Evident

evident

Als evident bezeichnet man eine Überzeugung, die ausreichend gerechtfertigt ist.

Exfalso

Ex falso quodlibet

Der Grundsatz ex falso quodlibet, aus Falschem folgt alles, was beliebt, wird in der Aussagenlogik durch die Formel

~A -> (A -> B)

ausgedrückt.

Wenn A falsch und folglich ~A wahr ist, so impliziert A jede beliebige Aussage.

Dieser Satz der in der klassischen Aussagenlogik wahr ist, wird in der Relevanzlogik und in den meisten parakonsistenten Logiken zurückgewiesen.

Existeth

Existentialistische Ethik

Existentialistische Ethik nennt man die Richtung in der Ethik, die von einer existentialistischen Philosophie ausgeht.

Da die existentielle Entscheidung sich auch auf nichtmenschliche Aspekte beziehen kann, muss sie nicht anthropozentrisch hervortreten, sondern kann auch pathozentrisch ausgeführt sein.

Expcruc

experimentum crucis

Als experimentum crucis (lat. Experiment des Kreuzes) bezeichnet man ein Experiment, dessen Ausgang eine Hypothese entweder bestätigt oder widerlegt.

Die Bezeichnung geht auf F. Bacon zurück.

Nur in seltenen Fällen ergibt sich in der Forschung eine Situation, bei der ein experimentum crucis möglich ist. Im allgemeinen erhöht der Ausgang eines Experiments nur den Bestätigungsgrad einer Hypothese oder setzt ihn herab. Nach der Duhem-Quine-These ist die Bestimmung einzelner Sätze als experimentum crucis für eine Theorie nicht möglich.

Die Entdeckung des Planeten Neptun 1846 hat annähernd den Charakter eines experimentum crucis. Die Planeten Uranus und Saturn wiesen Störungen auf, die nur zwei Möglichkeiten offen ließen: Entweder gelten die Keplerschen Gesetze und die Gravitationsgesetze in großer Entfernung von der Sonne nicht mehr in der bisherigen Form, oder es musste sich ein großer Planet außerhalb der Bahnen der bisher bekannten Planeten befinden, wobei sich der hypothetische Ort dieses Planeten für das Jahr 1846 mathematisch errechnen ließ. Der Planet Neptun wurde in unmittelbarer Nähe der errechneten Position aufgefunden.

Exquant

Existenzquantor, Partikularisator, Seinsquantor

Als Existenzquantor, Partikularisator oder Seinsquantor bezeichnet man den Quantor der Partikularisierung.

Für den Existenzquantor werden gewöhnlich die Symbole &; und verwendet. Mitunter, vor allem in älterer Literatur, findet man auch die Symbole (E …), S und E.

Der Existenzquantor wird entsprechend seiner Bedeutung als für mindestens ein, es gibt mindestens ein oder es existiert wenigstens ein gelesen.

Beispiel: Einige Raben sind schwarz, lässt sich lesen als: Es gibt ein x, dass ein Rabe ist und das schwarz ist.

Wenn R als Abkürzung von ist ein Rabe und S als Abkürzung von ist schwarz verwendet wird, kann diese Aussage wie folgt symbolisiert werden: &;x (Rx &; Sx).

In der klassischen zweiwertigen Prädikatenlogik lässt sich der Existenzquantor auf den Allquantor zurückführen: &;x A(x) lässt sich nämlich lesen als: &;&;x &;A(x).

Urteile, die Existenzquantoren enthalten, heißen partikuläre Urteile.

Extenbeg

Extensionsgleiche Begriffe

Begriffe, die denselben Begriffsumfang haben, heißen äquipollent, umfangsgleich, identisch oder extensional gleich und werden bei logischen Untersuchungen häufig miteinander identifiziert (Extensionalitätsprinzip).

Die extensional gleichen Begriffe gehören zu den vereinbaren Begriffen.

Eine wichtige Teilklasse der extensional gleichen Begriffe sind die reziproken Begriffe.

Extensio

Extension

Synonyme Bezeichnung für den Begriffsumfang.

Extern

Äußere Ursache

Äußere Ursache (auch: externe Ursache) nennt man die Ursachen, die causa efficiens oder causa finalis sind.

Extprinz

Extensionalitätsprinzip

In der Aussagenlogik besagt das Extensionalitätsprinzip dagegen, dass der Wahrheitswert einer zusammengesetzten Aussage H nur von den Wahrheitswerten derjenigen Aussagen abhängt, aus denen sich H zusammensetzt. Es ist diesem Prinzip zufolge irrelevant, ob die Aussagen, aus denen sich H zusammensetzt, inhaltlich in irgendeiner Beziehung zueinander stehen.

In der Prädikatenlogik besagt das Extensionalitätsprinzip zusätzlich, dass jeder Begriff eindeutig festgelegt ist durch die Gesamtheit aller der Objekte, auf die er zutrifft, d. h. durch seinen Umfang.

Begriffe, die denselben Begriffsumfang haben, heißen äquipollent, umfangsgleich, identisch oder extensional gleich und werden bei Unterstellung des Extensionalitätsprinzipes miteinander identifiziert.

F Disj

Falsche Disjunktion

Als falsche Disjunktion bezeichnet man einen logischen Fehlschluß, der in einem disjunktiven Syllogismus besteht, der falsch ist, weil im Obersatz nicht alle Alternativen aufgeführt werden.

Beispiel: Jeder Winkel ist entweder ein rechter oder ein spitzer Winkel. Der gegebene Winkel ist nicht spitz. Daraus folgt: Der gegebene Winkel ist ein rechter Winkel.

Dieser Schluss ist falsch, denn aus der Angabe, dass der gegebene Winkel nicht spitz ist, kann man noch nicht schließen, dass er ein rechter Winkel ist, weil es noch die Möglichkeit gibt, dass der Winkel stumpf ist.