Foundher

Foundherentismus

Susan Haack meint, dass die meisten Erkenntnistheorien weder fundamentalistische Erkenntnistheorien noch kohärentistische Erkenntnistheorien sind und bezeichnet eine (ihre) Position, die Elemente beider Theorien vereint als Foundherentismus (foundherentism). [1]


[1] Haack, S.: Theories of Knowledge: An Analytic Framework. Proceedings of the Aristotelian Society. 83(1982/3)

Frankf M

Frankfurter Schule

Frankfurter Schule nennt man eine sozialphilosophische Richtung, die von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno begründet wurde. Sie ist aus dem Institut für Sozialforschung in Frankfurt a. M. hervorgegangen und wurde nach 1933 in die USA verlegt.

Die Vertreter dieser Schule versuchten die politische Ökonomie von Marx mit der Psychoanalyse von Freud zu einer kritischen Theorie über die kapitalistische Gesellschaft zu verbinden. In vielem stimmte ihre Position mit der von Marcuse überein, der deshalb manchmal dieser Schule zugerechnet wird.

Zur 1. Generation der Frankfurter Schule gehören weiterhin u. a. K. A. Wittfogel und F. Borkenau.

Vertreter der 2. Generation dieser Schule sind J. Habermas, A. Schmidt.

F Fundam

Formaler Fundamentalismus

Auf Michael Williams geht die Unterscheidung zwischen dem formalen Fundamentalismus und dem substantiellen Fundamentalismus zurück [1].

Der formale Fundamentalismus, die Grundlage einer jeden fundamentalistischen Erkenntnistheorie, macht nur Aussagen über die allgemeine Struktur der epistemischen Rechtfertigungen unserer Meinungen und behauptet die Existenz kontextunabhängiger basaler Meinungen.

Zentral für den formalen Fundamentalismus sind folgende Thesen:

  1. Es gibt basale Überzeugungen, die nicht inferentiell durch andere Überzeugungen gerechtfertigt werden müssen, sondern anderweitig gerechtfertigt sind.
  2. Alle nicht-basalen Überzeugungen werden inferentiell gerechtfertigt. Dabei wird direkt oder indirekt auf basale Überzeugungen zurückgegriffen.
  3. Die inhaltlich ausgezeichneten Typen von Überzeugungen sind für alle Rechtfertigungenskontexte (für alle Personen) dieselben.

Die letzte These unterscheidet den Fundamentalismus vom Kontexttualismus.


[1] Williams, M.: Unnatural Doubts. Epistemological Realism and the Basis of Scepticism. Princeton, N. J. 1996, 114ff.

Fstell

Feststellung

Das Festellen ist in der Sprechakttheorie Gegenstand der Analyse und wird dort zu den assertiven Äußerungen gezählt.

Eine Festellung kann sich – im Gegensatz zu einer Behauptung – auf jede Proposition beziehen [1].

Feststellungen werden gemacht, obwohl von seiten des Sprechers angenommen wird, dass der von ihm thematisierte Sachverhalt dem oder den Adressaten ebenso bekannt ist wie dem Sprecher selbst [2]. Dies unterscheidet Feststellungen vom Mitteilen und Informieren, bei denen dem Adressaten der durch die zum Ausdruck gebrachte Proposition bezeichnete Sachverhalt nicht bekannt ist [3].

Beispiele sind

  1. der Richter, der in einer Gerichtsverhandlung nach der Vernehmung eines Zeugen eine Feststellung macht, die noch einmal wiedergibt, was der Zeuge ausgesagt [4],
  2. der Kommissionsvorsitzende, der feststellt, dass die zusammengetretene Kommission beschlußfähig ist [5].

Feststellungen werden gemacht, weil auf Seiten des Sprechers in Rechnung gestellt wird, dass der Adressat oder die Adressaten die Geltung der ausgedrückten Proposition später in Abrede stellen könnten. Sollte einer der Adressaten bezüglich des durch die ausgedrückte Proposition repräsentierten Sachverhaltes anderer Meinung sein, müsste er es sofort sagen; sagt er nichts, kann der Sprecher davon ausgehen, dass die fragliche Proposition zu dem gerechnet wird, was alle für wahr halten [6]. Wenn die Feststellung falsch ist (so Searle), ist die Feststellung schuld (Wort-auf-Welt-Ausrichtung) [7].


