Gast

Heinrich Köselitz (geb. 1854)

Heinrich Köselitz begegnet uns häufig unter seinem Pseudonym Peter Gast.

Im Thematikon zu Peter Gasts Die heimliche Ehe schreibt Carl Fuchs in einem biographischen Vorwort:

"Peter Gast ist (10. Januar) 1854 zu Annaberg in Sachsen geboren, jener alten Veste des Silberbergbaues auf dem Erzgebirge, nahe der böhmischen Grenze. Wie dort auf dem Gebirgskamm nord- und süddeutsches Wesen zusammenstoßen, so kommen auch in ihm selbst durch Abkunft beide Elemente zusammen: sein Vater (Industrieller und Vizebürgermeister) entstammt einer einheimischen Patrzierfamilie, seine Mutter ist eine Wienerin." [zit. nach Janz, C. P. 1979, I, 693 f.].

Sein Vater Hermann Gustav Köselitz war Färbereibesitzer, Stadtrat, Ehrenbürger in Annaberg.

Als 15jähriger schrieb H. Köselitz Walzerkompositionen.

Schriften Jean Pauls und der Einfluss eines im Elternhaus verkehrenden Theologen regten seine geistige Entwicklung an.

1871 begann er in Leipzig eine kaufmännische Lehre.

Im Frühjahr 1872 bekam er die väterliche Einwilligung zum Musikstudium im Konservatorium der Musik zu Leipzig.

1878 ist H. Köselitz nach Venedig gezogen.

Nietzsche hatte sich ohne Erfolg an Bülow und Hermann Levi (1839 – 1900) gewandt – Levi war ein Dirigent aus dem Wagnerkreis -, um sie zur Aufführung seiner Oper Löwen von Venedig zu gewinnen.

Die Uraufführung des Löwen von Venedig erfolgt 1891 in Danzig (heute: Gdansk) unter dem Titel Die heimliche Ehe.

Die Oper Der Löwe von Venedig von H. Köselitz hatte am 11.02.1933 auch in Chemnitz Premiere und erlebte dort 8 Aufführungen.

Die Oper war mit den besten Solisten besetzt, die Chemnitz damals zu bieten hatte. Der Stil der Oper erinnert etwas an Albert Lortzing (1801 – 1851), ist handwerklich sauber gearbeitet.

Das Thematikon von Carl Fuchs erschien 1890 bei Naumann in Leipzig.

Literatur

  • Janz, Curt Paul: Nietzsche. Biographie in 3 Bdn., München/Wien: Hanser 1978 ff.
  • Lenzewski, Gustav: Artikel: Gast, Peter. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. Hg.: Friedrich Blume. Kassel/Basel: Bärenreiter o. J., Bd. 4. Sp. 1435 – 1437


Gebarow

Mieczyslaw Gebarowicz (1893 – 1984)

Mieczyslaw Gebarowicz ist ein Vertreter der Lwow-Warschau-Schule.


Geblew

Eugeniusz Geblewicz (1904 – 1974)

Eugeniusz Geblewicz ist ein Vertreter der Lwow-Warschau-Schule.


Gemina1

Gemina I (3. Jh.)

Gemina I war die Mutter von Gemina II.

Porphyrios erwähnt beide in seinem Buch Plotinus und stellt fest, dass sie sich durch eine große Hingabe zur Philosophie auszeichneten.

Plotin lebte in ihrem Haus und es kann davon ausgegangen werden, dass Gemina I seine Schülerin war.

Die Stelle bei Porphyrios lautet:

"Auch Frauen gehörten zu seinen ergebenen Anhängerinnen, Gemina, in deren Hause er wohnte, und deren der Mutter gleichnamige Tochter Gemina; ferner Amphikleia, die Gattin des Ariston, des Sohnes des Iamblichos; sie waren leidenschaftlich der Philosophie ergeben." (Porphyrios: Das Leben Plotins, 9).

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Gemina2

Gemina II (3. Jh.)

