Philosophie Wörterbuch

Luknotat

&;ukasiewicz-Notation, Polnische Notation, Klammerfreie Schreibweise

Als &;ukasiewicz-Notation, polnische Notation oder klammerfreie Schreibweise bezeichnet man eine Notation des Aussagenkalküls, bei der als Aussagenvariablen kleine Buchstaben, evtl. mit Indizes und als Junktoren große Buchstaben, evtl. ebenfalls mit Indizes verwendet werden und die keine Klammern benötigt.

Im Fall der zweiwertigen Logik wird die Konjunktion p &; q durch Kpq, die Alternative p &; q durch Apq, die Implikation p &; q durch Cpq, die Äquivalenz p &; q durch Epq und die Negation &;p durch Np wiedergegeben.

Der Ausdruck (p &; (q &; r)) &; (p &; q &; r) wird z. B. zu der Formel CCpCqrCKpqr, (p &; q) &; r zu CCpqr und der Ausdruck p &; (q &; r) zu CpCqr.

Die klammerfreie Schreibweise ist eindeutig. Sie wurde von &;ukasiewicz eingeführt und wird vor allem von polnischen Logikern verwendet.

Lust

Lust

Lust wird die angenehme Empfindung (im Gegensatz zum Schmerz) oder das Gefühl der Befriedigung genannt.

Die Lust entsteht dadurch, dass ein Streben seinem naturgemäßen Gegenstand in der Wirklichkeit oder in der Vorstellung findet.

Die geistige Befriedigung heißt Freude.

Die Lust, die uns die sinnliche Empfindung schafft, heißt sinnliche Lust.

Die Lust die frei von sinnlichem Reiz und deren Gegenstand ohne Interesse gefällt heißt ästhetische Lust.

Die teleologische Bedeutung der Lust liegt nach Aristoteles darin, dass sie das sachgemäße Handeln unter Kontrolle der Verrnunft hervorrufen soll.

Der Hedonismus lehrt, dass die Lust das höchste Gut und Ziel sittlichen Handelns sei. Der Hedonismus ist eng mit dem Eudämonismus verbunden. Der Grad der Erfüllung des Luststrebens ist das Maß für die ethische Bewertung alles Tuns.

Anhänger des Hedonismus waren die Kyrenaiker, Epikur, Helvétius und La Mettrie.

Eine Variante des Hedonismus ist der hedonistische Utilitarismus (u. a. Bentham).

Nach A. Bain beruht das Gefühl der Lust auf der Harmonie, das der Unlust auf einem Konflikt zwischen unseren Empfindungen.

M Praed

Modales epistemisches Prädikat

Als modales epistemisches Prädikat bezeichnet Wuttich ein epistemisches Prädikat, in dem kein epistemisches Subjekt als Parameter vorkommt.

Beispiele für solche Prädikate sind beweisbar, widerlegbar, falsifizierbar, entscheidbar, unentscheidbar. Modale epistemische Prädikate werden von nichtmodalen epistemischen Prädikaten unterschieden.

M Schl

Mittelbarer Schluss

Als mittelbaren Schluss bezeichnet man einen Schluss in dessen Ergebnis aus einem oder mehreren bekannten Urteilen ein neues Urteil erhalten wird, das neues Wissen enthält.

Beispiele für mittelbare Schlüsse sind:


M

M

Mit M ist in der traditionellen Logik der Mittelbegriff in den Prämissen eines Syllogismus.

Logik T2

Theosophische Logik

Als theosophische Logik bezeichnet Baader die Lehre vom unendlichen Denken. Er stellt ihr die anthroposophischen Logik gegenüber.

L Subj

Logisches Subjekt

Als logisches Subjekt bezeichnet man in der traditionellen Logik den Gegenstand eines kategorischen Urteils.

Heute spricht man von einem logischen Subjekt zumeist, um darauf hinzuweisen, dass sich die grammatische Form eines Satzes in vielen Fällen von dessen logischer Form unterscheidet.

L Symbol

Logisches Symbol

Logische Symbole nennt man Ausdruckselemente formaler Sprachen. Dazu gehören Namen, Variablen für Individuen und Urteile, logische Konstanten.

Aus diesen Bausteinen werden die wohlgeformten Formeln einer Sprache konstruiert.

L Sytax

Logische Syntax

In der Philosophie unterscheidet man zwischen der Oberflächensyntax (oder Oberflächengrammatik) von Ausdrücken, d. h. dem scheinbaren Aufbau von Ausdrücken aus einfacheren Ausdrücken, und der logischen Syntax von Ausdrücken, die die logische Form der Ausdrücke wiedergibt und daher ihre Semantik widerspiegelt.

Langue

Langue und Parole

Mit langue (franz. Sprache) bezeichnet Saussure die Sprache als ein System.

Parole (franz., Wort, Äußerung, Rede) nennt Saussure im Gegensatz zur langue die gesprochene Sprache.