Extensio

Extension

Synonyme Bezeichnung für den Begriffsumfang.

Erkl Urt

Erklärendes Urteil

Erklärende Urteile sind – nach WundtUrteile, die einen Gegenstand des Denkens auf bekannte Begriffe zurückführen.

Erlebnis

Erlebnis

Als Erlebnis bezeichnet man sowohl ein Geschehnis oder Ereignis, durch das jemand stark beeindruckt wurde, als auch jedes von jemandem miterlebte Geschehen.

In der Psychologie bezeichnet Erlebnis entweder den Inhalt des Erlebens, das was erlebt wird, oder das Innewerden von Inhalten des Bewußtseins.

Dem Erlebnis werden folgende Eigenschaften zugesprochen:

  1. es ist durch seinen Inhalt bestimmt,
  2. es ist unmittelbar, d. h. nicht durch Begriffe vermittelt,
  3. es ist an die Perspektive des erlebenden Subjekts gebunden, es ist also immer Selbsterlebtes,
  4. es ist für das Ganze des Lebenszusammenhangs eines Subjektes bedeutsam.

Für die Philosophie ist das Erlebnis ein bedeutsamer Begriff, wegen der Unmittelbarkeit, in der sich ein Subjekt im Erlebnis sein Leben erschließt.

Die Diskussion des Begriffs Erlebnis durch Natorp, Husserl sowie in der Lebensphilosophie und durch Dilthey hat Aporien freigelegt, die in dem Begriff enthalten sind, wenn man ihn im Zusammenhang mit der Frage nach dem Selbstbewusstsein diskutiert. Diese Aporien drehen sich um die Frage, wie das Subjekt von seinem Erleben wissen kann.

In der Bewußtseinsindustrie wird die Diskussion um den Erlebnisbegriff an der Frage diskutiert, ob und, wenn ja, wie Erlebnisse im Rahmen einer naturalistischen Konzeption der Philosophie beschrieben werden künnen.

Gegen eine naturalistische Position wird eingewendet, dass das Erleben aufgrund seiner Gebundenheit an die Perspektive des erlebenden Subjekts, aufgrund seiner Unmittelbarkeit und Nicht-vollständigen Mitteilbarkeit, sich notwendigerweise einer objektiven Beschreibung entziehe.

Erwlogik

Erworbene Logik

Pjotr Dmitrijewitsch Lodi unterschied die erworbene Logik, die er auch gelehrte Logik oder künstliche Logik nennt, von der natürlichen Logik.

Die erworbene Logik ist die Fähigkeit, zu folgerichtigem Denken, die bei Beachtung bestimmter Regeln allmählich anwächst.

Eselsbr

Eselsbrücke

Eselsbrücke (lat. pons asinorum) nennt man eine Lernhilfe zum Behalten von Lehrsätzen.

Die Scholastiker bezeichneten als Eselsbrücke zunächst das Diagramm, das die aristotelische Lehre zur Auffindung des Mittelbegriffs zum Beweis der verschiedenen Schlusssätze im Syllogismus veranschaulichen sollte.

Diese logische Figur geht auf Petrus Tartaretus zurück und wird mitunter fälschlicherweise auf Buridian zurückgeführt.

Die Bezeichnung wurde verallgemeinert und bereits im Mittelalter auch auf Regeln angewendet, die so einfach waren, dass sie selbst ein Dummkopf lernen konnte.


Empfind

Empfindung

Als Empfindung (lat. sensation, sensio; engl. sensation) oder Sinnesempfindung werden entweder Sinnesdaten oder die Perzeption bezeichnet.

Unter Empfindungen stellt man sich in der Regel elementare Bestandteile oder Inhalte der Sinneswahrnehmung, des Bewußtseins oder des Erlebens vor, die in einem Subjekt durch (meistens äußere) Reize veranlaßt werden.

Zu den Bestimmungen von Empfindungen gehören vor allem die Qualität, die Intensität sowie die Dauer.