Gemina II war die Tochter von Gemina I.

Porphyros erwähnt beide in seinem Buch Plotinus und stellt fest, dass sie sich durch eine große Hingabe zur Philosophie auszeichneten.

Die Behauptung, dass sie mit Plotin in einem Haus lebte, kann man mit der Porphyros-Stelle nicht belegen, da unklar ist, ob sie im Haus ihrer Mutter lebte.

Es kann davon ausgegangen werden, dass Gemina II eine Schülerin Plotins war.

Die Stelle bei Porphyrios lautet:

"Auch Frauen gehörten zu seinen ergebenen Anhängerinnen, Gemina, in deren Hause er wohnte, und deren der Mutter gleichnamige Tochter Gemina; ferner Amphikleia, die Gattin des Ariston, des Sohnes des Iamblichos; sie waren leidenschaftlich der Philosophie ergeben." (Porphyrios: Das Leben Plotins, 9).

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Gentz

Friedrich von Gentz (1764 – 1832)

Friedrich von Gentz ist ein Philosoph der Romantik. Von ihm stammt eine Übersetzung und Kommentar von Burke’s Betrachtungen über die Französische Revolution.


Gentzen

Gerhard Gentzen (1909 – 1945)

Der Mathematiker und Logiker Gerhard Gentzen beschäftigte sich vor allem mit Problemen des logischen Schließens. Er entwickelte das allein auf Schlussregeln basierende natürliche Schließen und das Sequenzschließen.

Von Gentzen stammt auch ein Beweis für die Widerspruchsfreiheit der formalisierten Arithmetik der natürlichen Zahlen.


Gerber

Gustav Gerber

Von Gustav Gerber erschien 1871 das Buch Die Sprache als Kunst. Gerber zeigt sich in diesem Buch als von Max Müller, Herder und Humboldt beeinflußt.

Das Denken ist für Gerber an die Sprache gebunden. Das begriffliche Denken knüpft Gerber an die Schrift. Die Schriftsprache erzeugt die Illusion einer festen Bedeutung bzw. eigentlicher, d. h. buchstäblicher Beudeutung (die man im Wörterbuch auffinden kann).

Gergonne

Joseph D. Gergonne (1771 – 1859)

Der französische Astronom, Mathematiker und Logiker Joseph D. Gergonne untersuchte die fünf grundegenden Relationen zwischen Klassen. Er stellte sie graphisch mit Hilfe von Kreisen dar, die den Eulerschen Kreisen in der Syllogistik entsprechen.

Abaelard – Ayer| Baader – Burski| Cabanis – Czeżowski | Dacqué- Durkheim | Ebbinghaus- Ewald | Faber- Fritzsche | Galenos- Gunsun Lun | Häberlin- Hypatia | Iamblichos- Iulianus | Jacoby- Juschkewitsch | Kaila- Kurylowicz | LaMettrie – Lykon | Maass- Myia | Nalbandjan- Nyman | Ockham- Owen | Palágyi- Pythagoras | Queccius- Quine | Radischtschew- Ryle | Saarnio- Szumowski | Taine- Tyrsenis | Uphues| Valla- Vorländer | Wahl- Wwedenski | Xeniades- Xenophon | Zadeh- Zoilos

Feyerab

Paul K. Feyerabend (1924 – 1994)

Ausbildung

Der österreichische Philosoph studierte ab 1946 in Weimar Theaterwissenschaft und musische Fächer in Weimar, Geschichte, Mathematik, Physik und Astronomie in Wien sowie Philosophie in London und Kopenhagen.

In Wien war Feyerabend Mitglied eines Diskussionskreises um Victor Kraft, in dem über philosophische Grundlagenprobleme der Naturwissenschaft diskutiert wurde. Dieser Diskussionskreis wurde u. a. von Wittgenstein, Anscombe und von Wright besucht.

Feyerabend befasst sich vor allem mit Fragen der Wissenschaftstheorie, Erkenntnistheorie und den soziokulturellen Folgen der Wissenschaft.

