Bad

Hersch Bad (1869 – 1942)

Hersch Bad ist ein Vertreter der Lwow-Warschau-Schule.


Bauch

Bruno Bauch

Bruno Bauch ist ein Vertreter der Südwestdeutsche Schule des Neukantianismus.

Die Ethik ist die Wissenschaft, vom Wert des menschlichen Handelns. Der Wertmaßstab ist aus der Vernunft, dem Inbegriff des Geltens, zu entnehmen.

Das Sollen hat unmittelbare Gewißheit. Sittlich wertvoll ist allgemeingültiges Wollen, d. h. Handeln aus Pflichtbewusstsein des reinen Willens.


Bacon F

Francis Bacon (1561 – 1626)

Der Philosoph, Naturforscher,Historiker und Staatsmann kritisierte die mittelalterlicheLogik und nannte sie eine leere Beschäftigung.

Da vor der Wissenschaft die Aufgabe steht, Neues zu entdecken und zuerfinden, muss die Logik nach Bacon zu einer Logik der Erfindungen undEntdeckungen werden.

Die aristotelische Logik erfülle dieseAufgabe nicht.

Daher schrieb Bacon ein Novum organum, das 1620 erschien unddas aristotelische Organon ersetzen sollte.

Während Aristotelesgegen die Sophismen kämpfte,führte Franics Bacon den Kampf gegen die Idole (Trugbilder), diedie richtige Erkenntnis der Welt verhindern.

Bacon unterschied vier Idole: die Idole des Stammes, der Höhle,des Marktes und des Theaters.

Die Idole des Stammes (idola tribus) kommennach Bacon allen Menschen zu. Sie entstellen die Widerspiegelung der Dingeim Bewußtsein des Menschen, da der Mensch der Natur der Dinge einTeilchen seiner eigenen Natur hinzufügt.

Die Idole der Höhle (idola specus)bringen nach Bacon in die Widerspiegelung der Dinge individuelle Besonderheitenjedes Menschen hinein.

Die Idole des Marktes (idola fori) sind dasErgebnis der Fehlerhaften Verwendung der Wörter.

Die Idole des Theaters (idola theatri),die Phantasievorstellungen, sind falsche Lehren, die den Menschen vomrichtigen Weg abbringen.

Will man dem verderblichen Einfluss der Idole entgehen, muß mansich nach Francis Bacon der Empirie zuwenden.

Man muss dem Menschen Werkzeuge zur Unterstützung geben, die zurWahrheit führen.

Ein solche Methode ist die Induktion,die lehrt, wie man allmählich von einzelnen Fakten zu allgemeinenSätzen aufsteigt.

Während Aristoteles als einzige Formder Induktion durch einfacheAufzählung kannte, schlug Bacon eine Induktion durch Ausschließenvor, in deren Verlauf Hinweise auf Eigenschaften beseitigt werden, dienicht die Ursache deruntersuchten Tatsachen sein können, da diese Tatsachen existieren,nicht aber jene Eigenschaften. Um das zu erreichen, schlug Bacon vor,möglichst vollständige Tatsachentabellen zusammenzustellen unddabei insbesondere negative Beispiele auszusondern.

Bacon hat maßgeblich zur Entwicklung der Methodenzur Untersuchung kausaler Zusammenhänge beigetragen.

Da die Induktion durch Ausschließung sehrmühevoll ist, empfahl Bacon prärogative Instanzen zusuchen, d. h. Fakten, in denen die zu untersuchenden Erscheinungen inklarster und reinster Form auftreten.

In der Diskussion um das Verhältnis von Wissenschaft und Religionvertrat Francis Bacon die Lehrevon der doppelten Wahrheit.

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Bardili

Christoph Gottfried Bardili (1761 – 1808)

Christoph Gottfried Bardili vertritt einen rationaler Realismus.

Das Weltprinzip ist das objektive, in uns subjektiv werdende Denken. Bardili fasst das Denken als Rechnen auf.

Die Welt ist eine Manifestation des Denkens, dessen Prinzip die Identität, die unendliche Wiederholung des Einen im Vielen ist. Das Denken bedarf eines Stoffes. Was am Objekt nicht durch das Denken zu zernichten ist, ist dessen Form. Das Denken ist in jedem Gegenstand enthalten.

Barbapic

Giuseppa Eleonora Barbapiccola
(geb. ca. 1702)

Barbapiccola lebte wahrscheinlich in Neapel. Ihre genauen Daten sind nicht bekannt.

In ihrem philosophischen und wissenschaftlichen Denken war sie beeinflußt vom Gedankengut der ‚Accademia Arcadia‘, einem Kreis von Intellektuellen und Künstlern, der die Erneuerung des gesamten Wissens anstelle von verfestigten Lehrmeinungen beabsichtigte.

