Parmenides von Elea (ca. um 540 bis 480 v. u. Z.)

Parmenides wird den Eleaten zugerechnet. Er ist Schüler des Xenophanes.

Uns sind Fragmente seines Lehrgedichtes Über die Natur überkommen, das aus zwei Teilen bestanden haben muss. Der erste Teil enthielt seine Seinslehre, der zweite Meinungen über die Welt der Erscheinungen.

Parmenides hat – wohl als erster – die Frage nach dem Verhältnis von Denken und Sein gestellt: "Dasselbe aber ist Denken und des Gedankens Gegenstand." [8 fr. 8]

"Denn (nur) ein und dasselbe kann gedacht werden und sein." [5 fr. 5]

Parmenides scheint die Identität von Denken und Sein so gefasst zu haben, dass das Seiende sowohl das Objekt wie Subjekt des Denkens ist:

"Denn du kannst das Denken nicht ohne das Seiende antreffen, in dem es (ja) ausgesprochen ist. Denn es gibt nichts außer dem Seienden und wird nichts außer ihm geben …" [8 fr. 8].

Parmenides sagt, dass das Sein ist: "Wohlan, ich will es dir sagen, welche Wege der Forschung allein denkbar sind. Du aber höre mein Wort und bewahr‘ es wohl! Der eine (zeigt), dass (das Seiende) ist und dass es unmöglich ist, dass es nicht ist. Das ist der Pfad der Überzeugung; folgt er doch der Wahrheit." [4 fr. 4].

Das Sein ist unvergänglich und mithin ungeworden, d. h. zeitlos: "so muss es denn notwendig schlechthin vorhanden sein und überhaupt nicht!".

Es ist nicht teilbar, "denn alles ist voll vom Seienden".

Es ist vollendet: "Aber da das Seiende eine letzte Grenze hat, so ist es nach allen Seiten hin vollendet, gleich der Masse einer wohlgerundeten Kugel, von der Mitte nach allen Seiten hin gleich." [8 fr. 8].

Das wahre Sein, die Substanz, das Es ist nach Parmenides einheitlich, ewig, unvergänglich, unteilbar, unbeweglich. Die Veränderungen der Dinge sind subjektiv.

Von Parmenides wurde zum ersten Male die logische Unverträglichkeit von Wahrheit und Falschheit betont und das logische Gesetz der Identität bewusst angewendet.