Erwlogik

Erworbene Logik

Pjotr Dmitrijewitsch Lodi unterschied die erworbene Logik, die er auch gelehrte Logik oder künstliche Logik nennt, von der natürlichen Logik.

Die erworbene Logik ist die Fähigkeit, zu folgerichtigem Denken, die bei Beachtung bestimmter Regeln allmählich anwächst.

Eselsbr

Eselsbrücke

Eselsbrücke (lat. pons asinorum) nennt man eine Lernhilfe zum Behalten von Lehrsätzen.

Die Scholastiker bezeichneten als Eselsbrücke zunächst das Diagramm, das die aristotelische Lehre zur Auffindung des Mittelbegriffs zum Beweis der verschiedenen Schlusssätze im Syllogismus veranschaulichen sollte.

Diese logische Figur geht auf Petrus Tartaretus zurück und wird mitunter fälschlicherweise auf Buridian zurückgeführt.

Die Bezeichnung wurde verallgemeinert und bereits im Mittelalter auch auf Regeln angewendet, die so einfach waren, dass sie selbst ein Dummkopf lernen konnte.


Empfind

Empfindung

Als Empfindung (lat. sensation, sensio; engl. sensation) oder Sinnesempfindung werden entweder Sinnesdaten oder die Perzeption bezeichnet.

Unter Empfindungen stellt man sich in der Regel elementare Bestandteile oder Inhalte der Sinneswahrnehmung, des Bewußtseins oder des Erlebens vor, die in einem Subjekt durch (meistens äußere) Reize veranlaßt werden.

Zu den Bestimmungen von Empfindungen gehören vor allem die Qualität, die Intensität sowie die Dauer.

Empfindungen können nach den betroffenen Sinnen eingeteilt werden (Gesichts-, Gehör-, Tastempfinden …). Außerdem lassen sich Empfindungen nach dem einteilen, was empfunden wird bzw. welche Qualität die Empfindung hat (Farb-, Klang-, Temperaturempfindung …).

Descartes unterscheidet zwischen der Innenwelt der Empfindungen und der Außenwelt der realen Gegenstände. Die Empfindungen sind die Bewußtseinsinhalte, aus denen die Existenz der äußeren Realität erschlossen wird.

Kant unterscheidet zwischen den Empfindungen als subjektive Erscheinungen oder Anschauungen und den Verstandesbegriffen. Indem sich die Verstandesbegriffe auf die Anschauung beziehen, entsteht eine gegenständliche Auffassung.

Wie Wittgenstein zu zeigen versucht hat, sind Empfindungen in keinem Sinn privat, insbesondere nicht im Sinn eines bevorzugten Zugangs.


Entsch

Entscheidende Ursache

Entscheidende Ursache (auch: ausschlaggebende Ursache) nennt man jene mitwirkende Ursache, die der Wirkung unmittelbar vorausgeht.

So ist der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt, eine entscheidende Ursache.

Enumerat

Enumerative Induktion

Die enumerative Induktion ist eine Sonderform der Induktion durch einfache Aufzählung.

In ihr verläuft die logische Prozedur des Überganges von den Prämissen zur Konklusion nach folgendem Russelschen Prinzip:

  1. Es ist eine gewisse Anzahl von n Fällen einer Klasse a gegeben.
  2. Diese n Fälle erweisen sich alle als Glieder einer Klasse b.
  3. Es ist kein einziger Fall in a bekannt, der nicht zu b gehört.

Auf dieser Grundlage kann man zwei Behauptungen aufstellen:

  • bei spezieller Induktion: Es wird der auf die n Fälle folgende Fall aus a als ein Fall aus b angenommen;
  • bei allgemeiner Induktion: Es werden alle Fälle aus a als Fälle aus b betrachtet.

Beide Behauptungen haben eine gewisse Wahrscheinlichkeit, die bei Vergrößerung der Zahl n zunimmt.

Eduktion

Eduktion, eduktiver Schluss

Als Eduktion oder eduktiven Schluss bezeichnet L. W. Rutkowski den mittelbaren Schluss, bei dem aufgrund eines für den Gegenstandes ermittelten Merkmals diesem ein anderes Merkmal zugeschrieben wird, das bereits mehr oder weniger verborgen in dem ersten enthalten ist.

