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Simone Weil

Simone Weil (* 3. Februar 1909 in Paris, †  24. August 1943 in Ashford (Kent)) war eine französische Philosophin.

Simone Weil wuchs in einer großbürgerlichen jüdischen Familie in Paris auf, Sie studierte an der École Normale Supérieure Philosophie und wurde 1931 Mittelschullehrerin in der französischen Provinz, arbeitete eine Zeit lang als Fabrikarbeiterin bei Renault und kämpfte auf der Seite der Anarcho-Syndikalisten im spanischen Bürgerkrieg.

Ab 1936 wurden spirituelle Fragen für sie existentiell relevant. Sie bemühte sich, theologische Themen mit Überlegungen von Platon und anderen griechischen Philosophen weiterzuentwickeln.

Sie näherte sich dem Katholizismus an und ließ sich kurz vor ihrem Tod taufen.

Bei der Besetzung Frankreichs floh sie nach Marseille und 1942 zunächst in die USA, danach nach England, wo sie Mitglied des Befreiungskomitees Charles de Gaulles war. Sie starb an Herzversagen und Tuberkulose, nachdem sie sich selbst praktisch zu Tode gehungert hatte.

Werke

  • Schwerkraft und Gnade München 1994 ff.
  • Weil,Simone: L’Enracinement.Paris 1949 (dt.: Die Einwurzelung, Einführung in die Pflichten dem menschlichen Wesen gegenüber, Titel der französischen München 1956)

Literatur

  • Jacques Cabaud: Simone Weil. Logik der Liebe. Freiburg-München 1968.
  • Simone Petrement: Das Leben der Simone Weil. Leipzig 2004
  • Heinz Abosch: Simone Weil: eine Einführung. Wiesbaden 2005
  • Walter Buder: Mystik – Ereignis radikaler Menschlichkeit? Ein theologischer Versuch anhand Simone Weils Leben und Werk. Thaur 1990

Weblinks

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Weinhand

Ferdinand Weinhandl

Der Philosoph und Psychologe Ferdinand Weinhandl (* 31. Januar 1896 in Judenburg. †  14. August 1973 in Graz) war Schüler von Alexius Meinong, Christian von Ehrenfels und Vittorio Benussi. Er wird der Grazer Schule zugerechnet. Er wirkte in Kiel, Frankfurt/Main und Graz.

Weinhandl entwickelte die gestaltanalytischen Methode als Mittel der philosophischen Wirklichkeitsbetrachtung. Auf dieser Methode aufbauend und an gestalttheoretischen überlegungen von Christian von Ehrenfels anküpfend gelangte er zur Entwicklung des Gestaltlegetests (GLT). Auf diese Weise wurde die Gestaltanalyse Bestandteil der psychologischen Diagnose.

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Weismann

August Weismann

Friedrich Leopold August Weismann (* 17. Januar 1834 in Frankfurt/Main, †  5. November 1914 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Mediziner, Biologe und Evolutionstheoretiker. Er ist ein Vertreter des Merismus.

Am Anfang der Beschäftigung Weismanns mit der Evolutionstheorie steht die Auseinandersetzung mit Alternativen, die für ihn nur im Schöpfungsglauben bestehen kann. In seiner Arbeit Über die Berechtigung der Theorie Darwins (1868) stellt er Schöpfungsglauben und Evolutionstheorie einander mit folgendem Ergebnis gegenüber: Zahlreiche biologische Tatsachen lassen sich zwanglos in im Sinne der Evolutionstheorie deuten, bleiben aber, wenn man sie als Resultate von Schöpfungsakten deutet, unverständlich.

Weismann veränderte seine Haltung zur Rolle und zum Funktionsmechanismus der Vererbung für die Evolution im Laufe seines Lebens. Dabei lassen sich drei Phasen ausmachen.

Zu Beginn führt er die beobachtbare Variabilität der Individuen einer Art wie Darwin auf die Vererbung von Merkmalen zurück. Er glaubte dabei, wie er 1876 schrieb, an die "Entstehung der Transmutationen (= Veränderung der Arten) auf dem Weg des direkten Einflusses äußerer Lebensbedingungen".

