Verworn

Max Verworn

Max Richard Constantin Verworn (* 4. November 1863 in Berlin, † 23. November 1921 in Bonn) besuchte das Friedrich Wilhelm-Gymnasium in Berlin. Ab 1884 studierte Zoologie, Botanik und Medizin.

Er war ab 1891 Universitätslehrer in Jena, aber 1901 in Göttingen und ab 1910 in Bonn.

Verworn vertritt einen Psychomonismus, nach welchem die Dinge nur als Inhalt der Psyche existieren. Die Körper bestehen aus Empfindungen. Erkennen ist nichts anderes als Erfahrungen bilden.

Die einfachste Erfahrung besteht in der sinnlichen Empfindung. Mittels der Empfindungen entstehen die Vorstellungen.

Die Vorstellungsassoziationen unterliegen einer Selektion. Das Gedächtnis beruht auf der Übung der Vorstellungsgänge. Es werden bestimmte Assoziationswege ausgeschliffen und so entsteht das logische Denken.

Werke

  • Psycho-physiologische Protistenstudien. 1889
  • Die polare Erregung der Protisten durch den galvanischen Strom. Archiv für die gesammte Physiologie des Menschen und der Thiere 45 (1889), 1-36
  • Die Bewegung der lebendigen Substanz. 1892
  • Die physiologische Bedeutung des Zellkerns. Archiv für die gesammte Physiologie des Menschen und der Thiere 51 (1892), 1-118
  • Allgemeinen Physiologie. 1895
  • Der körnige Zerfall: Ein Beitrag zur Physiologie des Todes. Archiv für die gesammte Physiologie des Menschen und der Thiere 63 (1896), 253-272
  • Die Biogenhypothese. 1903
  • Naturwissenschaft und Weltanschauung. 1904
  • Prinzipienfragen in d. Naturwissenschaft. 1905
  • Die Erforschung des Lebens. 1907
  • Die Mechanik des Geisteslebens. 1907
  • Zur Psychologie der primitiven Kunst. 1907
  • Die Frage nach den Grenzen der Erkenntnis. 1908

Literatur

  • Eisler, Rudolf: Verworn, Max. In: Philosophen-Lexikon. Leben, Werke und Lehren der Denker. Berlin 1912.

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Vico

Giovanni Battista Vico

Der italienische Philosoph Giovanni Battista Vico (auch: Giambattista Vico, * 23. Juni 1668 in Neapel, † 23. Januar 1744 in Neapel) war von 1699 bis 1741 Professor für Rhetorik in Neapel.

Vico betrachtete die Gesellschaftsentwicklung als Folge dreier Zyklen.

Er ist auch als Kritiker von Cartesianismus hervorgetreten.

Werke

  • Die neue Wissenschaft über die gemeinschaftliche Natur der Völker, Gruyter 2000
  • Autobiographie. 1948
  • Vom Wesen und Weg der geistigen Bildung erschienen in Technikphilosophie,

Literatur

  • Jöcher, Christian Gottlieb: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Bd. 4, 1574 – 1576
  • Peter Burke: Vico. 2001

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Victorin

Marius Victorinus (gest. ca. 363)

Der römische Rhetoriker, Grammatiker und Logiker ist durch seine Analyse von bedingten Syllogismen bekannt geworden.

Er untersuchte auch die logische Operation der Definition und unterschied 15 Arten der Definition, u. a. die Realdefinition, die Definition durch Negation und die Definition durch Konjunktion anderer Nomina.


Villa

Guido Villa

Der Philosoph Guido Villa (* 1867 in Rom, † ?) ist vor allem von Wundt und Höffding beeinflußt.

Villa ist Voluntarist. Das Denken ist eine Willensfunktion.

Die geistig-historischen Tatsachen sind Werte, die gefühls- und willensmäßig bestimmt sind. Sie unterliegen dem Gesetz des größten Interesses.

Eine Logik, die nicht die direkte Fortsetzung der wissenschaftlichen Psychologie wäre, hätte keinen Wert.

Die Gedankenassoziationen, die Ausgangspunkt der Logik sind sind auch psychische Prozesse. Sie lassen sich daher nicht ohne eine tiefe Kenntnis der psychologischen Gesetze erklären.

Werke

  • Sulle teorie psicologiche di W. Wundt. 1896.
  • La psicologia contemporanea. 1889
  • Einleitung in die Psychologie der Gegenwart. Leipzig 1902
  • L’idealismo moderno. 1905


Twesten

August Detlev Christian Twesten

August Detlev Christian Twesten (* 11. April 1789 in Glückstadt, † 8. Januar 1876 in Berlin) war Gymnasiallehrer in Berlin. Er wurde 1814 außerordentlicher Professor der Theologie zu Kiel, 1819 Ordinarius in Kiel und 1835 Professor in Berlin.

