Diodoros

Diodoros Chronos (gest. ca. 370 v. u. Z.)

Der griechische Logiker und Philosoph Diodorus Chronos ist Vater von Argia, Theognis, Artemisia, Pantakleia und Menexene.

Diodorus Chronos ist der wichtigste Vertreter der Schule der Dialektiker. Er gilt als Lehrer von Philon von Megara.

Diodoros Chronos widmete in seinen Arbeiten dem Problem des Realen und des Möglichen viel Aufmerksamkeit.

Von ihm stammt der Kyrieuon, ein Beweis der These, dass nichts möglich ist, was nicht ist oder sein wird.

Diodoros Chronos bestritt auch die Möglichkeit der Bewegung.

Er war ein Kenner der Theorie der Implikation und er war einer der ersten Denker, die bemerkten, dass die Ableitbarkeit des Hintergliedes B einer Implikation aus deren Vorderglied A eine notwendige Bedingung für die Wahrheit eines Satzes der Form "wenn A, so B" ist.

Semantisch vertrat er die Ansicht, dass "kein Wort bedeutungslos oder mehrdeutig sein [könne], da jeder, der es gebrauche, etwas ganz Bestimmtes damit bezeichnen wolle, auch wenn ein anderer etwas anderes darunter verstehe."


Demorgan

Augustus de Morgan (1806 – 1871)

Der schottische Mathematiker und Logiker Augustus de Morgan ist der Begründer der logischen Theorie der Relationen. Er befasste sich sowohl mit einfachen, der einstelligen Subjekt-Prädikat-Verbindung der Urteile der traditionellen Logik, als auch mit mehrstelligen Relationen.

De Morgan formulierte wichtige Zusammenhänge der Aussagen- und der Klassenlogik.

Er arbeitete die Relationenalgebra aus, in der er vor allem die Summe, das Produkt und die Komposition von Relationen untersuchte und sich zudem intensiver mit der Transitivität von Relationen beschäftigte.

Nach de Morgan sind die de Morganschen Regeln benannt worden, die allerdings schon im 16. Jahrhundert vom indischen Logiker Siroman Raghunatha angewendet wurden.

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Diogen A

Diogenes von Apollonia (499/98 – 428/27)

Der griechische Diogenes von Apollonia (Phrygien oder Kreta?) ist durch Anaximenes beeinflußt.

Nach ihm durchdringt die Luft als Grundstoff alles und erzeugt als Seele Leben, Bewegung und Denken. Sie ist, dem Nus des Anaxagoras verwandt, der ordnende, alles beherrschende, ungewordene, unbegrenzte, vernünftige Wesen. Durch Verdünnung und Verdichtung entstehen die Dinge aus der Luft; aus dem Schlamm gehen Lebewesen hervor.

Diogenes von Apollonia nahm eine unendliche Reihe von Welten an. Er genoß auch als Arzt hohes Ansehen, wurde wahrscheinlich als Gottesleugner verfolgt.


Cudwor D

Damaris Cudworth Masham (1659 – 1708)

Die englische Philosophin wurde am 18. Januar 1659 in Cambridge geboren. Sei war die Tochter von Ralph Cudworth. 1682 lernte sie John Locke kennen, mit dem sie nach einer kurzen Zeit der Verliebtheit, aus der noch Liebesbriefe erhalten sind, eine langjährige Freundschaft verband.

1685 heiratete sie Sir Francis Masham. Sie hatten einen Sohn bei dem sie das von Locke entwickelte Erziehungssystem anwandte.

Ihr Kontakt zu Locke blieb bis zu dessen Tod sehr eng. Er lebte ab 1691 in ihrem Haus in Essex, wo er 1704 starb.

Durch den Aufenthalt Lockes machte sie auch die Bekanntschaft von Newton, van Helmont und Anne Finch Conway.

Ihr Werk umfasst neben der Korrespondenz mit Locke und einem Briefwechsel mit Leibniz auch die Werke A Discourse Concerning the Love of God (1696) und Occasional Thoughts in Reference to a Virtuous or Christian Life (1705).

Mit Leibniz korrespondiert sie vor allem über philosophische Themen, schickte ihm aber auch das unvollendete Werk ihres Vaters The True Intellectual System if the Universe zur Begutachtung.

In Occasional Thoughts stellt sie die Verbindung von Vernunft und Glauben her, Sie argumentiert gegen die Ansicht, das Christentum sei Fanatismus oder Skeptizismus und definiert Religion als Unterstützung für die Tugend auf einer göttlichen Grundlage. Religion ist das Wissen, Gott zu gefallen. Die christlichen Gebote subd moralische Normen, die von der Vernunft bestimmt werden und Menschen helfen sollen, sich nicht von ihren Leidenschaften überwältigen zu lassen.

Ihr Buch A Discourse Concerning the Love of God ist in erster Linie eine Erwiderung auf John Norris Practical Discourse, der wiederum auf den Principles von Malebranche basiert.

Sie kritisiert die These von John Norris, man müsse nicht alle Kreaturen lieben, da dies nicht mit der Liebe zu Gott zu vereinbaren wäre und sieht genau umgekehrt in der Liebe zu den Kreaturen die Voraussetzung für die Liebe zu Gott. Er solle nicht nur als Schöpfer geliebt werden, sondern als das Gute schlechthin und als Quelle menschlicher Glückseligkeit.

