Kotarbin

Tadeusz Kotarbi&;ski

Der Logiker Tadeusz Kotarbi&;ski (* 31. März 1886, † 3. Oktober 1981) gehörte zur Lwow-Warschau-Schule. Er war mit Janina Kotarbinska verheiratet.

Die Logik nennt Kotarbi&;ski eine allgemeinbildende Disziplin, die unmittelbar mit dem Leben zusammenhängt und Fragen der Erkenntnistheorie, der Semantik der natürlichen Sprache und auch Probleme der Methodologie und Didaktik umfasst.

Zunächst bezeichnete Kotarbi&;ski seine philosophische Lehre als Reismus (res lat. Ding). Nach dieser Theorie existieren nur Dinge, die der Mensch erkennt. Da keine allgemeinen Gegenstände existieren, sondern nur eine unbegrenzte Anzahl konkreter Körper, bezeichnete er seine Theorie auch als Konkretismus.

Online-Texte

Literatur

  • J. Wolenski: Tadeusz Kotarbi&;ski – Reism and Science. In: Polish Philosophers of Science and Nature in the 20th Century. (Ed. by Wladyslaw Krajewski) Amsterdam-Atlanta 2000

Weblinks


Komposit

Kompositives Verfahren

Die naturalistischen Aristoteliker der Renaissance unterschieden das kompositive Erklärungsverfahren vom resolutiven Verfahren.

Beim kompositiven Verfahren erfolgt die Erklärung der unbekannten Wirkung aus den Ursachen.

Konjmehr

Wahrheitswertfunktionen f

Konkbegr

Konkreter Begriff

Konkreter Begriff heißt ein Begriff, in dem ein bestimmter, gegebener Gegenstand oder eine bestimmte Klasse von Gegenständen widergespiegelt wird. In der Logikliteratur findet man mitunter Einwände gegen die Einteilung der Begriffe in konkrete und abstrakte Begriffe, da alle Begriffe durch Abstrahieren erhalten werden. Natürlich ist auch der konkrete Begriff das Resultat einer Abstraktion. Aber Abstraktion und Abstraktion sind nicht dasselbe. Man muss auf irgendeine Weise das Abbild eines Gegenstandes und das Abbild von Eigenschaften eines Gegenstandes unterscheiden, das aber führt zur Einteilung der Begriffe in konkrete und abstrakte.

Konnekt

Konnektionismus

Als Konnektionismus (auch: Konnektivismus) bezeichnet man einen Ansatz in der KI-Forschung, der Wissenschaftstheorie, den Kognitionswissenschaften und der Philosophie des Geistes.

Im Gegensatz zu herkömmlichen digitalen, an propositionalen Prozessen orientierten Modellen des Geistes arbeitet der Konnektionismus mit stärker auf Strukturen des Gehirns bezogenen parallelen Prozessen, mit sogenannten neuronalen Netzwerken.

Neuronale Netzen können leichtrer als herkömmliche Modelle wichtige geistige Fähigkeiten des Menschen wie das Lernen aus Beispielen, das Verallgemeinern von Beispielen, das Abstrahieren, das schnelle Erkennen und Vervollständigen komplizierter Mister, das assoziative Speichern und Abrufen von Informationen usw. nachbilden bzw. simulieren.

Ein künstliches Neuronales Netzwerk als Modell des Gehirns besteht wie das Gehirn aus sehr vielen einfachen Rechenelementen, den Neuronen (Nervenzellen). Diese Neuronen sind hochgradig miteinander verknüpft und können dadurch gleichzeitig untereinander Informationen austauschen.

Interessant ist an diesen Systemen, dass sich keine einzelne Einheit oder Verbindung als bestimmte Repräsentation deuten lässt, und dass sie in der Lage sind, ohne eine Spezifizierung notwendiger und hinreichender Bedingungen zu arbeiten.

Außerdem ist die Nähe konnektionistischer Modelle zu neuronalen Prozessen interessant, wie diese beim jetzigen Stand der Neurowissenschaften erklärt werden, wenn auch diese Systeme bislang auf herkömmlichen digitalen Computern simuliert werden.

Thagard hat ein konnektionistisches Modell ECHO zur Analyse der Kohärenz aufgestellt.

In der Philosophie des Geistes wurden von einigen Autoren neuronalen Netze als der beste Weg betrachtet, das menschliche Denken zu modellieren. Man hat erhofft, durch neuronale Netze die Natur der Repräsentation im menschlichen Geist besser verstehen zu können.

Die Kritiker halten das konnektionistische Modell für unrealistisch, weil zu stark vereinfachend. Kritisiert wurde von Fodor and Pylyshyn (1988) auch, dass der Konnektionismus den systematischen und produktiven Charakter menschlichen Denkens vernalässige.