In einem Vortrag, den er 1883 über die Vererbung hielt, wies er erstmalig die Vererbung erworbener Eigenschaften zurück. Ganz in der Art wie er dieses bei der Untersuchung von Schöpfungslehre gegen Evolution tat, stellt er zahlreiche Einzelbeispiele zusammen, die er mit beiden Thesen zu erklären versucht. Beispielsweise: Wie können die Spezialanpassungen der einzelnen Arbeiter- und Soldatenkasten der Ameisen erklärt werden, wenn diese sich doch niemals fortpflanzen? Mit der Keimplasmatheorie ist eine Erklärung problemlos möglich, Gebrauch und Nichtgebrauch jedoch können hier nicht die gewünschte Wirkung entfalten.

Die Keimplasmatheorie besagt, dass multizellulare Organismen aus Keimzellen, die die Erbinformationen enthalten, sowie aus somatischen Zellen bestehen, die die Körperfunktionen ausführen. Die Keimzellen werden weder beeinflusst durch das, was der Körper lernt, noch durch irgendwelche Fähigkeiten, die dieser während seines Lebens erwirbt, und können somit diese Informationen auch nicht an die nächste Generation weiterreichen. Dies führte schließlich zur Wiederentdeckung des Werkes Gregor Mendels.

Auch Beispiele, die Darwin selbst mit dem Gebrauch und Nichtgebrauch erklärte, wie die Tendenz zur Degeneration der Flügel und einem kräftiger werden der Füßen von domestizierten Wassergeflügel, erklärte er nun mit der Keimplasmatheorie.

Weismann arbeitete später über die Keimesentwicklung an Seeigeleiern, an deren Beispiel er unterschiedliche Zellteilungsformen, die Äquatorialteilung und die Reduktionsteilung, beobachten konnte und damit diese Begriffe in die Entwicklungsbiologie einführte.

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Welte

Bernhard Welte

Bernhard Welte (* 31. März 1906 in Meßkirch; †  6. September 1983 in Freiburg) war Professor für Christliche Religionsphilosophie in Freiburg i. Br.

Er habilitierte sich 1946 mit Der philosophische Glaube bei Karl Jaspers und die Möglichkeit seiner Deutung durch die thomistische Philosophie. Ab 1952 war er Professor für Grenzfragen. 1954 wurde seine Professur umgewandelt in den Lehrstuhl für Christliche Religionsphilosophie, den er bis zu seiner Emeritierung 1973 innehatte.

Welte verbindet das philosophische Denken Martin Heideggers und Karl Jaspers‘ mit der klassischen Metaphysik (Thomas von Aquin). Er versucht, die Möglichkeit und Notwendigkeit erneuerter religiöser Erfahrung phänomenologisch abzuleiten.

Das menschliche Dasein entwirft sich – phänomenologisch betrachtet – als endliches Dasein auf unendlichen Sinn hin. Dieses Phänomen gilt Welte als ursprüngliches Vorverständnis des christlichen Heils. Von da aus soll die Lebenswirklichkeit mit dem christlichen Glauben vermittelt werden, indem sich die Theologie der modernen Philosophie öffnet und auf die Geschichtlichkeit des menschlichen Daseins und die Wandelbarkeit von Denken und Sprache nicht nur Bezug nimmt, sondern sich ganz auf sie einlässt.

Epochal geprägte Theologie und Glaubensverkündigung soll bewahrt werden in der Freilegung der Phänomene, deren Sprache sie sind. Dabei wird Überlieferung als Gespräch verschiedener Epochen im Sinne und mit der Methode der geschichtlichen Hermeneutik als kennzeichnend und notwendig für die Theologie herausgestellt.