Empfindungen können nach den betroffenen Sinnen eingeteilt werden (Gesichts-, Gehör-, Tastempfinden …). Außerdem lassen sich Empfindungen nach dem einteilen, was empfunden wird bzw. welche Qualität die Empfindung hat (Farb-, Klang-, Temperaturempfindung …).

Descartes unterscheidet zwischen der Innenwelt der Empfindungen und der Außenwelt der realen Gegenstände. Die Empfindungen sind die Bewußtseinsinhalte, aus denen die Existenz der äußeren Realität erschlossen wird.

Kant unterscheidet zwischen den Empfindungen als subjektive Erscheinungen oder Anschauungen und den Verstandesbegriffen. Indem sich die Verstandesbegriffe auf die Anschauung beziehen, entsteht eine gegenständliche Auffassung.

Wie Wittgenstein zu zeigen versucht hat, sind Empfindungen in keinem Sinn privat, insbesondere nicht im Sinn eines bevorzugten Zugangs.


Entsch

Entscheidende Ursache

Entscheidende Ursache (auch: ausschlaggebende Ursache) nennt man jene mitwirkende Ursache, die der Wirkung unmittelbar vorausgeht.

So ist der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt, eine entscheidende Ursache.

Enumerat

Enumerative Induktion

Die enumerative Induktion ist eine Sonderform der Induktion durch einfache Aufzählung.

In ihr verläuft die logische Prozedur des Überganges von den Prämissen zur Konklusion nach folgendem Russelschen Prinzip:

  1. Es ist eine gewisse Anzahl von n Fällen einer Klasse a gegeben.
  2. Diese n Fälle erweisen sich alle als Glieder einer Klasse b.
  3. Es ist kein einziger Fall in a bekannt, der nicht zu b gehört.

Auf dieser Grundlage kann man zwei Behauptungen aufstellen:

  • bei spezieller Induktion: Es wird der auf die n Fälle folgende Fall aus a als ein Fall aus b angenommen;
  • bei allgemeiner Induktion: Es werden alle Fälle aus a als Fälle aus b betrachtet.

Beide Behauptungen haben eine gewisse Wahrscheinlichkeit, die bei Vergrößerung der Zahl n zunimmt.

Enzyklop

Enzyklopädisten

Enzyklopädisten nennt man die Begründer, Mitarbeiter und Herausgeber der unter Leitung von Diderot und d’Alembert 1751-1772 erschienenen Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers, die aus 28 Bänden besteht.

Mitarbeiter waren u. a. Rousseau, Voltaire, Montesquieu und d’Holbach.

Die Enzyklopädie gilt als der endgültige Durchbruch der französischen Aufklärung.

Episbess

epistemisch besser

Der Begriff epistemisch besser (epistemically preferable) ist ein zentraler Begriff in der Erkenntnistheorie von Chisholm. Er ist normativ gemeint.

p zu glauben ist für die Person s epistemisch besser als q zu glauben heißt, dass es in der gegebenen epistemischen Situation Person objektiv vernünftiger ist, p zu glauben als q.

Das epistemisch Bessere führt Chisholm auf das intrinsisch Bessere zurück, d. h. p zu glauben ist für eine Person epistemisch besser als q zu glauben, wenn das Hinzutreten des Glaubens, dass p, bei gegebener Evidenzbasis zu einem intrinisch besseren Bewußtseinszustand führt als das Hinzutreten des Glaubens, dass q.

Man kann meines Erachtens den Begriff des epistemisch besseren auf den Begriff der Kohärenz zurückführen: p ist epistemisch besser als q für ein Subjekt s, wenn die relationale Kohärenz von p bezüglich des Überzeugungssystems von s größer ist als die relationale Kohärenz von q. Der Begriff ist dann eng verwandt mit den kohärenztheoretischen Konkurrenzbegriffen von K. Lehrer u. a.