Crusius

Christian August Crusius (1712 – 1775)

Christian August Crusius, geboren in Leuna, war Professor in Leipzig.

Er ist vor allem von Rüdiger beeinflußt und ein Gegner der LeibnizWolffschen Philosophie.

In seinem Bemühen, Wissen und Glauben sowie Philosophie und Theologie zu vereinbaren, hat er Kant beeinflußt.

Crusius bekämpft des Satzes vom zureichenden Grunde in der üblichen Formulierung. Es folgen nicht alle Wirkungen notwendig aus ihren Ursachen. Crusius unterscheidet zwischen Erkenntnisgrund und Realgrund.

Die Denkgesetze sind nach Crusius: der Satz des Widerspruchs, der Satz des nicht zu Trennenden und der Satz des nicht zu Verbindenden. Wahrheitskriterium ist die Denkbarkeit. Wahr ist, was sich nicht anders denken lässt.

Die Metaphysik hat es mit absoluten Vernunftwahrheiten zu tun. Alles Endliche ist in Raum und Zeit. Raum und Zeit sind Abstraktionen.

Crusius bekämpft die Lehre von der prästabilierten Harmonie, den Satz von der Erhaltung der bewegenden Kraft, den Determinismus, den strengen Mechanismus und den Optimismus. Die Welt ist relativ gut, aber nicht die beste der möglichen.

Die Seelen streben ewigen Zielen zu und sind unsterblich. Der Wille ist frei, motiviert, aber nicht determiniert. Die Sittlichkeit ist objektiv zu begründen. Sie besteht in der Befolgung des göttlichen Willens.


Csato

Edward Csató

Der Theaterkritiker und -historiker Edward Csató (* 1920, † 1968) ist ein Vertreter der Lwow-Warschau-Schule.

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Cudwor D

Damaris Cudworth Masham (1659 – 1708)

Die englische Philosophin wurde am 18. Januar 1659 in Cambridge geboren. Sei war die Tochter von Ralph Cudworth. 1682 lernte sie John Locke kennen, mit dem sie nach einer kurzen Zeit der Verliebtheit, aus der noch Liebesbriefe erhalten sind, eine langjährige Freundschaft verband.

1685 heiratete sie Sir Francis Masham. Sie hatten einen Sohn bei dem sie das von Locke entwickelte Erziehungssystem anwandte.

Ihr Kontakt zu Locke blieb bis zu dessen Tod sehr eng. Er lebte ab 1691 in ihrem Haus in Essex, wo er 1704 starb.

Durch den Aufenthalt Lockes machte sie auch die Bekanntschaft von Newton, van Helmont und Anne Finch Conway.

Ihr Werk umfasst neben der Korrespondenz mit Locke und einem Briefwechsel mit Leibniz auch die Werke A Discourse Concerning the Love of God (1696) und Occasional Thoughts in Reference to a Virtuous or Christian Life (1705).

Mit Leibniz korrespondiert sie vor allem über philosophische Themen, schickte ihm aber auch das unvollendete Werk ihres Vaters The True Intellectual System if the Universe zur Begutachtung.

In Occasional Thoughts stellt sie die Verbindung von Vernunft und Glauben her, Sie argumentiert gegen die Ansicht, das Christentum sei Fanatismus oder Skeptizismus und definiert Religion als Unterstützung für die Tugend auf einer göttlichen Grundlage. Religion ist das Wissen, Gott zu gefallen. Die christlichen Gebote subd moralische Normen, die von der Vernunft bestimmt werden und Menschen helfen sollen, sich nicht von ihren Leidenschaften überwältigen zu lassen.

Ihr Buch A Discourse Concerning the Love of God ist in erster Linie eine Erwiderung auf John Norris Practical Discourse, der wiederum auf den Principles von Malebranche basiert.

Sie kritisiert die These von John Norris, man müsse nicht alle Kreaturen lieben, da dies nicht mit der Liebe zu Gott zu vereinbaren wäre und sieht genau umgekehrt in der Liebe zu den Kreaturen die Voraussetzung für die Liebe zu Gott. Er solle nicht nur als Schöpfer geliebt werden, sondern als das Gute schlechthin und als Quelle menschlicher Glückseligkeit.

Damaris Cudworth Masham starb am 20. April 1708.

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Cudwor R

Ralph Cudworth (1617 – 1688)

Ralph Cudworth, der Vater von Damaris Cudworth Masham, war ein bekanntes Mitglied der Cambridge Platonist School.

Cudworth vertrat einen christianisierenden Platonismus. Er leitet die Sittlichkeit aus angeborenen, absolut gültigen sittlichen Ideen her.

Nach Ralph Cudworth steht hinter jeder Erscheinung der Körperwelt eine bildende Natur geistiger Art.

Curry

Haskell Brooks Curry

Der amerikanische Mathematiker und Logiker (* 12. September 1900 in Millis, Massachusetts, USA, † 1. September 1982 in State College, Pennsylvania, USA) ist der Begründer der kombinatorischen Logik, die auf Ideen von Schönfinkel beruht.

Daneben arbeitete er zu zahlreichen anderen logischen Problemen.