Werke

  • Der philosophische Glaube bei Karl Jaspers und die Möglichkeit seiner Deutung durch die thomistische Philosophie. In: Symposion. Jahrbuch für Philosophie, hg. von H. Conrad-Martius u.a., Bd. 2, Freiburg/Br.: Alber 1949, S. 1 – 190.
  • Offener Horizont, Festschrift für K. Jaspers (1953).
  • Vom Geist des Christentums, Frankfurt/M.: Knecht 1955 (2. Aufl. 1966)
  • Nietzsches Atheismus und das Christentum, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Bad Homburg: Hermann Genter 1958 (2. Aufl. 1964)
  • Auf der Spur des Ewigen. Philosophische Abhandlungen über verschiedene Gegenstände der Religion und der Theologie, Freiburg/Br.: Herder 1965
  • Determination und Freiheit, Frankfurt/M.: Knecht 1969
  • Dialektik der Liebe. Gedanken zur Phänomenologie der Liebe und zur christlichen Nächstenliebe im technologischen Zeitalter, Frankfurt/M.: Knecht 1973
  • Meister Eckhart. Gedanken zu seinen Gedanken, Freiburg/Br.: Herder 1979,
  • Zwischen Zeit und Ewigkeit. Abhandlungen und Versuche, Freiburg/Br.: Herder 1982
  • Was ist Glauben? Gedanken zur Religionsphilosophie, Freiburg/Br.: Herder 1982

Literatur

  • Klaus Hemmerle (Hg.): Fragend und lehrend den Glauben weit machen: Zum Werk Bernhard Weltes anläßlich seines 80. Geburtstages. München: Schnell & Steiner 1987, S. 139-166 (Schriftenreihe der Katholischen Akademie der Erzdiözese Freiburg).
  • Wolfgang Schneider: Bernhard Welte. In: Christliche Philosophie im katholischen Denken des 19. u. 20. Jahrhunderts. Hrsg. v. Emerich Coreth u.a., Bd. 3: Moderne Strömungen im 20. Jahrhundert. 1990
  • Ludwig Wenzler (Hg.): Mut zum Denken, Mut zum Glauben: Bernhard Welte und seine Bedeutung für eine künftige Theologie. Freiburg: Katholische Akademie 1994 (Tagungsberichte der Katholischen Akademie der Erzdiözese Freiburg)
  • Ingeborg Feige: Geschichtlichkeit: zu Bernhard Weltes Phänomenologie des Geschichtlichen auf der Grundlage unveröffentlichter Vorlesungen. Freiburg [u.a.]: Herder 1989

Weblinks

  • Uni Freiburg
  • Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
  • Helmut Zenz


Volkelt

Johannes Volkelt

Der deutsche Philosoph Johannes Volkelt (* 21. Juli 1848 in Bielitz-Biala (Galizien), † 1930) studierte in Wien, Jena und Leipzig. Seine Dissertation reichte er 1876 in Jena ein und wurde dort 1879 Professor. Von 1883 bis 1889 war er in Basel und ab 1889 in Würzburg Professor. Von 1894 bis 1921 war er Professor in Leipzig.

Johannes Volkelt ist von Hegel, Schopenhauer, Hartmann, Kant und Hume beeinflusst.

Er will eine kritische Metaphysik aufstellen, d. h. die Metaphysik mit einer skeptisch-kritischen Herangehensweise verbinden. Dabei f&¨hrt er auch zahlreiche psychologische Argumente in seine Theorie ein.

Volkelt definiert die Erkenntnistheorie als die Wissenschaft, "welche sich die Möglichkeit und Berechtigung des Erkennens in seinem vollen Umfange und von Grund aus zum Probleme macht" [Volkert, Johannes: Erfahrung und Denken. 1886, 9].

Die Erkenntnistheorie ist "Theorie der Gewißheit" [Volkert, Johannes: Erfahrung und Denken. 1886, 15].