Er ist Schüler von Schleiermacher.

Die Logik ist nach Twesten die Theorie von der Anwendung der Grundsätze der Identität und des Widerspruchs.

Werke

  • Die Logik, insbesondere die Analytik. Schlesw. 1825
  • Vorlesungen über die Dogmatik d. evangelisch-luther. Kirche. 2 Bde. 1826-37
  • Grundriß d. analytischen Logik. Kiel 1834
  • Matthias Flacius Illyricus. Berlin 1844

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Tyrsenis

Tyrsenis von Sybaris

Iamblichos erwähnt Tyrsenis in seiner Aufzählung der 17 Pythagoreerinnen.

Die Textstelle mit der Aufzählung lautet: " bedeutendsten Pythagoreerinnen: Timycha, die Frau des Myllias von Kroton, Philtys, die Tochter des Theophris von Kroton, Schwester des Byndakos, Okkelo und Ekkelo, die Schwestern der Lukaner Okkelos und Okkilos, Cheilonis, die Tochter des Lakedaimoniers Cheilon, die Lakonerin Kratesikleia, die Frau des Lakedaimoniers Kleanor, Theano, die Frau des Metapontiers Brotinos, Myia, die Frau des Milon von Kroton, Lasthenia aus Arkadien, Habroteleia, die Tochter des Habroteles von Tarent, Echekrateia von Phlius, Tyrsenis aus Sybaris, Peisirrhode aus Tarent, Theadusa aus Lakedaimon, Boio aus Argos, Babelyka aus Argos, Kleaichma, die Schwester des Lakedaimoniers Autocharidas. Insgesamt: 17." (Iamblichos: Pythagoras, 1963, 267)


Uphues

Goswin Karl Uphues

Goswin Karl Uphues (* 13. März 1841 in Brochterbeck (Westfalen), † 10. September 1916 in Halle/Saale) promovierte 1875 in Münster mit der Dissertation Die philosophischen Untersuchungen der Platonischen Dialoge Sophistes und Parmenides.

1876 siedelte er in die Schweiz über. Dort war er zunächst Schulinspektor und lehrte ab 1877 als Professor am Gymnasium Aarau.

1882 trat er eine Stelle an einer Privatschule in Halle an und habilitierte sich 1884 für das Fach Philosophie. 1890 wurde er in Halle zum außerordentlichen Professor ernannt, ab 1895 war er ordentlicher Professor. 1914 wurde er emeritiert.

Gegenstand der Logik ist das Denken. Das Denken hat seinen Zweck im Erkennen. Die Logik ist damit in erster Linie Erkenntnislehre. Die Logik ist "die Wissenschaft von der Art und Weise, wie wir zu richtigen Urteilen gelangen. Sie ist die Wissenschaft von der Methode des Erkennens. Sie darf weder sensualistisch-psychologistisch, noch formalistisch sein, sondern muß metaphysisch begründet werden.

Uphues vertritt eine Bildertheorie. Die Vorstellung stellt den Gegenstand dar. Sie bildet ihn ab. Die Objekte sind von den Vorstellungen verschieden. Die Vorstellungen sind die Repräsentanten der Gegenstände. Die Erkenntnistheorie erklärt nach Uphues die Entstehung unseres Weltbildes.

Alle unsere Erkenntnisse, alle Wahrheiten bestehen in Beziehungen, und diese bilden "ein großes, aus ineinander greifenden Gliedern bestehendes Ganzes".

Uphues unterscheidet bewußt werden und als bewußt aufgefaßt werden Sinneseindrücke bzw. Sinnesqualitäten können bewußt werden, Gefühle als bewußt aufgefasst werden.

Daraus leitet sich die Unterscheidung von Bewußtseinsinhalten und Bewußtseinszuständen ab. Bewußtseinsinhalte sind das was bewußt wird, gehören also zu den Sinneseindrücken. Bewußtseinszustände sind Gegenstand der inneren Wahrnehmung.

Die Philosophie ist die Wissenschaft vom Wesen der Dinge und vom System der Wahrheit. Das Wesen der Dinge ist Ziel des Erkennens. Gegenstand der Erkenntnis ist die Wahrheit.

Wahrheit ist ein metaphysischer Begriff. Die Wahrheit ist ewig, allgemeingültig und unabhängig vom Erkennenden. Die Wahrheit gilt auch, wenn wir sie nicht erkennen. Die Wahrheit ist ein Ganzes, ein System. Man kann eigentlich nicht von einer einzelnen Wahrheit sprechen.

Ethik ist "die Wissenschaft von der Güte oder Schlechtigkeit des Wollens oder von dem Grunde der Wertunterschiede zwischen unseren Handlungen oder Gesinnungen".