Literatur

Abrahamsen, A./W. Bechtel: Connectionism and the Mind. An introduction to Prallel Processing in Networks. Cambridge 1991

Churchland, P. S. and T. Sejnowski: The computational brain. Cambridge, MA 1992

Fodor, J. and Z. Pylyshyn: Connectionism and cognitive architecture: A critical analysis. Cognition 28 (1988) 3 – 71

Ramsey, W./S. P. Stich/D. E. Rummelhart (ed.): Philosophy and Connectionist Theory. Hillsdale 1991

Rumelhart, D. E./J. L. McClelland (ed.): Parallel distributed processing: Explorations in the microstructure of cognition. Cambridge, MA 1986

Konsequ

Konsequentialistische Ethik

Konsequentialismus nennt man die Richtung in der Ethik, die behauptet, Handlungen seien ausschließlich danach zu beurteilen, wie gut oder erstrebenswert ihre Folgen sind. Sie ist damit von der Deontologie zu unterscheiden.

Für den Konsequentialisten kann eine Handlung nie allein deshalb für gut gelten, weil ihr eine richtige Überlegung vorausging (obwohl vielleicht für lobenswert). Eine konsequentialistische Ethik muss daher mit einer Theorie verknüpft sein, die erklärt, was in sich selbst gut ist, d. h. mit einer Wertphilosophie (z. B. dem Hedonismus oder dem Eudämonismus).

Die verbreitetste Form konsequentialistischer Ethik ist der Utilitarismus. Auch die teleologischen Ethiken und die Verantwortungsethiken gehören in diese Gruppe.

Man unterscheidet die Konsequentialisten danach, welche Art von Folgen sie beurteilen wollen: die der einzelnen Handlung oder die allgemeiner Handlungsregeln.

Wenn man z. B. in einer gegebenen Situation überlegt, ob eine Lüge angemessen ist, kann man entweder auf die Folgen dieses konkreten Falls von Lüge achten oder auf die Folgen des Verstoßes gegen die allgemeine Regel, dass Lügen verwerflich ist.

Wer allein die Folgen der einzelnen Handlung gelten lassen will, steht der Handlungskonsequentialismus (oder Aktkonsequentialismus) nahe; wer die Folgen der Regelverletzung zum Maßstab nimmt, wird Regelkonsequentialist genannt.

Entsprechend unterscheidet man im Utilitarismus auch Handlungs- und Regelutilitarismus und in der teleologischen Ethik Handlungsteleologen und Regelteleologen.

Eine besondere Form des Konsequenztialismus findet sich bei Cornelius. Die Aufgabe der Ethik besteht – so Cornelius – in der allgemeinen Bestimmung der wertvollen Ziele unserer Entwicklung.

Konsis P

Konsistenzbedingung

Als Konsistenzpostulat oder Konsistenzbedingung bezeichnet man in der Wissenschaftstheorie die Annahme, dass neue Hypothesen mit einer bestätigten Theorie übereinstimmen müssen.

Das Konsistenzpostulat wurde insbesondere von Feyerabend kritisiert.

Konstat

Konstativ

Um zu widerlegen, dass Sprache ausschließlich der deskriptiven Beschreibung der Welt diene, weist Austin in seiner Sprechakttheorie auf Äußerungen hin, die zwar eine deskriptive Form haben, aber nichts feststellen, sondern Handlungen vollziehen.

Austin unterscheidet zunächst zwischen performativen und konstativen Äußerungen.

Searle zählt die Konstativa zu den illokutionären Akten und unterscheiden sie von Akten wie Auffordern, Fragen, Raten, Warnen, Grüßen und Beglückwünschen.

Eine saubere Unterscheidung der konstativen Äußerungen von den assertiven steht noch aus.

Kontext

Kontextualismus

Als Kontextualismus bezeichnet man die Auffassung, nach der Sätze und Normen ihrem Sinn und ihrer Geltung nach von den jeweiligen geschichtlichen und kulturellen Kontexten abhängen, innerhalb derer sie auftreten. Da das Regelwissen, das der Verwendung und dem Verständnis von Äußerungen und Handlungsweisen zugrunde liegt, nur relativ zu einer eingespielten Lebensparxis zu bestimmen sei, dürfe für nicht transkontextuelle, universuelle Gültigkeit beansprucht werden.

Wir unterscheiden nach seiner Konsequenz den radikalen vom gemäßten Kontextualismus und nach seinem Anwendungsbereich den erkenntnistheoretischen Kontextualismus und den ethischen Kontextualismus.

Konkurrenzansätze sind der Fundamentalismus, die Kohärenztheorien und der Skeptizismus.

Kontext2

Erkenntistheorischer Kontextualismus

Dem erkenntnistheoretischen Kontextualismus zufolge gibt es eine epistemisch ausgezeichnete Klasse von Überzeugungen, die selber keiner Rechtfertigung durch andere Überzeugungen bedürfen, aber vom Rechtfertigungskontext abhängen. Schon Wittgenstein hat in Über Gewißheit darauf hingewiesen, dass die Frage, welche Aussagen wir rechtfertigen und auf welche wir uns dabei stützen, vom jeweiligen Kontext abhängig ist.

Der erkenntnistheoretische Kontextualismus ist eine Variante des Kontextualismus.

Entsprechend der Unterscheidung des formalen Fundamentalismus vom substantiellen Fundamentalismus lassen sich auch der formale Kontextualismus vom substantiellen Kontextualismus unterscheiden.

Konkurrenztheorien zum erkenntnistheoretischen Kontextualismus sind die erkenntnistheoretischen Kohärenztheorien, der Erkenntnisskeptizismus und der erkenntnistheoretische Fundamentalismus.