[1] Rolf, E.: Illokutionäre Kräfte. Grundbegriffe der Illokutionslogik. Opladen 1997, 140
[2] Rolf, E.: Illokutionäre Kräfte. Grundbegriffe der Illokutionslogik. Opladen 1997, 140 f.
[3] Rolf, E.: Illokutionäre Kräfte. Grundbegriffe der Illokutionslogik. Opladen 1997, 141 Fußn. 14
[4] Rolf, E.: Illokutionäre Kräfte. Grundbegriffe der Illokutionslogik. Opladen 1997, 141
[5] Rolf, E.: Illokutionäre Kräfte. Grundbegriffe der Illokutionslogik. Opladen 1997, 141
[6] Rolf, E.: Illokutionäre Kräfte. Grundbegriffe der Illokutionslogik. Opladen 1997, 141
[7] Searle, J. R.: Intentionalität. Eine Abhandlung zur Philosophie des Geistes. Frankfurt a. M. 1987, 23

F Kohaer

Formale Kohärenztheorie

In Analogie zu der Unterscheidung des formalen Fundamentalismus vom substantiellen Fundamentalismus hat Thomas Bartelborth formale Kohärenztheorie und substantielle Kohärenztheorie eingeführt [1].

Die formale Kohärenztheorie, die Grundlage einer jeden kohärentistischen Erkenntnistheorie, macht nur Aussagen über die allgemeine Struktur der epistemischen Rechtfertigungen unserer Meinungen und verneint die Existenz basaler Meinungen.

Zentral für die formale Kohärenztheorie sind folgende Thesen:

  1. Alle Überzeugungen sind inferentiell zu rechtfertigen. Es gibt keine selbstrechtfertigenden oder anderweitig gerechtfertigten Überzeugungen.
  2. Inferentielle Beziehungen zwischen zwei Überzeugungen wirken immer in beide Richtigungen rechtfertigend.

Die formale Kohärenztheorie macht keine Aussagen darüber wie die inferentiellen Rechtfertigungen aussehen und worin Kohärenz besteht.


[1] Bartelborth, T.: Begründungsstrategien. Ein Weg durch die analytische Erkenntnistheorie. Berlin1996, 109

F Kontex

Formaler Kontextualismus

In Analogie zur Unterscheidung zwischen dem formalen Fundamentalismus und dem substantiellen Fundamentalismus unterscheide ich den formalen vom substantiellen Kontextualismus.

Der formale Kontextualismus, die Grundlage einer jeden kontextualistischen Erkenntnistheorie, macht nur Aussagen über die allgemeine Struktur der epistemischen Rechtfertigungen unserer Meinungen und behauptet die Existenz kontextabhängiger basaler Meinungen.

Zentral für den formalen Kontextualismus sind folgende Thesen:

  1. Es gibt basale Überzeugungen, die nicht inferentiell durch andere Überzeugungen gerechtfertigt werden müssen, sondern anderweitig gerechtfertigt sind.
  2. Alle nicht-basalen Überzeugungen werden inferentiell gerechtfertigt. Dabei wird direkt oder indirekt auf basale Überzeugungen zurückgegriffen.
  3. Die inhaltlich ausgezeichneten Typen von Überzeugungen sind nicht für alle Rechtfertigungenskontexte (für alle Personen) dieselben.

Die letzte These unterscheidet den erkenntnistheoretischen Kontexttualismus vom erkenntistheoretischen Fundamentalismus.

Etymolog

Etymologie

Die Lehre von der Herkunft der Wörter.

Euklid

Wahrheitskriterium des Euklid

Wahrheitskriterium des Euklid nennt man ein Beweisverfahren, das man symbolisch mit Hilfe der aussagenlogischen Tautologie (&;A &;A) &;A) ausdrücken kann. D. h.: wenn unter der Annahme der Negation &;A einer Aussage A ableitbar ist, dass A wahr ist, so ist A tatsächlich wahr.

Euthanas

Euthanasie

Der Begriff Euthanasie

Die Euthanasie-Problematik ist ein wichtiger Gegenstand der gegenwärtigen medizinischen Ethik.

Euthanasie-Handlungen sind Tötungshandlungen, die zugunsten bzw. im Interesse desjenigen ausgeführt werden, der sterben soll.

Evident

evident

Als evident bezeichnet man eine Überzeugung, die ausreichend gerechtfertigt ist.