Adaequat

causa adaequata

Als causa adaequata (adäquate Ursache) bezeichnet man eine Ursache, die der Wirkung entspricht.

Adicto

Schluss vom bedingt Gesagten zum schlechthin Gesagten

Als Schluss vom bedingt Gesagten zum schlechthin Gesagten (lat.: fallacia a dicto secundum quid ad dictum simpliciter) heißt der logische Fehlschluß, bei dem eine nur unter bestimmten Bedingungen wahre These als ein Argument verwendet wird, das unter allen Bedingungen richtig ist.

Der Schluss verletzt den Satz vom zureichenden Grunde.

Aehnlich

Methode der Ähnlichkeit

Die Methode der Ähnlichkeit (auch: Methode der Übereinstimmung) ist eine der Methoden zur Untersuchung kausaler Zusammenhänge. Diese Methode geht davon aus, dass wenn zwei oder mehr Fälle einer zu untersuchenden Erscheinung nur einen Umstand gemeinsam haben, in diesem Umstand die Ursache für das Vorliegen der Erscheinung ist.

Bei den Schlüssen nach der Methode der Ähnlichkeit, handelt es sich um ausscheidende Induktionen.

Aequbeg

Äquipollente Begriffe

Begriffe, die denselben Begriffsumfang haben, heißen äquipollent, umfangsgleich oder extensional gleich und werden bei logischen Untersuchungen häufig miteinander identifiziert (Extensionalitätsprinzip).

Die äquipollenten Begriffe gehören zu den vereinbaren Begriffen.

Eine wichtige Teilklasse der äquipollenten Begriffe sind die reziproken Begriffe.

Aequivo2

Äquivoke Begriffe

Als äquivok bezeichnet man Begriffe, die unterschiedliche Bedeutung haben können. So kann eine Birne sowohl eine Frucht als auch eine Glühbirne sein.

Äquivoke Begriffe sind von univoken Begriffen zu unterscheiden.

Äquivoke Begriffe sind Grundlage der Äquivokation.

Aequivok

Äquivokation

Als Äquivokation bezeichnet man eine Aussage, bei der ein äquivoker Begriff zu Mißdeutungen führen kann, z. B. Die Birne ist rot, kann eine Frucht aber auch eine Glühbirne meinen.

Die Äquivokation kann die Grundlage eines logischen Fehlschlusses sein, wenn ein äquivoker Begriff in verschiedener Bedeutung verwendet wird.

Afortior

A fortiori

A fortiori (lat., um so mehr, in noch größerem Maße) nennt man einen Modus des Potenzschlusses. Er hat die Form:

A ist größer als B
B ist größer als C
A ist größer als C

Alexandros von Aphrodisias berichtet, dass bereits Chrysippos diesen Modus kannte.

Agrippa

Agrippa’s Trilemma

Agrippa’s Trilemma heißt das Argument gegen die Vollständigkeit jeder Begründung.

Soll eine Begründung vollständig sein, müsste n die begründenden Behauptungen auch begründet werden können. Es gibt nur drei gleichfalls inakzeptable Möglichkeiten:

  1. Wir enden in einem unendlichen Regreß der Begründung.
  2. Wir bekommen einen Zirkelbeweis, demzufolge wir annehmen, was erst bewiesen werden soll.
  3. Wir enden mit der dogmatischen Annahme der Wahrheit einer Behauptung, ohne diese zu begründen.

Agrippa’s Trilemma wird auch als Fries’s Trilemma, als Münchhausentrilemma, als erkenntnistheoretisches Regreßargument oder als epistemisches Regreßproblem bezeichnet.

Das Trilemma wird im Skeptizismus als Argument des unendlicher Regreß der Rechtfertigung verwendet.

Akademie

Akademie

Die Bezeichnung Akademie leitet sich von dem Bezirk des Heros Akademos in Athen ab, wo Platon in seinen Gärten die Schüler versammelte.

Von Platon 388 v.u.Z. nach dem Vorbild des pythagoreischen Bundes gegründet, hat die Akademie die rechtliche Stellung einer Genossenschaft.

Ihre Mitglieder entrichteten monatliche finanzielle Beiträge.

Lehrer und Schüler wohnten gemeinsam in den verschiedenen Häusern des Anwesens. Lehrveranstaltungen und Disputationen erfolgten nach festgelegten Lehrplänen.

Ursprünglich zur Lehre der platonischen Philosophie gegründet unterlag die Akademie in ihrer fast 1000-jährigen Geschichte vielen Wandlungen, war aber das Zentrum des Platonismus ihrer Zeit.