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Cusanus

Nikolaus Krebs von Kues (1401 – 1464)

Der deutsche Theologe und Philosoph Nikolaus Krebs von Kues (auch: Nikolaus von Kues, Nicolaus Cusanus, Nikolaus Chrypfs von Kues) wurde 1448 Kardinal.

Cusanus fasste das Verhältnis von Gott und Welt als das Verhältnis von Urbildlichem und Abbildlichem. Gott geht über alles Endliche als Vollendung hinaus, wie die Kugel das unendliche Vielecke, die Gerade das minimal Ungerade ist.

Die These, dass dass zwischen Endlichem und Unendlichem, Gott und Welt kein in endlichen Stufen zu denkendes Verhätnis bestehe, führt Cusanus auf das Prinzip universeller Relativität alles Endlichen und entband die Erkennntis von theologischen Voraussetzungen.

Nach Cusanus gelangen wir zur Erkenntnis eines Gegenstands a durch Vergleiche, in denen festgestellt wird, dass a etwas anderes ist als b, c usw. (oder kompliziertere Beziehungen zu b, c usw. hat). Arithmetische Proportionen stellen ein gutes Modell für das Erkennbare dar: Wir können ein Netzwerk von Beziehungen erkennen, nicht aber das Wesen der Dinge. Das Ziel unseres Strebens nach Wissen muss daher eine erweiterte Erkenntnis dessen sein, was die Dinge nicht sind, eine aufgeklärte Unwissenheit (De docta ignorantia, 1440).

Die Unbegrenztheit Gottes macht es uns unmöglich, ein a zu finden, das sich von einem b unterscheidet, und Vergleiche anzustellen: In Gott fallen die Gegensätze zusammen (coincidentia oppositorum), und der Satz vom Widerspruch verliert seine Geltung.

Cusanus unterschied vier Stufen der Erkentnis:

  1. sinnliche Wahnehmung (sensus), die das nichtk klar widerspiegelt, was auf der Oberfläche der Dinge liegt;
  2. Verstand (ratio), der Gegensätzliches gegenüberstellt,
  3. Vernunft (intellectus) die Gegensätzliches vereint,
  4. Intuition (animus) durch die eine völlige Einheit des Gegensätzlichen erreicht wird.

Cusanus ist für seine geometrischen Darstellungen dieser Verbindung der Gegensätze bekannt. Meistens stützen sie sich auf die Idee einer Geraden als Grenzfall einer ständig flacheren Kurve oder eines ständig stumpferen Winkels sowie auf das Prinzip, dass jedes unendliche, unbegrenzte Ding mit jedem anderen identisch ist.

Weblinks

  • Ökumenisches Heiligenlexikon


Czezow

Tadeusz Czezowski


Der polnische Philosoph Tadeusz Czezowski (* 1889, †  1981) war in Lwow Doktorand bei Kazimierz Twardowski und gehört zur Lwow-Warschau-Schule.

Er arbeitete vorwiegend zur Ontologie und entwickelte eine Theorie der Transzendentalien und eine Metatheorie der Metaphysik. Außerdem entwickelte er die Methode der analytischen Beschreibung (method of analytic description).

Die Ethik ist nach Czezowski eine empirische Wissenschaft.

Online-Texte

Literatur

  • L. Gumanski: Tadeusz Czezowski – Our Knowledge though Uncertain is Probable. In: Polish Philosophers of Science and Nature in the 20th Century. (Ed. by Wladyslaw Krajewski) Amsterdam-Atlanta 2000

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Dacque

E. Dacqué

E. Dacqué ist ein Vertreter des methodischen Holismus.

Anknüpfend an Lamarck vertritt er den Standpunkt, dass sowohl die niederen als auch die höheren Lebewesen im Grunde genommen verfehlte Versuche sind, die in der Idee des Menschen vollendete Ganzheit hervorzubringen. Die Entwicklung kann – so Dacqué – folglich nicht als Evolution von niederen zu höheren Formen betrachtet werden.


Dambska

Izydora Dambska

Die Logikerin Izydora Dambska (* 1904, †  1983) ist Schülerin von Twardowski und eine Vertreterin der Lwow-Warschau-Schule. Sie arbeitete vor allem zur Erkenntistheorie.

Literatur

  • J. Wolenski: Izydora Dambska – Between Conventionalism and Realism. In: Polish Philosophers of Science and Nature in the 20th Century. (Ed. by Wladyslaw Krajewski) Amsterdam-Atlanta 2000

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Damo

Damo (ca. 500 v. u. Z.)

Damo war Tochter der Theano von Kroton und des Pythagoras sowie Schwester von Arignote, Myia, Telauges und Mnesarchos. Sie ist Mutter der Pythagoreerin Bitale.

Einem Brief des Lysis zufolge vertraute Pythagoras seine Aufzeichnungen seiner Tochter Damo zur Aufbewahrung an, mit der Bitte, die Niederschriften "niemandem zu übergeben, der nicht zum Hause gehöre" (Diog. Laërtius, Leben und Meinungen berühmter Philosophen, VIII 42).

Damo gab die pythagoreischen Aufzeichnungen ihrer Tochter Bitale weiter.

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