Dupre

Marie Dupré (17. Jh.)

Marie Dupré war die Nichte des Humanisten Roland Desmarets.

Während ihrer Studien wuchs ihr Interesse am Werk Descartes‘ und sie gehörte zu den Cartesienne, denen auch Anne de Lavigne, Louise-Anastasia Serment und Elisabeth von der Pfalz zugerechnet werden.

Sie verteidigte das Werk von Descartes leidenschaftlich gegen jede Kritik.

Marie Dupré verfasste auch eigene poetische Werke unter dem Pseudonym Isis. Überliefert sind die Werke Responses d’Isis à Climène und Recueil des vers choisis.

Außerdem stand sie im Briefwechsel mit Madeleine de Scudéry.

Weblinks


Durkheim

Émile Durkheim (1858 – 1917)

Der französische Philosoph und Soziologe Émile Durkheim war Professor in Bordeaux und Paris.

Durkheim betonte, dass die Gesellschaft mehr ist als die Summe der Individuen, die zu ihr gehören. Er stellte fest, dass die Gesellschaft nicht mit biologischen oder psychologischen Begriffe erklärt werden kann.

Die Arbeitsteilung stellt den Menschen in ein von ihm nicht beherrschbares Geflecht von Ursachen und Wirkungen.

Durkheim entwickelte eine soziologische Methode, die soziale Phänomene als selbständige Größen betrachtet, die sich nicht auf psychologische Phänomene reduzieren lassen.


Dempf

Alois Dempf (geb. 1891)

Alois Dempf ist ein Vertreter des Neothomismus.


Diogen B

Diogenes von Babylon

Das bekannteste Ereignis aus dem Leben des Stoikers Diogenes von Babylon ist sein Auftritt im Jahr 155 in Rom. Athen hatte die attische Küstenstadt Oropos überfallen und geplündert. Die Bürger wandten sich an Rom mit der Bitte um Beistand, und das von Rom zum Schiedsrichter eingesetzte Sikyon (norwestlich von Korinth) verhängte 500 Taler Strafe über Athen. Daraufhin schickten die Athener die drei bekanntesten Philosophen, Karneades, Diogenes von Babylon und Kritolaos, nach Rom. Sie erreichten, dass die Strafe auf 100 Talente herabgesetzt wurde [1].


[1] Pausanias VII 11, Ciceor, De orat. II 155

Derrida

Jacques Derrida (geb. 1930)

Der französische Philosoph Jacques Derrida, in El Biar (Algerien) geboren, studierte 1952 – 1956 an der École Normale Supérieure in Paris.

Von 1960 bis 1964 war er Lehrer für Philosophie an der Sorbonne in Paris und ab 1964 Lehrer für Philosophiegeschichte an der École Normale Supérieure. Seit Ende der 60er Jahre war Derrida häufig Gastprofessor in den USA.

An Heidegger anknüpfend, entwirft Derrida ein Programm der Dekonstruktion der abendländischen metaphysischen Tradition seit Platon.

Er formuliert das Problem, wie sich etwas von der Tradition Verschiedenes denken lässt, wenn das Denken selbst durch diese Tradition geprägt ist. Ein Angriff auf die Metaphysik von außen macht keinen Sinn, weil es keinen Standpunkt außerhalb geben kann.


Diogen L

Diogenes Laërtios (3. Jh. u. Z.)

Diogenes Laërtios ist ein griechischer Schriftsteller. Sein 10 Bücher umfassendes Werk Leben und Meinungen berühmter Philosophen ist systematisch nach der Abfolge von Schulhäuptern und Lehrmeinungen der Philosophie angelegt. Es ist eine wichtige, allerdings unkritische philosophiegeschichtlich-doxographische Quelle.

Descart

René Descartes (1596 – 1650)

Der französische Philosoph und Mathematiker René Descartes (lat. Renatus Cartesius) Descart wurde an der Jesuitenschule in La Flèche ausgebildet.

Nachdem Descartes einige Jahre mit juristischen und medizinischen Studien verbracht hatte, ging er 1618 auf Reisen und beschäftigte sich mit den Arbeiten Galileis. 1618 trat er in den Militärdienst ein, der ihn auch nach Deutschland führte. Hier fasste er den Entschluß, eine einheitliche Naturwissenschaft auf mathematischer Basis zu errichten. Descartes gab 1621 den Kriegsdienst auf und reiste in den folgenden acht Jahren durch Europa, um Forschungen zu betreiben und mit den verschiedensten Gelehrten zu diskutieren.

Er entwickelte seine Philosophie in Konfrontation mit der mittelalterlichen Philosophie. Er forderte die Gelehrten auf, sich von vorgefassten und überlieferten Ansichten, vom Glauben an die Autorität zu befreien.

Der Erkenntnisprozeß muss nach Descartes mit dem Zweifel, mit der kritischen Prüfung des Erreichten beginnen, aber man darf nicht an der Tatsache des Zweifels selbst zweifeln. Cognito, ergo sum (ich denke, also bin ich), sagte Descartes.

Der Zweifel ist nach Descartes ein Verfahren zur Ermittlung von unbestreitbaren Wissenselementen.

In der aristotelischen Logik sah Descartes viele gute Regeln. Aber an ihnen haftet, so Descartes, Schädliches und Überflüssiges. So erklärt der Syllogismus seiner Ansicht nach eher das, was wir bereits wissen, als das, was wir wissen müsste n.

Anstelle der großen Anzahl von Regeln der Logik schlug Descartes vier Regeln vor:

  1. das Evidente als wahr nehmen,
  2. das Ganze in Teile zerlegen,
  3. die Untersuchung mit dem Einfachsten und Kleinsten beginnen und
  4. nichts auslassen

Klarheit und Zerlegbarkeit, das sind nach Descartes die Wahrheitskriterien, und zur Wahrheit führen Intuition, Deduktion, Induktion, Komparation und Analogie.