Damaris Cudworth Masham starb am 20. April 1708.

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Cudwor R

Ralph Cudworth (1617 – 1688)

Ralph Cudworth, der Vater von Damaris Cudworth Masham, war ein bekanntes Mitglied der Cambridge Platonist School.

Cudworth vertrat einen christianisierenden Platonismus. Er leitet die Sittlichkeit aus angeborenen, absolut gültigen sittlichen Ideen her.

Nach Ralph Cudworth steht hinter jeder Erscheinung der Körperwelt eine bildende Natur geistiger Art.

Curry

Haskell Brooks Curry

Der amerikanische Mathematiker und Logiker (* 12. September 1900 in Millis, Massachusetts, USA, † 1. September 1982 in State College, Pennsylvania, USA) ist der Begründer der kombinatorischen Logik, die auf Ideen von Schönfinkel beruht.

Daneben arbeitete er zu zahlreichen anderen logischen Problemen.

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Cusanus

Nikolaus Krebs von Kues (1401 – 1464)

Der deutsche Theologe und Philosoph Nikolaus Krebs von Kues (auch: Nikolaus von Kues, Nicolaus Cusanus, Nikolaus Chrypfs von Kues) wurde 1448 Kardinal.

Cusanus fasste das Verhältnis von Gott und Welt als das Verhältnis von Urbildlichem und Abbildlichem. Gott geht über alles Endliche als Vollendung hinaus, wie die Kugel das unendliche Vielecke, die Gerade das minimal Ungerade ist.

Die These, dass dass zwischen Endlichem und Unendlichem, Gott und Welt kein in endlichen Stufen zu denkendes Verhätnis bestehe, führt Cusanus auf das Prinzip universeller Relativität alles Endlichen und entband die Erkennntis von theologischen Voraussetzungen.

Nach Cusanus gelangen wir zur Erkenntnis eines Gegenstands a durch Vergleiche, in denen festgestellt wird, dass a etwas anderes ist als b, c usw. (oder kompliziertere Beziehungen zu b, c usw. hat). Arithmetische Proportionen stellen ein gutes Modell für das Erkennbare dar: Wir können ein Netzwerk von Beziehungen erkennen, nicht aber das Wesen der Dinge. Das Ziel unseres Strebens nach Wissen muss daher eine erweiterte Erkenntnis dessen sein, was die Dinge nicht sind, eine aufgeklärte Unwissenheit (De docta ignorantia, 1440).

Die Unbegrenztheit Gottes macht es uns unmöglich, ein a zu finden, das sich von einem b unterscheidet, und Vergleiche anzustellen: In Gott fallen die Gegensätze zusammen (coincidentia oppositorum), und der Satz vom Widerspruch verliert seine Geltung.

Cusanus unterschied vier Stufen der Erkentnis:

  1. sinnliche Wahnehmung (sensus), die das nichtk klar widerspiegelt, was auf der Oberfläche der Dinge liegt;
  2. Verstand (ratio), der Gegensätzliches gegenüberstellt,
  3. Vernunft (intellectus) die Gegensätzliches vereint,
  4. Intuition (animus) durch die eine völlige Einheit des Gegensätzlichen erreicht wird.

Cusanus ist für seine geometrischen Darstellungen dieser Verbindung der Gegensätze bekannt. Meistens stützen sie sich auf die Idee einer Geraden als Grenzfall einer ständig flacheren Kurve oder eines ständig stumpferen Winkels sowie auf das Prinzip, dass jedes unendliche, unbegrenzte Ding mit jedem anderen identisch ist.

Weblinks

  • Ökumenisches Heiligenlexikon


Czezow

Tadeusz Czezowski


Der polnische Philosoph Tadeusz Czezowski (* 1889, †  1981) war in Lwow Doktorand bei Kazimierz Twardowski und gehört zur Lwow-Warschau-Schule.

Er arbeitete vorwiegend zur Ontologie und entwickelte eine Theorie der Transzendentalien und eine Metatheorie der Metaphysik. Außerdem entwickelte er die Methode der analytischen Beschreibung (method of analytic description).

Die Ethik ist nach Czezowski eine empirische Wissenschaft.

Online-Texte

Literatur

  • L. Gumanski: Tadeusz Czezowski – Our Knowledge though Uncertain is Probable. In: Polish Philosophers of Science and Nature in the 20th Century. (Ed. by Wladyslaw Krajewski) Amsterdam-Atlanta 2000

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Dacque

E. Dacqué

E. Dacqué ist ein Vertreter des methodischen Holismus.

Anknüpfend an Lamarck vertritt er den Standpunkt, dass sowohl die niederen als auch die höheren Lebewesen im Grunde genommen verfehlte Versuche sind, die in der Idee des Menschen vollendete Ganzheit hervorzubringen. Die Entwicklung kann – so Dacqué – folglich nicht als Evolution von niederen zu höheren Formen betrachtet werden.


Dambska

Izydora Dambska

Die Logikerin Izydora Dambska (* 1904, †  1983) ist Schülerin von Twardowski und eine Vertreterin der Lwow-Warschau-Schule. Sie arbeitete vor allem zur Erkenntistheorie.

Literatur

  • J. Wolenski: Izydora Dambska – Between Conventionalism and Realism. In: Polish Philosophers of Science and Nature in the 20th Century. (Ed. by Wladyslaw Krajewski) Amsterdam-Atlanta 2000

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