Babrapiccola verfasste die erste italienische Übersetzung der Principia philosophicae von René Descartes, die 1722 erschien.

Wie schon im Untertitel der Übersetzung, Tradotti dal Francese col confronto del Latino in cui l’Autore gli scrisse, angedeutet, legt sie besonderen Wert auf den Vergleich ihrer italienischen Übersetzung mit der lateinischen Originalausgabe.

An der französichen Übersetzung übt sie deutliche, wenn auch vorsichtige Kritik. Dass Descartes selbst sie den Lesern als seriöse Arbeit empfiehlt, kann sie sich nur mit seinem im Vordergrund stehenden Interesse an der Verbreitung seiner Philosophie erklären.

Obwohl Descartes, eingeschüchtert durch den Galilei-Prozeß 1633, schon im Vorfeld einige Passagen der Principia entschärft hatte, um einen offenen Konflikt mit der katholischen Kirche zu vermeiden, wurde das Werk 1663 in Italien verboten.

Barbapicolla fordert in einem einleitenden Epistel, den sie als Vorwort voranstellt, die katholische Kirche auf, die cartesianische Philosophie erst vorurteilslos zu studieren, bevor sie verkünde, sie stünde im Gegensatz zu ihren Lehren. Denn die beste Art der Bekämpfung einer Irrlehre sei deren argumentative Widerlegung und nicht deren Diskreditierung oder der Verbot.

Nachdem sie durch ihre Descartes-Übersetzung der Principia philosophicae bekannt geworden war, erhielt sie Zugang zum Hause des Geschichtsphilosophen Giambattista Vico, wo ihr Luisa Vico, Tochter des Philosophen, eine Freundin wurde.

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Baley

Stefan Baley

Der Psychologe Stefan Baley (* 1885, † 1952) ist ein Vertreter der Lwow-Warschau-Schule.

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Augustin

Aurelius Augustinus (354 – 430)

Der Philosoph und Theologe Augustinus wurde in Karthago in Rhetorik ausgebildet und im Jahr 374 Lehrer in diesem Fach. 383 wurde er nach Rom berufen und kurz danach in die Residenzstadt Mailand, wo er als Rhetor wirkte.

Die Krisen seiner Jugend hat Augustinus um 397/401 in seinen Bekenntnissen niedergeschrieben. Die Bekenntnisse sind eine der ersten individualistischen Selbstbiographien der Weltliteratur.

Die Lektüre von Ciceros Hortensius führte Augustinus zur Philosophie. Viele Jahre war er Anhänger der Manichäismus, dann kurz der Skepsis. In Mailand lernte er den Neuplatonismus kennen und kam durch ihn zum Christentum. 387 ließ er sich taufen. Er wurde 391 zum Priester in Hippo Regius in Nordafrika ernannt. Von 396 bis zu seinem Tod war in dieser Stadt Bischof.

Für Augustinus lassen sich Theologie und Philosophie nicht scharf unterscheiden. Diese Position zeigt sich u. a. in seiner Maxime: Ich glaube, damit ich erkennen kann (lat. credo, ut intelligam).

Ohne die göttliche Erleuchtung in unserem Glauben können wir die Weisheit (lat. sapientia), mit deren Hilfe wir zur Glückseligkeit (lat. beatitudo) gelangen, nicht erkennen.

Der Wunsch nach Glückseligkeit ist der einzige Grund zum Philosophieren. Die Philosophie ist ein Mittel, den Glauben zu vertiefen.

Augustinus knüpft an Platons Unterscheidung zwischen der veränderlichen Erscheinungswelt und der ewigen, unveränderlichen Ideenwelt der Vernunft an. Er greift Platons Gedanken, dass nur das Wirkliche voll und ganz erkannt werden kann, und Platons Dualismus zwischen Seele und Leib auf.

Gegen die Skeptiker wendet Augustinus ein: Wenn sich jemand in seinem Glauben irrt, existiert er, denn derjenige, der nicht existiert, kann auch nicht irren. Daraus folgt, wenn ich mich im Glauben an meine Existenz irre, existiere ich. Wenn ich existiere, so kann ich mich nicht in meinem Glauben an meine Existenz irren. Aus den beiden letzten Behauptungen folgt: Wenn ich mich im Glauben an meine Existenz irre, dann irre ich mich nicht im Glauben an meine Existenz. Daher irre ich mich nicht in meinem Glauben an meine Existenz. Damit gibt es zumindest eine wahre Aussage.

Augustinus hält außerdem am dem Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch als Voraussetzung alles Denkens und als wahre Aussage fest.

