Sigmund Freud (1856 – 1939)

Der österreichische Neurologe und Psychopathologe Sigmund Freud begründete die Psychoanalyse. Er entwickelte zunächst die Psychoanalyse als Theorie der Diagnose und Therepie von Neurosen, dehnte die Psychoanalyse aber später auf andere Bereiche der Psychologie und auf Bereiche der Sozialphilosophie aus. Insbesondere auf die philosophischen Ansichten von Künstlern und künstlerisch inspirierten Philosophen übte er einen großen Einfluss aus.

Freud studierte an der Universität Wien Medizin und arbeitete anschließend an der Wiener Universität. 1886 eröffnete er in Wien eine eigene Praxis. Freud konnte 1938 von Wien nach London fliehen.

Die Ursache der Neurose sah er in einer Störung der sexuellen Entwicklung in der frühen Kindheit eines Menschen. Die Fortwirkung des frühkindlichen Traumas im Erwachsenenalter bewirkt die Neurose.

Zunächst versuchte Freud die karthartische Methode und die Hypnose zur Neurosentherapie einzusetzen. Später bildete vor allem die Traumdeutung und die Methode der freien Assoziation die Grundlage seiner Therapie.

Freud entwickelt zwei topische Modelle des Subjekts, d. h. Modelle der Komponenten des psychischen Apparats.

In der ersten Topik wird das Bewußte vom Unbewussten unterschieden. In der zweiten Topik die er vor allem in seiner Schrift Das Ich und das Es (1923) entwickelt, unterscheidet Freud das Es, das Ich und das Über-Ich. Dabei tritt das Es an die Stelle des Unbewussten. Es bildet das triebhafte Element der Psyche und kennt weder Negation, noch Zeit oder Widerspruch.

Das Ich und das Über-Ich entsteht aus dem Es.

Die verdrängenden Vorstellungen werden dem Über-Ich zugeschrieben. Es ist ein Teil des Ich und beurteilt die Gedanken, Gefühle und Handlungen des Ichs. Das Über-Ich entsteht nach Freud mit der Auflösung des Ödipus-Komplexes (ca. im 5. Lebensjahr)

Nach Freud unterliegt auch die Gesellschaft der Triebdynamik.

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