Pierre de la Ramée (1515 – 1572)

Der französische Philosoph, Mathematiker und Sprachphilosoph Pierre de La Ramée (lat.: Petrus Ramus) war der erste Professor für Mathemaik am Collèe, dem späteren Collège de France.

Pierre de La Ramée stützte sich auf Platon, Cicero sowie Quintilian und wandte sich gegen die aristotelische Logik. Sie sollte – wie er in seinen Aristotelicae animadversiones (1543) festhät – durch eine natürliche Logik des gesunden Menschenverstandes ersetzt werden.

Als Aufgabe der Logik betrachtete Ramée das Finden der kürzesten Wege in die Kunst des Entdeckens. Im Erkenntnisprozeß ist nicht die Syllogistik die Hauptsache, sondern das Vermögen zur Beobachtung und zum Experimentieren. Daher soll die Logik der Natur untersucht werden.

Die Logik teilt er in zwei Teile:

  1. die Lehre vom Begriff und von der Definition [De inventione] und
  2. die Lehre vom Urteil, vom Schließen und von der Methode [De iudicio].

Wie Platon und Cicero strebte Pierre de la Ramée nach einer Vereinigung des Schönen mit dem Wahren, der Philosophie mit der Poesie (Dialecticae partiones, 1543).

Ramée war Anhänger des Sprac“philosormers L. Meigret. Er orientierte sich aber mehr noch als dieser an der Sprache des Volkes als Quelle für die schriftsprachliche Norm. Seinen Vorschlag für eine radikale Rechtschreibreform (Gramere (1562), Neuauflage 1572 als Gramaire) konnte er nicht durchsetzen.

Da er Anhänger der Reformation war, musste er seinen Lehrstuhl 1563 aufgeben. Nach dem Frieden von Amboise 1576 erhielt er ihn zurück. Er wurde in der Bartholomäusnacht (26.8.1572) ermordet.

Nach Pierre de la Ramée ist der Ramismus benant.