Searle

John Rogers Searle (geb. 1932)

Der amerikanische Philosoph John R. Searle studierte in Oxford bei Austin und Strawson.

Searle arbeitet vor allem zur Sprachphilosophie und zur Philosophie des Geistes. Er arbeitete außerdem über Ethik, zur Handlungstheorie, Epistemologie und zur Philosophiegeschichte. Er ist neben J. L. Austin der bedeutendste Sprechakttheoretiker.

Searle baut Austins Sprechakttheorie zu einer allgemeinen Sinntheorie aus, entfernt sich dabei aber dabei von einer empirischen Erfüllbarkeit der Theorie und nährt sich einer normativen Sprechakttheorie. Daran ändert auch nicht, dass er seine Regeln als konstitutiv und nicht als regulativ betrachtet.

Searles verbindet Austins Grundbegriffe mit der Beschreibung des Sprachgebrauchs als einer Regeln unterworfenen Praxis, mit einer Kritik an der Analyse des Begriffs der Kommunikationsabsicht von Grice sowie mit der Bestimmung sprachlichen Verstehens (sprachlicher Kompetenz) als einer unbewussten Kenntnis eines komplizierten Systems rekursiver Regeln und Transformationsregeln.

Seine Hauptthese ist, dass der Gebrauch der Sprache regelgeleitetgeleitet ist und dass das Studium der Semantik einer Sprache identisch mit der Untersuchung der verschiedenen Typen von Sprechakten ist.

Searle untermauert diese These durch detaillierte Darstellungen von Regeln, die besonderen Sprechakten – Versprechen, Referenz und Prädikation – zugrunde liegen.

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Sellars

Wilfrid Sellars (1912 – 1989)

Der amerikanische Philosoph Wilfrid Sellars ist ein bedeutender Kritiker des Fundamentalismus in der Erkenntnistheorie. Darüber hinaus lieferte er wichtige Beitr6auml;ge zur Metaphysik, zur Philosophie des Geistes und zur Geschichte der Philosophie. Er entwickelte eine funktionalistische Beschreibung menschlichen Verhaltens.

Sellars bezeichnet die These des Fundamentalismus, dass uns die Sinneserfahrung unbezweifelbare Grundlagen der Erkenntnisse gibt als myth of given.

Sellars unterscheidet zwischen den Gegenständen der Sinneserfahrung und deren begrifflicher Fassung. Letztere kann Irrtümer enthalten. Damit kann sie keine Grundlage im Sinne des Fundamentalismus sein.

Sellars unterscheidet zwei Geist-Seele-Probleme:

  1. das sensorium-body-Problem: Wie können Sinnesqualitäten in das Gehirn gelangen?
  2. das mind-body-Problem: Wie können Gedanken im Gehirn sein?


Seneca

Lucius Annaeus Seneca (4 v. u. Z. – 65 u. Z.)

Der römische Staatsmann, Schriftsteller und Philosoph Lucius Annaeus Seneca d. J. war ein Stoiker. Allerdings hielt er seine Philosophie auch für nicht-stoische Einflüsse offen (Pythagoras, Epikur, Kynismus).

Seneca ist der Lehrer und Erzieher Neros. Er war 54 bis 62 in hohen politischen Ämtern. Er musste sich auf Neros Befehl das Leben nehmen.

Senecas Werk umfasst neun Tragödien und eine Vielzahl moralphilosophier Abhandlungen und Essays.

Seneca trug wesentlich zur Ausbildung stärker religiöser Akzente im Stoizismus bei (Betonung der Gottesidee, der Gottesverwandtschaft des menschlichen Geistes und der Weltvernunft, Vorsehungsglaube, Schicksalsidee).

Zu den Grundzügen seiner Ethik gehört die Frage der Todesbereitschaft, die Forderung nach Menschenfreundlichkeit, sozialem Verständnis und menschlicher Vervollkommnung und das Lob der Armut und Bedürfnislosigkeit.

Der Zorn gilt in Senecas Moralpsychologie als einer der Affekte, welche die Gemütsruhe stören. Zorn ist die Lust, eine erlittene Kränkung zu rächen. Doch wenn man von der Annahme ausgeht, dass ein Unrecht geschehen ist, ist man bereits nachdenklich geworden. Genau deshalb kann der Zorn auch beherrscht werden: indem man sich nicht kränken lässt. Handelte es sich beim Zorn um ein unabhängiges Gefühl, wäre er nicht zu zügeln. Aber der Mensch ist ein Vernunftwesen und nicht wie ein Tier der Gewalt seiner Instinkte und Impulse unterworfen. Daher besteht seine moralische Aufgabe in der Verwirklichung der menschlichen Natur und der Beherrschung seiner Affekte.


Serment

Louis-Anastasia Serment

Die Philosophin Louise-Anastasia Serment (* 1642 in Grenoble, † 1692 in Paris) verbrachte die meiste Zeit ihres Lebens in Paris.

Sie interessierte sich für die zeitgenössische Naturphilosophie, insbesondere für Descartes.

Sie wird daher wie Marie Dupré, Anne de Lavigne und Elisabeth von der Pfalz zu den Cartesienne gerechnet.

