Nyaya

ny&;ya-Schule

Als ny&;ya-Schule bezeichnet man zwei indische Philosophen-Schulen.

Im 3. bis 5. Jahrhundert entstand die Schule der ny&;ya, die von Gotama begründet wurde. Hier taucht bereits eine Theorie des Schließens auf.

An erster Stelle steht dabei der Analogieschluß. Neben der Analogie spricht man von zwei weiteren Arten des Schließens:

  1. vom Verlauf des Gedankens vom Vorhergehenden zum Folgenden, z. B. vom Feuer zum Rauch,
  2. vom Verlauf des Gedankens vom Folgendem zum Vorhergehenden, z. B. vom Regen zur Anhäufung von Wolken.

Die Schule der ny&;ya schuf eine eigene Theorie des Syllogismus. Dieser Syllogismus bestand nicht wie der der europäischen Tradition aus drei Gliedern, sondernaus fünf. Einen der fünfgliedrigen Syllogismen dieser Schule bezeichnet man als indischen Syllogismus.

Die ny&;ya-Schule ging davon aus, dass von zwei kontradiktorisch entgegengesetzten Gedanken der eine wahr und der andere falsch ist.

Als ny&;ya-Schule bezeichnet man auch die von Upadchjan Gangesha begründete indische Philosophenschule des 12.-15. Jahrhunderts.

O

o

Das Symbol o ist in der traditionellen Logik das Zeichen für ein partikulär verneinendes Urteil. So wird Einige S sind nicht P durch SoP abgekürzt. Das Symbol kommt von dem Wort nego = ich verneine.

Oberbegr

Oberbegriff

Synonyme Bezeichnung für den Gattungsbegriff.

Objbezug

Problem der objektiven Bezugnahme

Als Problem der objektiven Bezugnahme bezeichnet man die Frage, wie sich denkende Subjekte auf Gegenstände beziehen. Es ist die grundlegende Frage, die Ontologie und Erkenntnistheorie verbindet.

Engels hat das Problem als Grundfrage der Philosophie bezeichnet.

Objekt

Objekt

Das Gegenstück zu einem Subjekt, von welchem im Urteil etwas ausgesagt wird, ist ein Objekt (engl. object; franz. objet; griech. antikeimenon; lat. objectum). Ein objectum ist etwas nur Vorgestelltes, Gedachtes.

Bereits bei Aristoteles kann das antikeimenon auch den Gegenstand einer Wissenschaft bezeichnen.

Ende des 18. Jh. ändert das Wort objectum seine Bedeutung, indem es nun den Gegenstand bezeichnet, dem das Subjekt gegenübersteht (lat. objectum, von obicere, entgegenwerfen, gegenüberstellen).

Im 19. Jh. verfestigt sich diese moderne Verwendung des Wortes Objekt zum philosophischen Terminus.

In der Auseinandersetzung mit dem Subjekt-Objekt-Problem werden äußere Objekte der sinnlichen Wahrnehmung von inneren Objekten der Reflexion unterschieden, in denen sich die Verstandestätigkeiten selbst zum Objekt machen (Locke, Leibniz).

Als zusammengesetzes Objekt bezeichnet man einen Gegenstand, eine Erscheinung, einen Prozeß oder eine Situation, die man aufgliedern, in Elemente bzw. Bestandteile zerlegen kann.

Ein Objekt, das aus gleichartigen Teilen besteht, die äußerlich mechanisch miteinander verbunden sind, heißt Aggregat.

Ein Objekt, in dem die Elemente innerlich miteinander organisch verbunden sind, heißt System.

Das Objekt ist auch eine der Gegenstandsklassen bei Meinong.

Nonkogn

Nonkognitivismus

Derjenige Zweig der Metaethik, der die Frage, ob ein moralisches Urteil überhaupt objektive Gültigkeit besitzen kann, mit nein beantwortet.

Der Nonkognitivismus ist vom Kognitivismus zu unterscheiden.

Den Nonkognitivisten zufolge wollen dagegen moralische Urteile nicht behaupten, dass etwas der Fall ist; sie dienen ausschließlich dazu, Empfehlungen, Haltungen, Gefühle usw. auszudrücken (vgl. Emotivismus).

Einige Nonkognitivisten (Ayer, Stevenson) halten daher moralische Diskussion für den bloßen Ausdruck gegenseitiger Gefühlseinwirkung. Andere jedoch (z. B. Hare) sind der Ansicht, dass die Sprache der Moral von einer Reihe logischer Regeln bestimmt wird, die eine rationale Diskussion moralischer Fragen in gewissem Umfang ermöglichen.

