Montesqu

Charles-Louis de Secondat Montesquieu (1689 – 1755)

Der französische Jurist und Philosoph Charles-Louis de Secondat Montesquieu, Baron de la Bréde, betrachtete in seinem mehrbändigen Werk L’esprit des lois (1748) die grundlegenden Prinzipien der Regierung.

Montesquieu entwickelt die Idee einer Vereinbarkeit der verschiedenen nationalen Gesetze mit der Idee eines gemeinsamen, universalen Rechts. Er betrachtet die gesellschaftlichen Verhältnisse als objektivierbare und wissenschaftlich analysierbare Tatsachen.

Die Gesellschaft ist ein in sich zusammenhängendes Ganzes. Dabei sind die sozialen Einrichtungen eines Landes (Verfassung, Religion usw.) von ihren natürlichen – insbesondere klimatischen – Bedingungen abhängig.

Es gibt jedoch innere, notwendige Beziehungen zwischen den verschiedenen Gesetzen einer Gesellschaft, welche auf allgemeinen Rechtsverhältnissen beruhen, die den positiven Gesetzen vorausliegen. Diese allgemeinen Rechtsverhältnisse müssen im gesellschaftlichen Zusammenhang studiert werden, da die Freiheit in einem bestimmten natürlichen und geschichtlichen Milieu verwurzelt ist.

Ähnlich wie Locke argumentiert Montesquieu, dass die Freiheit des Individuums am besten durch eine Teilung der Staatsmacht zu sichern sei, d. h. eine Teilung der Gewalten in eine gesetzgebende, eine ausübende und eine urteilende.

Moore

George Edward Moore

George Edward Moore, meistens jedoch G. E. Moore, da er selbst seine Vornamen hasste (* 4. November 1873 in London; †  24. Oktober 1958 in Cambridge) war ein ausgezeichneter und sehr einflussreicher englischer Philosoph, der an der Universität von Cambridge ausgebildet wurde. Er war gemeinsam mit Bertrand Russell und Ludwig Wittgenstein, und in der Nachfolge von Gottlob Frege, einer der Väter der analytischen Philosophie.

Moore war besonders bekannt für sein Eintreten für den common sense, für seine nicht-naturalistische Ethik und seine sehr klare und umsichtige Art zu schreiben.

Bekannt ist sein Einwand gegen den Skeptizismus, indem er in Vorträgen seine rechte Hand hob und feststellte: Hier ist eine Hand, danach seine linke Hand hob und sagte: Hier ist eine Hand, und daraus schloss, dass es mindestens zwei materielle Objekte in der Welt und damit eine externe Welt gäbe.

Der naturalistische Fehlschluss

Moore hat den meisten anderen Philosophen, die im Bereich der Ethik gearbeitet haben, vorgehalten, dass sie einen grundlegenden Fehler, den sogenannten naturalistischen Fehlschluss begangen hätten. Moore stimmte der Auffassung zu, dass es möglich ist, das Gute über die Eigenschaften zu bestimmen. So lehrt z. B. der Hedonismus, dass solche Werte als gut eingestuft werden können, die die Dinge angenehm machen.

Moore wendete sich gegen die Idee, dass man aus den Eigenschaften, mit denen man das Gute beschreiben kann, bereits eine Bedeutungsanalyse von ‚gut‘ habe. Die unzulässige Identifikation der Bedeutungen bezeichnet Moore als den „naturalistic fallacy“. Denn nur weil etwas die Eigenschaften habe, ‚gut‘ und ‚angenehm‘ zu sein, folge nicht, dass ‚gut‘ nichts anderes bedeute als ‚angenehmen‘. Der naturalistische Reduktionist dagegen behauptet, dass die beiden Ausdrücke ‚angenehm‘ und ‚gut‘ auf die selbe Eigenschaft referieren und somit auch die selbe Bedeutung haben.

Das Argument der offenen Frage

Moore begann seine Ethik mit der genauen Bestimmung was "gut" nicht ist, indem er das Argument der offenen Frage formulierte. Er zeigte, dass eine angenommene Bestimmung des Begriffs des Guten nicht in der Lage ist, dieses abschließend zu tun. Wenn man z. B. das Gute als das Erstrebenswerte bestimmt, so bleibt immer noch die Frage, ob denn alles Erstrebenswerte auch gut ist. Offensichtlich kann man mit einem unendlichen Prozess von Fragen die Versuche das Gute zu bestimmen immer wieder aufheben. Das Argument kann wie folgt strukturiert werden:

„X ist gut“ = „X hat einen Wert P“
X hat P, aber ist X gut? (sind die Dinge mit dem Wert P gut?)
X hat P, aber hat es auch P? (haben Dinge mit dem Wert P auch P?)