Volkelt unterscheidet erkenntnistheoretisches von einem psychologischen a priori. Zum erkenntnistheoretischen a priori schreibt er:

"Unter jenem ist die unbezweifelbare Tatsache zu verstehen, daß die eigentümlichen Functionen des Denkens nicht durch die Erfahrung gegeben sind; also daß das Denken Leistungen vollzieht, zu denen es die Erfahrung als solche nicht berechtigt, deren es unter bloßer Zugrundelegung der Erfahrung niemals fähig wäre." [Volkert, Johannes: Erfahrung und Denken. 1886, 494]

Und zum psychologischen a priori heißt es:

"Dagegen will die psychologische Apriorität mehr besagen: sie hat den Sinn, daß die Functionen des Denkens aus der Erfahrung überhaupt nicht entsprungen sein können, daß es neben der Erfahrung besondere und ursprüngliche Functionen gibt, deren Inbegriff man eben als Denken bezeichnet" [Volkert, Johannes: Erfahrung und Denken. 1886, 494]

Die Logik ist nach Volkelt ein Teil der Erkenntnistheorie.

Volkelt schreibt: "Derjenige Factor, an dessen Vorhandensein unabänderlich das Eintreten oder Bestehen eines andern geknüpft ist, heißt die Ursache" [Volkert, Johannes: Erfahrung und Denken. 1886, 226].

Entscheidend ist, dass die eine "Erscheinung für eine andere bestimmend, maßgebend ist". [Volkert, Johannes: Erfahrung und Denken. 1886, 89] Kausalität ist die "unabänderliche Regelmäßigkeit in der Verbindung zweier Factoren oder Factorencomplexe" [Volkert, Johannes: Erfahrung und Denken. 1886, 226].

Er hat sich in mehreren Werken mit der Ästhetik befasst.

Werke

  • Pantheismus und Individualismus. 1871
  • Das Unbewußte und der Pessimismus. 1872
  • Die Traumphantasie. 1875
  • Der Symbolbegriff in der neuesten Ästhetik. 1876.
  • Immanuel Kants Erkenntnistheorie nach ihren Grundprinzipien analysiert. Leipzig 1879
  • Über d. Möglichkeit einer Metaphysik. 1884
  • Erfahrung und Denken. 1886
  • F. Grillparzer als Dichter des Tragischen. 1888
  • Vorträge nur Einführ. in die Philos. der Gegenwart, 1892
  • Psychologische Streitfragen. 1893.
  • Ästhetische Zeitfragen. 1894
  • Ästhetik des Tragischen. 1897, 21906
  • Zur Psychologie d. ästh. Beseelung, 1899
  • Arthur Schopenhauer. Seine Persönlichkeit, seine Lehre, sein Glaube. 1900
  • Die Kunst des Individualisierens in d. Dichtung Jean Pauls, Haym-Festschrift, 1902
  • Die entwicklungsgeschichtl. Betrachtungsweise in d. Ästhetik, 1902
  • System der Ästhetik, 3 Bde.: I 1905, II 1910, III 1912
  • Die Quellen der menschlichen Gewißheit. 1906
  • Zwischen Dichtung u. Philosophie, gesammelte Aufsätze. 1908
  • Gewißheit und Wahrheit, München 1918
  • Phänomenologie und Metaphysik der Zeit 1928

Weblinks


Voltaire

Voltaire

Der französische Schriftsteller, Philosoph und Historiker Voltaire, eigentlich François Marie Arouet (* 21. November 1694, † 30. Mai 1778), gehört zu den wichtigsten Vertretern der französischen Aufklärung. Er ist einer der Enzyklopädisten und vertritt eine deistische Position.

Von 1726 bis 1729 hielt sich Voltaire im Exil in England auf. Dort wurde er durch die Werke von Locke und Newton stark angeregt.

Voltaires Begeisterung für das Englische schlug sich in den Lettres philosophiques nieder, die er 1731 schrieb und die 1734 gedruckt wurden. Den Briefen war ein Text gegen Blaise Pascal angefügt, der ihm Schwierigkeiten einbrachte.

In der Traité de métaphysique (1736) befasst er sich mit naturphilosophischen und theologischen Themen.

1756 begann er seine Mitarbeit an der 1746 von Diderot und d’Alembert initiierten Encyclopédie.

In der philosophischen Erzählung Candide ou l’optimisme (1759) greift er den Naturoptimismus von Rousseau und Leibnitz‘ optimistische These, dass wir in der beste aller möglichen Welten leben, an.