Nonsequi

non sequitur

Non sequitur (lat. es folgt nicht) ist die Bezeichnung für den logischen Fehler in einem Beweis, der durch einen Verstoß gegen den Satz vom zureichenden Grunde im Beweisprozeß hervorgerufen wird.

Der Fehler besteht darin, dass zur Bestätigung einer These Argumente benutzt werden, die für sich genommen wahr sind, die jedoch keine zureichende Begründung für die These sind und daher die aufgestellte These nicht beweisen.

Normbed

Normalbedingungen der mehrwertigen Wahrheitswertfunktionen

Wir sagen, dass eine mehrwertige Wahrheitswertfunktion die Normalbedingung erfüllt, wenn gilt, dass sie nur die Quasiwahrheitswerte 0 oder 1 annimmt, falls die Argumente aus der Menge {0, 1} sind.

Wir sagen eine einstellige Wahrheitswertfunktion non(x) erfüllt die Normalbedingung der Negation, falls non(0) = 1 und non(1) = 0.

Wir sagen eine zweistellige Wahrheitswertfunktion et(x, y) erfüllt die Normalbedingung der Konjunktion, falls et(1, 1) = 1 und et(1, 0) = et(0, 1) = et(0, 0) = 0.

Wir sagen eine zweistellige Wahrheitswertfunktion vel(x, y) erfüllt die Normalbedingung der Alternative, falls vel(1, 1) = vel(1, 0) = vel(0, 1) = 1 und vel(0, 0) = 0,.

Wir sagen eine zweistellige Wahrheitswertfunktion seq(x, y) erfüllt die Normalbedingung der Implikation, falls seq(1, 1) = seq(0, 1) = seq(0, 0) = 1 und seq(1, 0) = 0.

Die Erfüllung der Normalbedingungen ist unabhängig von der Erfüllung der Standardbedingungen.

Normeth

Normative Ethik

Normative bzw. präskriptive Ethik heißt derjenige Zweig der Ethik, der diskutiert, welche Moral die richtige ist. Sie versucht diese Moral zu begründen und zu systematisieren.

Meist vollzieht sich die Begründung so, dass alle moralischen Urteile auf ein oder mehrere fundamentale Prinzipien zurückgeführt werden. Die Prinzipien selbst werden durch den Hinweis auf ihren evidenten Charakter oder durch Hinweis auf ihre Fähigkeit, alle relevanten Züge der moralischen Urteile zu umfassen, gerechtfertigt.

Viele Moralphilosophen behaupten, dass sie keine neue Moral vorschreiben, sondern die schon geltende Moral begründen und systematisieren (Aristoteles, Kant, Mill). Andere lehnen jedoch die geltende Moral bewusst ab und stellen statt dessen eine neue auf (Platon, Nietzsche).

Normspr

Philosophie der normalen Sprache

Die Philosophie der normalen Sprache (ordinary language philosophy) stellt eine Abkehr von der Philosophie der idealen Sprache und den damit verbundenden Forderungen nach explizierter Definiertheit der Wörter und exakter Festlegungen durch Regeln dar.

Grundlegend für die Entwicklung der Philosophie der natürlichen Sprache ist Wittgensteins Argumentation gegen die Festlegung einer Wortbedeutung durch eine explizite, dem Gebrauch vorangehende Sprachregel. Um nicht in den mit einer solchen Bedeutungsfestlegung verbundenden unendlichen Regreß zu verfallen, wenn wir die Bedeutung durch eine Regel festlegen wollen und für diese Festlegung eine Regel der richtigen Festlegung benötigen, müssen wir von einem Sprachverständnis ohne explizite Regelkenntnis zurückgreifen.

Wittgenstein ersetzt die Regelkenntnis als Quelle des Sprachverständnisses durch die Festlegung der Wortbedeutung durch den geregelten Gebrauch.

Nach Ryle besteht die philosophische Aufgabe der Sprachanalyse darin, die logische Struktur von Sachverhalten über die syntaktische Struktur von Sachverhaltensbeschreibungen aufzudecken.

Mit Hilfe der Alltagssprache erscheint es ihm entscheidbar, ob ein vorliegender Satz sinnvoll oder absurd ist.

Ryle unterscheidet zwischen Wörtern für Ereignisse und Wörtern für Dispositionen. Diese Differenzierung soll verhindern, Dispositionen wie sich beeilen, mit Überlegunghandeln, etwas absichtlich tun nach dem Muster von Vorgägen (singen, laufen) zu behandeln.

Austin sucht nach einer Antwort auf die Frage, was man mit den Wörtern tun kann (how to do things with words). Er beschränkt sich dabei nicht wie Wittgenstein auf die Unterscheidung von Gebrauchsweisen. Er versucht in seiner Sprechakttheorie eine systematische Ordnung der Funktionen der Sprache zu finden.