Online-Texte

  • Meditations on First Philosophy (engl., PDF)
  • Discourse on the Method (engl., PDF)

Weblinks


Deschamp

Léger-Marie Deschamps (1716 – 1774)

Léger-Marie Deschamps ist Hylozoist, Pantheist und utopischer Kommunist.

Nach ihm sind die Dinge Erscheinungen des mit Vernunft begabten Alls sind.

Deschamps fordert die Gütergemeinschaft.


Destutt

Antoine Louis Claude Destutt de Tracy (1754 – 1836)

Antoine Louis Claude Destutt de Tracy war Mitglied der Konstituierenden. Er lebte dann auf seinem Gute bei Auteuil, wo sich die Ideologen versammelten.

Destutt de Tracy ist u. a. von Locke, Condillac und Cabanis beeinflußt. Er begründete die Ideologie als die Wissenschaft von den Ideen.

Von Einfluss auf Maine de Biran u. a. wurde die Betonung der gewollten Bewegung und des empfundenen Widerstandes, den sie erleidet, als Kern des Außenweltbewusstseins. Der Wille in uns ist ein den Empfindungen überlegenes Aktivitätsprinzip.

Das Urteil besteht in der Erfassung der Beziehung einer Vorstellung zur andern. Die Sprache ist als Zeichensystem eine Bedingung der Erkenntnis.

Die Sittlichkeit beruht auf dem Prinzip des wohlverstandenen Interesses.


Dewey

John Dewey

Der US-amerikanische Philosoph und Pädagoge John Dewey (* 20. Oktober 1859 in Burlington, Vermont, † 1. Juni 1952 in New York) graduierte 1879 an der Universität von Vermont und arbeitete danach zwei Jahre als Highschool-Lehrer, bevor er an die Johns-Hopkins-Universität ging, an der er 1884 promovierte. Zu seinen Lehrern gehörten G. Stanley Hall, ein Begründer der experimentellen Psychology, und Charles Sanders Peirce. Dewey unterrichtete Philosophie an den Universitäten von Michigan (1884-88 und 1889-1894) und Minnesota (1888). 1894 wurde er Vorsitzender des Departments für Philosophie, Psychologie und Pädagogik an der gerade vier Jahre alten Universität Chicago. Ab 1904 war er Professor an der Columbia-Universität New York wo er 1930 emeritierte.

Dewey war (1899-1900) Präsident der American Psychological Association und (1905-?) der American Philosophical Association. Zwischen 1919 und 1921 unternahm er Vortragsreisen nach Japan und in die Republik China, 1928 besichtigte er Schulen in der Sowjetunion.

Dewey war eines der Gründungsmitglieder der American Civil Liberties Union. Mitte der 1930er Jahre wirkte er in einer Kommission mit, die die im Moskauer Schauprozess gegen Trotzki erhobenen Vorwürfe überprüfte; 1940 setzte er sich für den Verbleib Bertrand Russells im Lehramt ein.

Philosophie

Deweys philosophische Bemühungen galten in erster Linie der Epistemologie und sollten eine Theorie der Forschung oder des Wissens („theory of inquiry“, „theory of knowledge“) oder experimentelle Logik („experimental logic“) begründen. Sein Ausgangspunkt war bis in die 1890er Jahre der Hegelsche Idealismus. In Chicago erfolgte die Wende zu einer empirischen Philosophie. Dazu trugen mehrere Einflüsse bei:

  • Die damals in den Anfängen stehende experimentelle Psychologie zeigte, dass sich die experimentelle Methode über die Naturwissenschaften hinaus einsetzen lässt.
  • Der durch William James popularisierte Pragmatismus, namentlich die Principles of Psychology von 1891.
  • Die Evolutionstheorie Darwins.

Um eine Theorie des Wissens naturalistisch zu begründen, fragt Dewey, wie menschliches Wissen in der Evolution entsteht, und schließt: dadurch, dass Wissen instrumentell eingesetzt wird. Deshalb läuft Deweys Philosophie unter dem Etikett Instrumentalismus.

Werke

  • My Pedagogic Creed (1897)
  • The School and Society (1900)
  • Child and the Curriculum (1902)
  • Democracy and Education: An Introduction to the Philosophy of Education (1916)
  • The Public and its Problems (1927)
  • How We Think: A Restatement of the Relation of Reflective Thinking to the Educative Process (1933)
  • Art as Experience (1934)
  • Experience and Education (1938)
  • Problems of Men (1946)
  • Demokratie und Erziehung. Eine Einleitung in die philosophische Pädagogik Hrsg. v. Jürgen Oelkers, Weinheim und Basel 1993
  • Die Öffentlichkeit und ihre Probleme Hrsg. v.: Hans-Peter Krüger, Bodenheim 1996
  • Philosophie und Zivilisation. Hrsg. und übersetzt von Martin Suhr. Frankfurt am Main 2004
  • Erfahrung, Erkenntnis und Wert. Hrsg. und übersetzt von Martin Suhr. Frankfurt am Main 2004

Online-Texte

Literatur

  • Martin Suhr, John Dewey zur Einführung, Hamburg 2005.
  • Richard Bernstein, John Dewey (Ridgeway, 1981)
  • George Dykhuizen, The Life and Mind of John Dewey (1973)
  • Himmelmann, Gerhard: John Dewey (1859-1952) – Begründer der amerikanischen Reformpädagogik. In: Kaiser, A./Pech, D. (Hrsg.): Geschichte und historische Konzeptionen des Sachunterrichts. Baltmannsweiler 2004, S. 98 – 101

Weblinks