Letzten Endes führt dies zu einer unendlichen Anzahl von Xen die erstrebenswert sind, die erstrebenswert sind etc. Daher ist „gut“ ein eigenständiger Wert unabhängig von allen anderen. Man kann das Gute nicht gleichsetzen mit Glücklichkeit oder Freude, weil diese Begriffe auch immer einen nicht mit dem Guten übereinstimmenden Inhalt haben können.

Moore zog den Schluss, dass das Gute mit keinem anderen Wert gleichgesetzt werden kann.

Gut als eine nicht-natürliche Eigenschaft

Zusätzlich zu Bestimmung von gut als nicht definierbar, hat Moore darauf hingewiesen, dass es eine nicht natürliche Eigenschaft ist. Dies bedeutet, das zwei Dinge, die qualitativ identisch sind, keine unterschiedlichen Werte beinhalten können. Es kann keine zwei gelben Shirts, die in jeder Hinsicht identisch sind (im Farbton, aus derselben Fabrik, mit demselben Markennamen, mit demselben Design, etc.) sich durch die Eigenschaft gut (also eines gut, und das andere nicht) unterscheiden. Die Eigenschaft eines Gegenstandes als gut ist bestimmt durch die anderen Eigenschaften, die das Objekt ausmachen. Das Gute als Eigenschaft setzt sich aus verschiedenen Eigenschaften eines Gegenstandes zusammen. Daher können zwei Gegenstände gleicher Qualität nur denselben Wert von gut haben.

Moralisches Wissen

Zur Unterstützung seiner Argumente lehrte Moore, dass man mit Hilfe der moralischen Intuition genau bestimmen könne, was genau gut sei. In dieser Hinsicht war er ein Vertreter des moralischen Intuitionismus.

Moores Paradoxon

Moore hat weiterhin als erster auf das nach ihm benannte Moores Paradoxon hingewiesen, dass in der Aussage liegt: Es regnet, aber ich glaube nicht, dass es das tut. Diese Problematik hat Ludwig Wittgenstein stark beschäftigt.

Werke

Online-Texte

Weblinks


More H

Henry More

Henry More war wie Ralph Cudworth ein bekanntes Mitglied der Cambridge Platonist School.

Ab 1645 war er Lehrer von Anne Finch Conway. Zu dieser Zeit entdeckte und studierte More Descartes, doch bald entfernte er sich von cartesianischen Standpunkten wieder.


More T

Thomas Morus (1478 – 1535)

Der englische Humanist, Politiker und Philosoph übersetzte mit seinem Freund Erasmus von Rotterdam Lukianos ins Lateinische.

Sein philosophische Hauptwerk ist das 1516 veröffentlichte De optimo statu rei publicae deque nova insula Utopia (Über die beste Staatsverfassung und die neue Insel Utopia). Morus veranschaulicht darin satirisch die Mißstände der bestehenden Staatsformen in England und Frankreich und stellt ihnen eine christlische hedonistische Gesellschaft, die auf der Philosophie von Epikur beruht, gegenüber. Auf dieser Insel ist das Privateigentum beseitigt und jeder zur Arbeit verpflichtet.

Weblinks

  • Ökumenisches Heiligenlexikon


Moritz

Karl Philipp Moritz (1757 – 1793)

Karl Philipp Moritz wirkte in Berlin als Professor. Er verfasste den psychologisch-biographischen Roman Anton Reiser (1785 – 1790) und gab das Magazins für Erfahrungsseelenkunde (1783 – 1793) sowie verschiedene psychologische und ästhetische Schriften heraus.


Mortimer

Halina Mortimer

Die polnische Logikerin Halina Mortimer arbeitete vor allem zur Induktionslogik.

Werke

  • Logika Indukcji: Wybrane Problemy (1982) (Polnisch)
  • Instytucje Rynku Pracy (Polnisch)
  • The Logic of Induction (englisch)

Literatur

  • A. Jedynak: Halina Mortimer – The Logic of Induction. In: Polish Philosophers of Science and Nature in the 20th Century. (Ed. by Wladyslaw Krajewski) Amsterdam-Atlanta 2000


Mosca

Gaetano Mosca (1858 – 1941)

Gaetano Mosca ist ein Vertreter des Existentialismus.


Mitscher

Alexander Mitscherlich (geb. 1908)

Alexander Mitscherlich ist ein führender Vertreter der Psychoanalyse.


Metrodor

Metrodor von Chios

Metrodor von Chios ist ein Schüler des Demokrit. Er soll den Satz des Sokrates, er wisse nur das eine, dass er nichts wisse, geleugnet haben: "Ich bestreite, dass wir wissen, ob wir etwas wissen oder nichts wissen; noch nicht einmal das wissen wir oder wissen es nicht; noch überhaupt, ob etwas ist oder nichts ist." (DK 70 B 1).


Meyer A

A. Meyer

A. Meyer ist ein Vertreter des methodischen Holismus.

Meyer betrachtet die These von der Simplifizierung und Reduzierbarkeit des höheren auf die jeweils niedrigere Wirklichkeitsstufe als zentral für den methdischen Holismus.