aller jener Gedanken herzustellen, die von den Einzelwissenschaften, sowie vom praktischen Leben zur Nachbildung der Tatsachen verwendet werden.

Die Noologie ist der Teil der Kosmotheorie, der sich mit dem Widerspruch zwischen subjektiven und objektiven Gedanken und den darauf entspringenden Problemen beschäftigt. Aufgabe der Noologie ist es, die Widersprüche auszugleichen, die sich aus der sachgemäßen Bearbeitung der Gedanken in der Logik einerseits und in der Psychologie anderseits ergeben.

Die Noologie zerfällt in die Semasiologie (Lehre von den Denkinhalten) und die Alethologie (Lehre von den Denkwerten).

Das Kausalgesetz ist ein Postulat, in dem wir uns entschließen, die Erscheinungen soweit als möglich gesetzlich aufzufassen.

Eine allgemeine Notwendigkeit an sich oder ein allgemeiner Zwang existiert nicht.

Der Wille ist weder durch die Motive determiniert, noch wählt er frei zwischen ihnen. Die Lebhaftigkeit der Motive ist keine konstante Größe. Im Streite der Motive ist die Chance des Sieges für jedes Motiv seiner relativen Stärke proportional.