Werke

  • Die Reform des menschlichen Erkennens. 1874
  • Die philosophischen Untersuchungen der Platonischen Dialoge Sophistes und Parmenides (1875, Diss.)
  • Kritik des Erkennens. 1876
  • Die Definition des Satzes nach den Platonischen Dialogen Kratylus, Theaetet, Sophistes. 1880
  • Das Wesen des Denkens nach Platon. 1880
  • Grundlehren der Logik nach K. Shutes Discourse of Truth. 1883
  • Wahrnehmung und Empfindung. 1888
  • Über die Erinnerung. 1899.
  • Psychologie des Erkennens aus empirischem Standpunkte. 1893
  • Über die Existenz der Außenwelt. Neue Pädagog. Zeitung. 1894.
  • Sokrates und Pestalozzi. 1896
  • Pädagogik als Bildungswissenschaft. 1899
  • Einführung in die moderne Logik I.: Grundzüge der Erkenntnistheorie. 1901
  • Über die Idee einer Philosophie des Christentums. 1901
  • Reform des Erkennens. 1903
  • Religiöse Vorträge. 1903
  • Zur Krisis in der Logik. 1903.
  • Vom Lernen. 1903
  • Vom Bewusstsein. 1904
  • Sokrates und Platon. 1904
  • Kant und seine Vorgänger. 1906
  • Der geschichtl. Sokrates. 1908
  • Erkenntniskrit. Logik. 1909
  • Geschichte der Philosophie als Erkenntniskritik. 1909
  • Das Bewußtsein der Transcendenz, Vierteljahreschr. f. wissensch. Philos. 21. Bd.

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Trotter

Catharine Trotter Cockburn

Die Dramatikerin und Philosophin Catharine Trotter Cockburn (* 16. August 1679, † 11. Mai 1749) lieferte in ihrem 1702 anonym erschienen Werk Essay on Human Understanding eine systematische Verteidigung der Erkenntnistheorie von Locke.

Werke

  • Essay on Human Understanding (1702)
  • Discourse Concerning a Guide in Controversy; in two Letters: Written to one of the Church of Rome, by a Person lately Converted from that Communion
  • Remarks upon some Writers in the Controversy concerning the Foundation of Moral Duty and Moral Obgligation

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Troxler

Ignaz Paul Vitalis Troxler

Ignaz Paul Vitalis Troxler (* 17. August 1780 in Beromünster, † 6. März 1866 in Aarau) studierte in Jena und Göttingen Philosophie und Medizin (u. a. bei Schelling und Hegel). Troxler ist auch von Jacobi und J. J. Wagner beeinflußt.

Die Philosophie muss nach Troxler Anthroposophie werden. Sie ist eine objektivierte Anthropologie.

Der Mensch muss alles in seiner eigenen Natur suchen. Daher muß die Logik auf der Anthropologie aufbauen. Nach Troxler ist die Logik ist eine "selbständige Wissenschaft, durch die der menschliche Geist und die Denkkraft zur Selbsterkenntnis ihrer ursprünglichen Vermögen und ihrer naturgemäßen Wirksamkeit geführt wird".

Die individuelle Persönlichkeit ist unsterblich.

Werke

  • Ideen zur Grundlage der Nosologie und Therapie. 1803
  • Elemente der Biosophie. 1806
  • Blicke in das Wesen des Menschen. 1811
  • Naturlehre des menschlichen Erkennens. Aargau 1828
  • Logik. 3 Bände, Stuttgart 1829
  • Vorlesungen über Philosophie. Bern 1835

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Tschelp

Georgi Iwanowitsch Tschelpanow

Der russische Philosoph, Psychologe und Logiker Georgi Iwanowitsch Tschelpanow (&;&;&;&;&;&;&; &;&;&;&;&;&;&;&; &;&;&;&;&;&;&;&;, translit. Georgij Ivanovi&; &;elpanov, engl. Georgy Ivanovitch Chelpanov, * 28. April 1862, † 13. Februar 1936) ist Schüler von Wundt und Stumpf. Er war Professor in Odessa und an der Moskauer Universität.

Tschelpanow ist ein führender Vertreter des russischen Neukantianismus. Er vertrat die dualistische Theorie des empirischen Parallelismus, wonach die psychischen und physischen Erscheinungen gleichzeitig, parallel und unabhängig voneinander existieren.

Tschelpanow war Autor eines Lehrbuchs der Logik, das in Rußland an Schulen sehr verbreitet war.

Tschelpanow definierte die Logik als die Wissenschaft von den Gesetzen des korrekten Denkens. Er hebt hervor, dass die Logik sich nicht die Aufgabe stellt, Wahrheit sondern untersucht, wie man erkannte Wahrheiten beweisen und logische Fehler vermeiden kann.

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