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Setschen

Iwan Michailowitsch Setschenow

Der russische Philosoph und Physiologe Iwan Michailowitsch Setschenow (&;&;&;&; &;&;&;&;&;&;&;&;&;&; &;&;&;&;&;&;&;, translit.: Ivan Michajlovi&; Se&;enov, engl.: Ivan Mikhaylovich Sechenov, * 1. August (13. August) 1829 in Teply Stan (heute: Setschenowo), † 2. November (15. November) 1905 in Moskau) ist Begründer der russischen Physiologenschule.

Erkenntnisprozesse sind nach Setschenow Reflexe, die unter der Einwirkung äußerer und innerer Reize auf die Sinnesorgane des Menschen entstehen.

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Sextus

Sextus Empiricus

Der griechische Arzt und Philosoph Sextus Empiricus (Ende des 2. Jh.) lebte in Alexandreia und Athen. Er ist Vertreter der empirischen Ärzteschule und der skeptischen Philosophie.

Sextus Empiricus bestritt sowohl die Möglichkeit des Wissens als auch die Beweisbarkeit der Existenz Gottes und der Seele.


Shyresw

William of Shyreswood

Der französische Philosoph und Logiker William Shyreswood (auch: William of Sherwood, Wilhelm von Sherwood, * 1190, † 1249) ist ein Vertreter des Averoismus. Er war Lehrer des Petrus Hispanus

Shyreswood schrieb eine Einführung in die Logik. Er unterteilte die Urteile in einfache und zusammengesetzte Urteile. Bei den zusammengesetzten Urteilen unterschied er kopulative, disjunktive und implikative.

Shyreswood sprach von sechs Wahrheisbedeutungen (wahr, falsch, möglich, unmöglich, zufällig und notwendig).

Er befasste sich auch mit der graphischen Darstellung von Relationen zwischen logischen Klassen.

Werke

  • Introductiones in logicam

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Schleid

Matthias Jakob Schleiden (1804 – 1881)

Matthias Jakob Schleiden, geboren in Hamburg, war ab 1839 Professor in Jena. ab 1863 war er in Dorpat und ab 1864 in Dresden. Schleiden starb in Wiesbaden und ist Anhänger von Fries.

Schleiden unterscheidet scharf zwischen der Natur, ihrer Gesetzlichkeit und der freien Geisteswelt.

1839 entdeckte er mit Schwann die organische Zelle als die Einheit, aus deren Vervielfältigigung und Differenzierung alle Organismen entstehen.


Schlick

Moritz Schlick

Der Physiker und Philosoph Friedrich Albert Moritz Schlick (* 14. April 1882 in Berlin, † 22. Juni 1936 in Wien) ist der Begründer und einer der führenden Köpfe des Wiener Kreises. Seine Beiträge im Rahmen einer wissenschaftlichen Philosophie reichen von der Naturphilosophie und Erkenntnislehre bis hin zur Ethik und Ästhetik.

Leben

Schlick studierte nach seinem Abitur am Luisenstädtischen Realgymnasium in Berlin Naturwissenschaften und Mathematik an den Universitäten Heidelberg, Lausanne und Berlin. 1904 wurde er bei Max Planck mit einer physikalischen Arbeit Über die Reflexion des Lichts in einer inhomogenen Schicht promoviert. Er studierte ab dem Wintersemester 1907/08 in Zürich Psychologie.

1911 habilitierte sich Schlick mit der Schrift Das Wesen der Wahrheit nach der modernen Logik an der Universität Rostock, wo er bis 1921 forschte und lehrte. Aus dieser Zeit stammt auch seine freundschaftliche Beziehung zu Albert Einstein, mit dessen Relativitätstheorie er sich als einer der ersten auf ihre philosophischen Konsequenzen hin auseinandersetzte. 1918 erscheint Schlicks Hauptwerk, die Allgemeine Erkenntnislehre, in der Schlick gegen positivistische und neukantische Positionen einen erkenntnistheoretischen Realismus verteidigt.

1921 folgte Schlick einem Ruf auf eine ordentliche Professur an der Universität Kiel und 1922 übernahm er den Lehrstuhl für Naturphilosophie an der Universität Wien. Der dort 1924 von ihm gegründete interdisziplinäre Diskussionszirkel ist als der Wiener Kreis in die Philosophiegeschichte eingegangen. Von 1929 bis 1932 diskutierte Schlick regelmäßig mit Ludwig Wittgenstein.

1936 wurde Schlick im Gebäude der Wiener Universität von einem ehemaligen Studenten, Hans Nelböck, erschossen.

Werke

  • Lebensweisheit. Versuch einer Glückseligkeitslehre, München 1908
  • Das Wesen der Wahrheit nach der modernen Logik, in: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Philosophie und Soziologie, 34 (1910), 386 – 477
  • Raum und Zeit in der gegenwärtigen Physik, Berlin 1917
  • Allgemeine Erkenntnislehre. Berlin 1918
  • Vom Sinn des Lebens, in: Symposion. Philosophische Zeitschrift für Forschung und Aussprache, 1(1927), 331 – 354
  • Fragen der Ethik. Wien 1930
  • Gesammelte Aufsätze 1926-1936, Wien 1938

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Schmier

Zygmunt Schmierer (gest. 1943)

Zygmunt Schmierer ist ein Vertreter der Lwow-Warschau-Schule.