Das Dictionnaire philosophique portatif (1764) knüpft an Voltaires Beiträgen für die Encyclopédie an. Er liefert in diesem Werk eine ausführliche Religionskritik und entwickelt eine eigene Version des Sensationalismus.

Werke

  • Œdipe (1718) (dt. Ödipus)
  • La Henriade (1728)
  • Histoire de Charles XII (1730)
  • Brutus (1730)
  • Zaiuml;re (1732)
  • Le temple du goût (1733)
  • Lettres anglaises ou Lettres philosophiques (1734) (dt.: Philosophische Briefe)
  • Adéla’de du Guesclin (1734)
  • Mahomet (1736)
  • Mondain (1736)
  • Epître sur Newton (1736)
  • Traité de métaphysique (1736) (dt.: Abhandlung zur Metaphysik)
  • L’Enfant prodigue (1736)
  • Essai sur la nature du feu (1738)
  • Eléments de la philosophie de Newton (1738) (dt.: Philosophie Newtons)
  • Zulime (1740)
  • Le fanatisme ou Mahomet (1741)
  • Mérope (1743)
  • Zadig, ou la destinée (1748)
  • Le monde comme il va (1748)
  • Le Siècle de Louis XIV (1751) (dt.: Die Zeiten Ludwigs XIV.)
  • Micromégas (1752)
  • Poème sur le désastre de Lisbonne (1756) (Gedicht über die Katastrophe von Lissabon)
  • Essai sur les mœurs et l’esprit des Nations (1756)
  • Histoire des voyages de Scarmentado écrite par lui-m&ecitc;me (1756)
  • Candide ou l’Optimisme (1759) (dt.: Candide oder der Optimismus)
  • La Pucelle d’Orléans (1762)
  • Histoire de l’Empire de Russie sous Pierre le Grand (1763) (dt.: Geschichte des russischen Reiches unter der Regierung Peters des Großen)
  • Ce qui plait aux dames (1764)
  • Dictionnaire philosophique portatif (1764) (dt.: Philosophisches Wörterbuch)
  • Jeannot et Colin (1764)
  • De l’horrible danger de la lecture (1765)
  • Petite digression (1766)
  • Le Philosophe ignorant (1766)
  • Traité sur la tolérance (1767)
  • L’ingénu (1767)
  • La Princesse de Babylone (1768)
  • Les lettres de Memmius (1771)
  • Il faut prendre un parti (1772)
  • Le Cri du Sang Innocent (1775)
  • De l’âme (1776)
  • Dialogues d’Euhémère (1777)

Online-Texte

Literatur

  • Alfred J. Ayer: Voltaire, eine intellektuelle Biographie. 1987
  • Georg Holmsten: Voltaire.
  • Jean Orieux: Das Leben des Voltaire. 1978

Weblinks


Vorlaender

Karl Vorländer

Karl Vorländer (* 1860 in Marburg, † 1928) war Gymnasialprofessor in Solingen.

Er wird dem Neukantianismus zugerechnet.

Er hat versucht die kritischen Methode Kants auf die praktischen Philosophie anzuwenden. Er wollte so Kant mit den Sozialwissenschaften, insabesondere mit dem Marxismus zusammenbringen. Er steht mit dieser Position Cohen und Natorp nahe.

Der kategorische Imperativ wird dabei sozial gefasst. Die oberste Idee der Ethik ist die Gemeinschaft freiwollender Menschen.

Werke

  • Die Kantische Begründung des Moralprinzips. Solinger Programm. 1889.
  • Der Formalismus der Kantischen Ethik in seiner Notwendigkeit und Fruchtbarkeit. Marburg 1893. (Diss.)
  • Demokrits ethische Fragmente ins Deutsche übertragen. Ztschr. f. Philos. u. philosoph. Kritik 107 (1896) 253 – 272
  • Christliche Gedanken eines heidnischen Philosophen. Preuß. Jahrb. August 1897, 193 – 233
  • Kant und der Socialismus. 1900
  • Die neukantische Bewegung im Sozialismus. 1902
  • Geschichte der Philosophie. 2 Bde. Leipzig 1903
  • Kant – Schiller – Goethe. Leipzig 1907,
  • Kants Leben. Leipzig 1911
  • Kant und Marx. Tübingen 1911
  • Die ältesten Kantbiographien. Ergänzungsheft der Kantstudien 1918

Online-Texte

Weblinks


Wahl

Jean André Wahl

Der französische Philosoph Jean Wahl (* 1888, †  1974) war von 1936 bis 1967 Professor an der Sorbonne in Paris. Diese Arbeit wurde lediglich durch den 2. Weltkrieg unterbrochen, in dem er als Jude in einem Konzentrationslager interniert war und dann in die USA flüchtete.