Against Method

In Against Method (1974) bestreitet Feyerabend die These von Popper und Lakatos, dass es Regelmäßigkeiten in der Wissenschaft gibt. Wie die Forschungsgeschichte zeigt, beruht der Fortschritt in der Wissenschaft, gemessen an den Wissenschaftskriterien und der jeweils herrschenden Theorie auf Irrtümern, Irrationalitäten und abgelehnten Theorien. Wissenschaftsfortschritt konnte sich nur dort durchsetzen, wo geltende Wissenschaftsregeln und diesoziopolitische Machtsituation ignoriert, psychologische Aspekte einbezogen und die herrschende Rhetorik durch eine neue Beobachtungssprache ersetzt wurden. Dies gilt nach Feyerabend sowohl für die kopernikanische Revolution als auch für die moderne Atomtheorie und die Wellentheorie des Lichtes. Es waren nicht die besseren Argument der Grund, dass sich die neuen Theorien durchsetzten, sondern günstige psychologische Bedingungen und Propaganda.

Feyerabend kritisiert die Wissenschaft als Ideologie ihrer (unbewussten) Voraussetzungen, welche die soziale Realität strukturieren. Tatsachen werden durch eine Theorie, ein bestimmtes Erkenntnisinteresse und durch Internalisierung ideell perzipiert. Ergebnis seiner Analyse des Wissenschaftsfortschritts ist ein epistemologischer Anarchismus, für den das Schlagwort Anything goes steht.

Nach dem Prinzip der Proliferation, der Trägheit und der Inkommensurabilität und Heteromorphie des Wissens postuliert Feyerabend einen bewahrenden, nicht eliminativen und radikalen Wissenscaftspluralismus, der Erkenntnispraktiken vom Orakel, chinesischer Medizin, vorantiker Astronomie und Navigation, aber auch die modernen Wissenschaften zulässt.

Feyerabend fordert u. a. die Formulierung von Anti-Regeln und kritisiert das Konsistenzpostulat.

Science in Free Society

In Science in Free Society (1978) entwirft Feyerabend das Konzept einer freien Gesellschaft des demokratischen Relativismus, in der ein Bürger die Maßstäbe der Tradition verwendet, der er angehört.

Ob Astrologie, Voodoo-Praktiken oder die Relativitätstheorie angemessene Formen der Lebensorientierung sind, entscheiden in der freien Gesellschaft alle Bürger und nicht nur die Wissenschaftler.

Feyerabend tritt für die Trennung der Einheit von Staat und Wissenschaft ein, in der die Wissenschaft die Funktion der Kirche übernommen hat. Er kritisiert die Expertenherrschaft und ist für die Kontrolle der Wissenschaft durch Bürgerinitiativen. Dem Ethnozentrismus stellt der die Mulitiplizität kultureller Traditionen entgegen. Bürgerinitiativen als Organisationsformen des mündigen Bürgers sollen den Staat kontrollieren und den Wettstreit der Traditionen und Maßstäbe garantieren. Feyerabends Schlagwort ist hier Bürgerinitiativen statt Erkenntnistheorie.

Wissenschaft als Kunst

Feyerabend überträgt in der kleinen Schrift Wissenschaft als Kunst (1984) die Kunsttheorie von Alois Riegl, der die Kunst als Produktion gleichberechtigter Stilformen versteht, auf die Wissenschaften. Die Wissenschaften sind für Feyerabend eine Frage des Stils. Ebenso wie in der Kunst kann auch in der Wissenschaft nicht objektiv über den Wert eines Stils geurteilt werden.

Weitere Schriften

In seinem Buch Dialogo sul metodo (1989; dt.: Über Erkenntnis) verwendet Feyerabend die klassische Dialogform zur Darlegung seiner Argumente. Farewell to Reason (1986) ist eine Zusammenfassung seiner Philosophie. Nach seinem Tod durch ein Krebsleiden erschien eine Autobiographie mit dem Titel Zeitverschwendung (1995).

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