Die wichtigste Art der Eduktion sind nach Rutkowski die Wahrscheinlichkeitsschlüsse.

Effic1

Erste wirkende Ursache

Eine Ursache die sowohl causa prima und causa efficiens ist, heißt erste wirkende Ursache.

Efficien

causa efficiens

Die causa efficiens (wirkende Ursache, Wirkursache, auswirkende Ursache) ist eine äußere Ursache. Sie ist nach Aristoteles die Quelle, worin die Veränderung oder die Ruhe ihren Ursprung hat, d. h. die causa efficiens bewirkt, dass etwas erzeugt wird.

So ist das Hämmern des Schmieds auf die Bronze eine der wirkenden Ursachen, die die Bronzestatue erzeugen. Auch der Schmied selbst kann als causa efficiens bezeichnet werden.

Bei Hobbes gibt es nur eine Art Ursachen, nämlich wirkende Ursachen.

Die causa efficiens bewirkt im Gegensatz zur causa conservans, dass etwas zustande kommt.

Eine besondere Rolle in der Diskussion der wirkenden Ursachen spielt die erste wirkende Ursache.

Egosubj

Egoistischer Subjektivismus

Als egoistischen Subjektivismus bezeichnet man ethische Theorien, die den subjektiven Willen des Akteurs als zentrales ethisches Kriterium heranziehen. Solche Theorien sind mit einer anthropozentrischen Position verbunden, wenn sie als nur den Mensch als willensfähig ansehen. Dies ist aber nicht zwingend der Fall. Gesteht man auch Tieren einen Willen (bzw. Egoismus) zu, ergibt

Auch wenn das Mitleid nicht nur als Gefühl des Akteurs betrachtet, sondern wie bei Schopenhauer – mit der Aufnahme des Leidens anderer in Verbindung gebracht wird, pathozentrische Positionen möglich.

Ehrfurch

Ehrfurcht vor dem Leben

Von Albert Schweitzer stammt eine ethische Position, die durch den Begriff der Ehrfurcht vor dem Leben bekannt geworden ist.

"Wahre Philosophie muss von der unmittelbarsten und umfassendsten Tatsache des Bewußtseins ausgehen. Diese lautet: >Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das Leben will.< […]

Wie in meinem Willen zum Leben Sehnsucht ist nach dem Weiterleben und nach der geheimnisvollen Gehobenheit des Willens zum Leben, die man Lust nennt, und Angst vor der Vernichtung und der geheimnisvollen Beeinträchtigung des Willens zum Leben, die man Schmerz nennt: also auch in dem Willen zum Leben um mich herum, ob er sich mir gegenüber äußern kann oder ob er stumm bleibt.

Ethik besteht also darin, dass ich die Nötigung erlebe, allem Willen zum Leben die gleiche Ehrfurcht vor dem Leben entgegenzubringen wie dem eigenen. Damit ist das denknotwendige Grundprinzip des Sittlichen gegeben. Gut ist, Leben erhalten und Leben fördern; böse ist, Leben vernichten und Leben hemmen. […]

Wahrhaft ethisch ist der Mensch nur, wenn er der Nötigung gehorcht, allem Leben, dem er beistehen kann, zu helfen, und sich scheut, irgendetwas Lebendigem Schaden zu tun. Er fragt nicht, inwiefern dieses oder jenes Leben als wertvoll Anteilnahme verdient, und auch nicht, ob und inwieweit es noch empfindungsfähig ist. Das Leben als solches ist ihm heilig. Er reißt kein Blatt vom Baume ab, bricht keine Blume und hat acht, dass er kein Insekt zertritt. Wenn er im Sommer nachts bei der Lampe arbeit hält er lieber das Fenster geschlossen und atmet dumpfe Luft, als dass er Insekt um Insekt mit versengten Flügeln auf seinen Tisch fallen sieht."

Das Problem bei dieser Ansicht ist es, dass im metaphorischen Stil eine Position ableitet wird, die Schweitzer dann wörtlich nimmt. Schweitzer beruft sich auf die Sehnsucht, Lust und Angst der Pflanzen, alles Erlebnisse die Pflanzen nicht haben.