Roger Bacon (1214 – 1292)

Der englische Philosoph und Logiker Roger Bacon ist sehr interessiert an Alchemie und Magie. Er verteidigt jedoch die mathematischen und experimentellen Methoden für die Überprüfung des menschlichen Wissens und führt die Scheidung von Theologie und Profanwissenschaften (d. h. Philosophie) konsequent durch.

Erfahrung, Experiment und Mathematik sind ihm die drei Hauptquellen der Wissenschaft.

Roger Bacon akzeptiert zwei Wege der Erkenntnis: durch Beweis und durch Empirie. Der Beweis gibt keine vollständige Lösung der Frage, solange die Wahrheit nicht durch das Experiment bestätigt worden ist.

Bekannt ist sein Ausspruch: Ein einfacher Versuch lehrt mehr als jeder Syllogismus.

Roger Bacon rief die Wissenschaft seiner Zeit von den Autoritäten zu den Sachen, von den Meinungen zu den Quellen, von der Dialektik zur Erfahrung, von den Büchern zur Natur.

Er erkannte u. a. die Gesetze der Reflexion und der Strahlenbrechung, die Erscheinungen der atmoshärischen Strahlenbrechung, verfertigte optische Instrumente. Auf ihn gehen konvexe Gläser und das Schießpulver zurück.

Die Aufgabe der Logik ist nach Bacon die Untersuchung der Regeln des Folgerns. Er betrachtet die Logik als Teil der Methodenlehre.

Bacon bereitet mit seiner Lehre von den Hemmnissen bei der Erkenntnis der Wahrheit, die Lehre von den Idolen bei Francis Bacon vor. Hemmnisse sind nach Roger Bacon: die Verneigung vor der falschen Autorität, die Gewöhnung an das Alte, die dummen Vorurteile und der Stolz auf die angebliche Weisheit.