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Deduktiv-nomologische Erklärung

Die deduktiv-nomologische Erklärung (von lat. deductio, Ableitung, und griech. nomos, Gesetz) erklärt ein Ereignis, in dem sie zeigt, dass das Ereignis aus einem allgemeinen Gesetz und einer Reihe spezieller Umstände (Anfangsbedingungen) gefolgert werden kann. Eine solche Erklärung hat folgende Struktur:

allgemeines Gesetz: Falls die Ereignisse a des Typus A, b des Typus B… und n des Typus N eintreten, dann wird ein Ereignis x des Typus X eintreten.

Initialbedingungen: Es treten die Ereignisse a des Typus A, b des Typus B… und n des Typus N ein. Es tritt ein Ereignis x des Typus X ein.

Da die Erklärung darin besteht zu zeigen, dass eine Reihe von Ereignissen a, b… n mit einem anderen Ereignis x verbunden sind, weil das Verbindungsglied ein Gesetz ist, das die Ereignisse des entsprechenden Dings deckt (engl. covers), spricht man auch vom covering-law model für Erklärung. Der Begriff covering-law model wird häufig mit Subsumtionsmodell der Erklärung übersetzt. Schließlich wird es nach Vertretern dieser Theorie (Hempel, Oppenheim, Popper) das Hempel-Oppenheim-Schema oder Hempel-Popper-Schema genannt.

Dogma

Dogma

Als Dogma (griech. dogma, Meinung, Lehre) bezeichnet man einen Lehrsatz, der ohne kritische Prüfung als unwiderlegbare Wahrheit genommen wird.

In der Bedeutung als Behauptung, die sich zwar in einer bestimmten Tradition eingebürgert hat, aber eigentlich zweifelhaft ist, wird der Begriff Dogma häufig herabsetzend gemeint.

Kant versteht unter Dogma einen direkt synthetischen Satz aus Begriffen.

Die christlichen Dogmen sind die begrifflich formulierten christlichen Glaubenslehren, welche die Erkenntnis Gottes, der Welt und der Heilsveranstaltungen Gottes zu ihrem Inhalte haben. In diesen Dogmen sind neben christlich-jüdischen auch Elemente der griechischen Philosophie zu finden.

Doppelt

Doppelte Wahrheit

Lehre einiger Vertreter der mittelalterlichen Philosophie, z. B. von Ibn Sina, Ibn Ruschd, Duns Scotus, Siger von Brabant und William von Ockham, dass Wissenschaft und Religion voneinander unabhängig sind und jede ihre eigene bestimmte Wirkungssphäre hat; die Wissenschaft darf sich nicht in die Angelegenheiten der Religion einmischen und die Religion nicht in den Bereich des wissenschaftlichen Wissens. Auch Francis Bacon vertrat diese Auffassung.

In letzter Zeit habe ich auch eine Logik der zwei Wahrheiten entwickelt.

Dschluss

Direkter Schluss

Der direkte Schluss ist nach Carnap einer der Haupttypen des Induktionsschlusses.

Es wird von einer Grundgesamtheit auf eine Stichprobe, d. h. auf eine endliche Klasse von Einzelfällen, die Gesamtheit geschlossen.

Duhemqu

Duhem-Quine-These

Die Duhem-Quine-These, nach der eine wissenschaftliche Hypothese nie isoliert überprüft werden kann, ist nach Duhem und Quine, benannt. Diese These verlangt, dass experimentelle Ergebnisse immer mit der vorhandenen Theorie als ganzer konfrontiert werden müssen. Nach der Duhem-Quine-These sind stets alternative theoretische Erklärungen eines gegebenen Datensatzes angebbar.

Dystel

Dysteleologie

Als Dysteleologie bezeichnet Haeckel sowohl die partielle Unzweckmäßigkeit der Natur als auch die Ablehnung jeder Art teleologischer Betrachtung der Natur.

Deontol

Deontologische Ethik

Die deontologische Ethik ist diejenige Richtung der Ethik, die die Ansicht vertritt, dass die Erwägungen entscheidend sind, die einer Handlung zugrunde liegen und nicht nur die Folgen. Sie unterscheiden sich damit von der konsequentialistischen Ethik.

Beispiele für deontologische Ethiken sind die Gesinnungsethik, die Pflichtethik und die Gewissensethik.

Entsprechend der Unterscheidung von Regel- und Handlungskonsequentialismus lassen sich auch in der deontologischen Ethik zwei Richtungen unterscheiden. Der Behauptung, die Pflichten ließen sich in allgemeine Regeln fassen (Kant), steht z. B. die Behauptung entgegen, die Pflicht zeige sich erst in der einzelnen Handlungssituation (A. Smith).

Deontologische Ethiken sind zumeist, aber nicht zwingend, anthropozentrisch.

E Logik

Epistemische Logik

Die epistemische Logik versucht, die zentralen Begriffe der Erkenntnistheorie logisch zu rekonstruieren. Sie untersucht nicht die Frage, ob oder unter welchen Bedingungen eine Aussage wahr ist, sondern wann eine Aussage bewiesen ist, geglaubt, behauptet oder gewusst wird, was es heißt, zu lügen, zu irren …


Diamat

Dialektischer Materialismus

Engels kritisiert die Auffassung der mechanischen Materialisten, die Wirklichkeit bestehe nur aus physischen Körpern in Bewegung und deren Bewegungsgesetzen und versucht dieser Position eine eigene materialistische Position entgegenzusetzen, die er als dialektischen Materialismus bezeichnet. Später bezeichnete man diese Position abkürzend auch als Diamat.

Die Wirklichkeit hat – so Engels – mehrere Ebenen, z. B. die physische, die organische, die bewusstseinsmäßige, die soziale und ökonomische, die kulturgeschichtliche usw.

Die höheren Ebenen setzen zwar die niedrigeren als ihre notwendigen Bedingungen voraus und stehen in einem Wechselverhältnis zu ihnen; das bedeutet aber nicht, dass die höheren Ebenen auf die niedrigeren reduziert werden können.

Der historische Materialismus ist ein Zweig des dialektischen Materialismus.

E Praed

Epistemisches Prädikat

Mit epistemischen Prädikaten wird ausgedrückt, in welcher Weise Aussagen bzw. Aussagensätzen Wahrheitswerte zugeordnet werden. Dabei ist das Zuordnen von Wahrheitswerten von dem Zukommen von Wahrheitswerten zu unterscheiden.

Um die Bezüge der Zuorndung angeben zu können, benötigen wir mehrstellige epistemische Prädikate, die beispielsweise auf die betroffenen epistemischen Subjekte und auf die Zeitintervalle der Zuschreibung von Wahrheitswerten Rücksicht nehmen.

Da nicht für alle epistemischen Prädikate die gleichen Bezüge relevant sind, können epistemische Prädikate unterschiedliche Stellenzahlen haben.

Bezüglich der Frage, ob epistemische Subjekte in einem epistemischen Prädikat vorkommen unterscheidet Wuttich nichtmodale epistemische Prädikate und modale epistemische Prädikate.