Anthrori

anthropooriginär

Eine Äußerung heißt anthropooriginär, wenn der Sprecher ein Mensch ist, sonst heißt sie nichtanthropooriginär.

So ist zum Beispiel ein Befehl, den ein Mensch einem Hund gibt, anthropooriginär. Er ist aber nichtanthropoauditoriell und nichtanthroporeferentiell.

Ob Tiere bzw. die Natur überhaupt Kommunikationspartner sein können, ist umstritten. Nur bei einigen höheren Tieren kann man wohl eine der menschlichen Kommunikationsfähigkeit vergleichbare Fähigkeit annehmen. So konnte in Versuchen Schimpansen die Verwendung einiger Zeichen der amerikanischen Zeichensprache beigebracht werden.

Der Tanz der Bienen stellt eine Informationsübermittlung durch Signale dar, nicht aber eine der menschlichen Sprache vergleichbare Sprache. Die von ihnen verwendeten Kommunikationstechniken lassen keinen Schluss auf Selbstbewusstsein zu, schließen es aber auch nicht aus. Selbstbewusstsein und Sprachfähigkeit sind nicht notwendig gekoppelt. So würde man einem Taubstummen, der die Gebärdensprache nicht beherrscht, nicht das Selbstbewusstsein absprechen.

Anthrref

anthroporeferentiell

Eine Äußerung heißt anthroporeferentiell, wenn sie auf einen Menschen Bezug nimmt, sonst heißt sie nichtanthroporeferentiell.

Von diesem Begriff zu unterscheiden, sind die Begriffe anthropooriginär und anthropoauditoriell.

Antilog

Antilogismus

Der Begriff Antilogismus bezeichnet in der Logik die Unvereinbarkeit der Prämissen eines kategorischen Syllogismus mit der Negation des Schlusssatzes.

Dem Antilogismus liegen die Gesetze des logischen Schließens zugrunde, denen zufolge der Schlusssatz nicht falsch sein darf, wenn die Prämissen wahr sind.

Die Lehre des Antilogismus geht auf die Logikerin Christina L. Franklin zurück.

Antin S

Semantische Antinomie

Die semantischen Antinomie haben seit den Stoikern und Megarikern große Bedeutung für Logik und Sprachanalyse. Diese Antinomien werden semantische genannt, weil sie in jedem Fall einen oder mehrere semantische Begriffe, z. B. Wahrheit, berühren.

Die folgenden Antinomie gehören zu den interessantesten semantischen Antinomien:

  1. Lügner-Antinomie
  2. Berry’s Antinomie
  3. Grelling’s und Nelson’s Antinomie


Antinom

Antinomie

Der Begriff Antinomie ist von Kant als philosophisch relevanter Terminus geprägt worden.

Im engeren Sinne besteht eine Antinomie aus zwei sich widersprechenden Gesetzen, Regeln oder Maximen.

Eine Antinomie im weiteren Sinn ist jedes Paar wohlbegründeter Behauptungen, These bzw. Antithese, die einander widersprechen. Die vier Antinomien der Vernunft bei Kant sind Antinomie im weiteren Sinne.

Für die Logik enthält eine Theorie eine Antinomie, wenn eine Kontradiktion in ihr nachgewiesen werden kann. Häufig ist dann in ihr jede Formel beweisbar. Dies gilt nur in parakonsistenten Theorien nicht.

Häufig werden die Antinomien mit den Paradoxa gleichgesetzt.

Antireg

Anti-Regel

Der Begriff Anti-Regel ist ein zentraler Begriff der Wissenschaftstheorie von P. K. Feyerabend.

Er bezeichnet eine Regel die der Induktion widerspricht. D. h. der Wissenschaftler soll sich nicht scheuen, methodische Regeln aufzustellen, die zu Hypothesen führen, die anerkannten Theorien und beobachtbaren Tatsachen widersprechen.

Apodiz

Apodizität

Als Apodizität eines Urteils bezeichnet man dessen Unbestreitbarkeit, d. h. dessen apodiktischen Charakter.

Aktideal

Aktualistischer Idealismus

Der aktualistische Idealismus ist eine stark von Hegel geprägte philosophische Schule im späten 19. Jahrhundert und im frühen 20. Jahrhundert. Die Hauptvertreter sind:

  • Croce, Benedetto
  • Gentile, Giovanni
  • Collingwood, Robin George

Alethio

Alethiologie

Als Alethiologie bezeichnet u. a. Lambert die Lehre von der Wahrheit. Für Lambert ist die Alethiologie damit die Lehre von den unmittelbaren Grundbegriffen und ihren inneren Zusammenhängen. Diese Grundbegriffe haben in Bezug auf die Erfahrungswissenschaften einen apriorischen Status.

Algebra

Logische Algebra

Logische Algebra (engl. algebra of logic) oder Algebra der Logik nennt man die Darstellung der Aussagenlogik und Mengenlehre des Logikers G. Boole in seinem Werk Laws of Thought (1854). Man spricht daher auch von der Booleschen Algebra. Sie ist nicht zu verwechseln mit der algebraischen Logik zu der z. B. auch die Logik von McColl , die Zylinderalgebra, die substitutiv indizierte Algebra und die polyadische Algebra gehört.

Analog der mathematischen Algebra, in der Buchstaben Zahlen vertreten, verwendet die logische Algebra Buchstaben – die sog. Variablen – anstelle von Aussagen oder Mengen und Operationszeichen anstelle von Operationen mit Aussagen oder Mengen.

Die Gleichungen des Systems können als Sätze über Aussagen oder Mengen interpretiert werden.

Ernst Schröder hat diese Darstellungsform in seinen Vorlesungen über die Algebra der Logik (Bd. 1 – 3, 1890-1905) weiterentwickelt.

Venn systematisierte in seinen Arbeiten das in der Algebra der Logik gegen Ende des 19. Jh. gesammelte Material.

Zur Algebra der Logik haben beispielsweise auch Jevons, Porezki und Bunizki gearbeitet.