Gemeinsam mit Gustave Cohen und unterstützt von der Rockefeller Foundation gründete er in New York eine Exiluniversität, die École Libre des Hautes Études.

Wahl begann seine Karriere als Nachfolger von Henri Bergson. Er ist ein Mitbegrüder des französischen Hegelianismus in den 1930er Jahren. Neben Hegel interessierte ihn auch Kierkegaard sehr.

Wahl beeinflusste die Philosophie von Emmanuel Levinas und Jean-Paul Sartre maßgeblich.

Werke

  • 1929 Le malheur de la conscience dans la philosophie de Hegel
  • 1938 Études kierkegaardiennes

Weblinks


Waismann

Friedrich Waismann

Friedrich Waismann (* 21. März 1896 in Wien, † 4. November 1959 in Oxford) war ein österreichischer Mathematiker, Physiker und Philosoph. Er war Mitglied des Wiener Kreises und ein Vertreter des Logischen Positivismus.

Nach dem Studium der Mathematik und Physik an der Universität Wien, begann er das Studium der Philosophie unter Moritz Schlick. Im Jahre 1938 emigrierte er nach Großbritannien, wo er bis 1939 Lektor (Reader) für Wissenschaftstheorie und danach Dozent (Lecturer) für Philosophie der Mathematik an der Universität Oxford bis zu seinem Tode war.

Von 1927 bis 1936 hatte Waismann mehrere Gespräche mit Ludwig Wittgenstein über Sprachphilosophie und Mathematik. Diese Gespräche wurden von Waismann aufgezeichnet und publiziert in dem Werk Ludwig Wittgenstein und der Wiener Kreis (1967).

In seinem Buch Einführung in das mathematischen Denken: die Konzeptbildung in der modernen Mathematik (1938) argumentiert Waismann, dass die mathematischen Wahrheiten wahr sind durch Konventionen und nicht aber etwa notwendigerweise (oder verifizierbar) wahr sind.

Werke

  • Einführung in das mathematischen Denken: die Konzeptbildung in der modernen Mathematik (1938)
  • The Principles of Linguistic Philosophy (1965)
  • Ludwig Wittgenstein und der Wiener Kreis (1967)

Weblinks


Wajsberg

Mordechaj Wajsberg

Der Logiker Mordechaj Wajsberg (* 1902, †  ca. 1940) ist eine Vertreter der Lwow-Warschau-Schule.

Von ihm stammt unter anderem die Axiomatisierung des dreiwertigen &;ukasiewiczschen Systems &;3 in Negation und Implikation. Dieses Resultat ist eines der wichtigsten der mehrwertigen Logik [1].

Man kann die Klassische Aussagenlogik, wenn man die Nand-Funktion a | b = ∼ (a ∧ b) verwendet mit der Regel

a
a|(b|c)
——-
c

durch ein einziges Axiom ausdrücken. Jean Nicod fand dafür 1917 das Axiom:

(a|(b|c))|((e|(e|e))|((d|b)|((a|d)|(a|d))))

1931 fand Wajsberg ein etwas einfacheres Axiom an:

(a|(b|c))|(((d|c)|((a|d)|(a|d)))|(a|(a|b)))

Weblinks


[1] Wajsberg, M.: Aksjomatyzacja trójwartosciowego rachnuku zdan. In: Comptes Rendus SéanceS Société des Sciences et Lettres Varsovie, cl. III, 24, 126 – 148. (engl. in: Logical Works (Hrsg. S. J. Surma) Wroc&;aw 1977)