Augustinus vertrat die Lehre von der Prädistination, wonach der Mensch zur Seligkeit oder zur Verdammnis von Gott vorausbestimmt ist.

Der Mensch ist von Natur ein Gemeinschaftswesen. Die Gemeinschaft ist notwendig, damit der Mensch seine Anlagen entwickeln kann. Der Staat ist zwar nicht natürlich, aber nötig, um die schlimmsten Folgen des Sündenfalls zu beheben. Der Staat hat sich um Gesetz, Ordnung und den materiellen Wohlstand zu bemühen. Die geistige Wohlfahrt wird dem einzelnen überlassen.

Die Menschengeschichte, die Augustinus in seinem Werk De civitate dei, ist ein Kampf zweier sich bekämpfender Reiche: des Gottesreiches (civitas Dei) und des Reiches der irdisch Gesinnten (civitas terrena). Diese Reiche werden durch die Städte Jerusalem und Babylon repräsentiert. In allen menschlichen Gesellschaften sind die zwei Reiche vermischt. Erst im Jüngsten Gericht werden sie voneinander getrennt, wobei diejenigen, die von Gott zur ewigen Glückseligkeit vorbestimmt sind, von den Verlorenen gesondert werden.

Augustinus übte u. a. durch Petrus LombardusSententiae großen Einfluss auf die mittelalterliche Philosophie aus. Seine von der Stoa inspirierte Zeichentheorie beeinflußte u. a. Roger Bacon.

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Ayer

Alfred Jules Ayer (1910 – 1989)

Der englische Philosoph und Logiker Alfred Jules Ayer war zunächst an der Herausbildung des logischen Positivismus beteiligt und arbeitete später über Probleme der linguistischen Analyse.

Ayer wird dem Nonkognitivismus zugerechnet.


Avenar

Richard Avenarius (1843 – 1896)

Avenarius, in Paris geboren, wurde 1876 Dozent in Leipzig. Ab 1877 war er Professor in Zürich. Er ist ein Vertreter des Empiriokritizismus.

Er hat den Empiriokritizismus ausführlich begründet. In seiner Kritik an anderen erkenntnistheoretischen Positionen will er alles eliminieren, was nicht reine Erfahrung ist, d. h. was nicht Aussageinhalt (E-Wert) ist, der durch die Umgebung selbst bedingt wird.

Avenarius gibt seiner Erkenntnislehre eine biologische Grundlage. Das vorfindende Individuum ist repräsentiert und zentralisiert im System C (im Großhirn), welches beständig einem Erhaltungsmaximum seiner Kräfte zustrebt.

Nach Avenarius ist die Philosophie "das wissenschaftlich gewordene Streben …, die Gesamtheit des in der Erfahrung Gegebenen mit dem geringsten Kraftaufwand zu denken".

Es gibt keine Dualität von Physischem und Psychischem. Psychisch ist ein Vorgang nur als Abhängige einer Änderung im System C.

Avenarius hat auch die Bedeutung des Ökonomieprinzips für das seelische Leben und das Erkennen analysiert.

Avenarius verbindet die Apperzeption mit dem Prinzip der Denkökonomie, indem er annimmt, dass die zum Zwecke einer Apperzeption auszuführenden Reproduktionen von Vorstellungen auf das relativ geringste Maß beschränkt seien. Beeinflußt von Avenarius sind z. B. Carstanjen, Petzoldt, Willy, C. Hauptmann, W. Heinrich, J. Kodis, M. Klein, R. Wähle, A. Nyman und H. Gomperz.


Babelyka

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Babelyka von Argos

Iamblichos erwähnt Babelyka in seiner Aufzählung der 17 Pythagoreerinnen.

Die Textstelle mit der Aufzählung lautet: " bedeutendsten Pythagoreerinnen: Timycha, die Frau des Myllias von Kroton, Philtys, die Tochter des Theophris von Kroton, Schwester des Byndakos, Okkelo und Ekkelo, die Schwestern der Lukaner Okkelos und Okkilos, Cheilonis, die Tochter des Lakedaimoniers Cheilon, die Lakonerin Kratesikleia, die Frau des Lakedaimoniers Kleanor, Theano, die Frau des Metapontiers Brotinos, Myia, die Frau des Milon von Kroton, Lasthenia aus Arkadien, Habroteleia, die Tochter des Habroteles von Tarent, Echekrateia von Phlius, Tyrsenis aus Sybaris, Peisirrhode aus Tarent, Theadusa aus Lakedaimon, Boio aus Argos, Babelyka aus Argos, Kleaichma, die Schwester des Lakedaimoniers Autocharidas. Insgesamt: 17." (Iamblichos: Pythagoras, 1963, 267)