Der alten Akademie (388 – 270 v. u. Z.) stand Platon bis zu seinem Tod 347 v. u. Z. selber vor. Die Leitung der Akademie (Scholarchat) und die Verwendung ihres Vermögens übertrug Platon testamentarisch seinem Neffen Speusippos, später wurde sie durch Wahl bestimmt.

Leiter der Akademie in dieser Zeit waren nach Speusippos auch Xenokrates, Polemon und Krates.

Außerdem sind Platons Schülerinnen Axiothea aus Phlius und Lasthenia aus Mantinea sowie Krantor der alten Akademie zuzurechnen.

Speusippos und Xenokrates setzten die mathematisch ausgerichteten logischen und metaphysischen Spekulationen des späten Platon fort und verbanden diese zum Teil mit der pythagoreischen Tradition. Im Anschluß an Platons mathematische Kosmologie und seine mündlich überlieferte Lehre konzentrierte man sich u. a. auf die Festlegung formaler metaphysischer Grundprinzipien.

Später verlagerte sich das Interesse von der abstrakten Metaphysik auf die Ethik. Diese Entwicklung wirkte u. a. auf die ältere Stoa.

Die mittlere Akademie (etwa 270 bis 150 v.u.Z.) enstand, als Arkesilaos die Leitung übernahm.

Sie vollzog eine Abkehr von der platonischen Philosophie, indem sie mit Argumenten von Pyrrhon und z. T. der Sophistik eine Erkennbarkeit der Wirklichkeit bestritt. Da es kein Wahrheitskriterium gäbe, sei die Zurückhaltung jedes Urteils über die Wirklichkeit notwendig (epoche). Für das menschliche Handeln hielt die mittlere Akademie bloße Wahrscheinlichkeit für ausreichend.

Die neuere Akademie (etwa von 150 v.u.Z. bis 529 u.Z.) wurde von Karneades gegründet. Sie begann mit der Sammlung und Ausarbeitung aller skeptischen Argumente gegen eine Erkenntnis der Wirklichkeit und unterzog alle bedeutenden Philosophen einer skeptischen Kritik. Ihr Kampf gegen die Teleologie und den Gottesbegriff der Stoa führte z.T. zu atheistischen Gedankengänge.

Nachfolger von Karneades war Kleitomachos.

Unter Philon von Larissa kam es zum Bruch mit dem Skeptizismus.

Mit der Übernahme der Leitung durch Antiochos von Askalon (ca. 88-68 v. u. Z.) begann die eklektische Phase der Akademie. Die Akademie begann vor allem auf dem Gebiet der Ethik aristotelische, platonische, pythagoreische und stoische Gedanken zu vereinen.

Anhänger dieses Eklektizismus waren u. a. Cicero und Terentius Varro sowie wahrscheinlich auch Caerellia. In dieser Zeit war auch Simplikios an der Akademie.

529 wurde die Akademie durch Justinian geschlossen.

Als Fortsetzer der Akademie betrachtete sich die platonische Akademie von Florenz, die 1459 gegründet wurde und deren Tätigkeit die Renaissancephilosophie wesentlich beeinflußte.

Seither werden mit Akademie gelehrte Gesellschaften und bestimmte wissenschaftliche Institutionen bzw. Bildungseinrichtungen bezeichnet.

Akadphil

Akademisch-Philosophischer Verein zu Leipzig

Über den Akademisch-Philosophischen Verein zu Leipzig ist nicht viel bekannt. Paul Barth, der von 1876 bis 1881 in Leipzig war, schreibt:

"Sehr viel auch verdanke ich dem schon genannten Philosophischen Verein, den ich zu meiner großen Freude in Leipzig vorfand, dessen Mitglied ich sofort wurde und bis zum Ende meiner Studienzeit blieb. In heißen Debatten wurden dort alle Probleme der Philosophie sowie die jeweiligen Zeitfragen erörtert, und zwar desto fruchtbarer, weil wir einen älteren Studenten unter uns zählten, Moritz Wirth, der schon im Mannesalter stand, darum Autorität hatte und durch sein vielseitiges Wissen und seinen logischen Scharfsinn immer wieder zu befestigen wußte, der in dieser Erziehung der jüngeren seine Aufgabe sah und sich ihr mit großem Eifer widmete." [1]

Paul Barth berichtet, dass er im Sommer 1876 einen Vortrag zu Hegels Philosophie der Geschichte vor diesem Verein hielt.

Literatur

  • Paul Barth. In: Die Philosophie der Gegenwart in Selbstdarstellungen. Leipzig 21923, 1 – 20


[1] Paul Barth. In: Die Philosophie der Gegenwart in Selbstdarstellungen. Leipzig 21923, 2