Johann Georg Hamann (1730 – 1788)

Der deutsche Schriftsteller und Philosoph Johann Georg Hamann studierte in Königsberg u. a. Theologie (ohne Abschluß).

1757-58 (erfolglose) Reise nach London im Auftrag einer Handelsfirma. Durch seine Auseinandersetzung mit der Bibel hatte Hamann auf einer Londonreise 1757 – 1758 ein Erweckungserlebnis und kämpfte von nun an leidenschaftlich gegen die zeitgenössische Aufklärungsphilosophie.

Die Menschwerdung Gottes steht im Zentrum seines Denkens. Er betont die paradoxe Vereinigung von Gegensätzen: Sinnlichkeit und Geist, Geschichte und Vernunft. Hamann wendet sich kritisch gegen den Glauben an eine reine, von allem Körperlichen, Geschichtlichen und insbesondere der Sprache losgelöste Vernunft.

In der Tradition der johanneischen Logostheologie deutet Hamann die Wirklichkeit als durch das Wort Gottes geschaffen. Die menschliche Wirklichkeit ist durch Sprache Wirklichkeit. Erst in der Sprache wird der Mensch zum Menschen.

Hamann wirkte u. a. auf Herder, den jungen Goethe, Jacobi, die Romantik, Hegel und Kierkegaard.