Paul Barth (geb. 1858)

Der Philologe und Philosoph Paul Barth wurde am 1. August 1858 in Baruthe in Schlesien geboren. 1875 begann er sein Studium.

Im Akademisch-Philosophischen Verein zu Leipzig, wohin er nach einem Semester in Breslau kam, hielt Barth im Sommer 1876 einen Vortrag zu Hegels Philosophie der Geschichte.

Er hört philosophische Vorlesungen bei Max Heinze, beim damaligen Privatdozenten Richard Avenarius, aber auch bei Wundt sowie Philologie bei Otto Ribbeck. Barth schrieb seine Dissertation zu einem philologischen Thema.

Ostern 1881 verließ Barth Leipzig, ging ein Jahr zum Militär und arbeitete 1882-1186 als Lehrer in Breslau und Liegnitz. Dann ging er wieder nach Leipzig, um seine Bildung zu vertiefen. Von 1887-1888 arbeitete er wiederum als Lehrer, diesmal an einem Gymnasium in Jena. Im Frühjahr 1888 ging er wiederum an die Leipziger Universität, studierte dort zwei Jahre Naturwissenschaft und Volkswirtschaft und habilitiert sich 1890 mit der Arbeit Die Geschichtsphilosophie Hegels und der Hegelianer, ein kritischer Versuch.

In den folgenden Jahren widmete er sich vorwiegend der Soziologie.

Barth unterschied: Geschichtsforschung, Geschichtsschreibung und Geschichtswissenschaft. Auch die Zoologie hat nach Barth drei derartige Stufen gehabt: Naturforschung, Naturbeschreibung, Naturwissenschaft.

In der Philosophie hat Barth vor allem die Stoa untersucht. Die Stoa hat seiner Meinung nach gezeigt, wie sehr philosophische Ideen auf die Gestaltung der Welt einwirken.

Insbesondere hat er überlegt, wie die Geschichte verlaufen wäre, wenn sich nicht das Christentum, sondern die Stoa durchgesetzt hätten.

Wenige Jahre nach der Habilitation dehnte Barth seine Lehrtätigkeit auf die Pädagogik aus und widmete seine Untersuchungen einer philosophisch und psychologisch fundierten Pädagogik.

Literatur

  • Paul Barth. In: Die Philosophie der Gegenwart in Selbstdarstellungen. Leipzig 21923, 1 – 20