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Innere und äußere Wahrheitswertfunktion

Bo&;var unterscheidet in der mehrwertigen Logik zwischen inneren und äußeren Wahrheitswertfunktionen.

Die inneren Wahrheitswertfunktionen bilden die von 0, 1 verschiedenen Quasiwahrheitswerte stets wieder auf solche Quasiwahrheitswerte ab.

Die äußeren Wahrheitswertfunktionen nehmen nur die Werte 0, 1 als Funktionswerte an.

Diese Klassifikation ist freilich nicht vollständig.

Ein Beispiel für eine innere Negation ist die Negation der mehrwertigen Logik von &;ukasiewicz und Tarski, deren dreiwertige Variante auch von Bo&;var in seinen Systemen benutzt wurde.

Ein Beispiel für die äußere Negation ist die Gödel-Negation.


Hipparch

Hipparchia von Maroneia (ca. 300 v. u. Z.)

Die griechische Kynikerin lebte zur Zeit der 111. Olympiade, war die Schwester des Metrokles und die Frau des Krates von Theben, der auch der kynischen Schule angehörte.

Nach Diogenes Laërtios war sie Schülerin des Krates und zog trotz der wohlhabenden Herkunft es vor ein bescheidenes Leben mit dem Kyniker zu verbringen. Unter Suizidandrohung setzte sie gegen den Willen der Eltern die Ehe mit Krates durch.

Der Überlieferung zufolge disputierte Hipparchia mit Theodoros, dem Atheisten, und überführte ihn durch ein Sophismus:

"Was Theodoros tut, ohne dafür eines Unrechtes geziehen zu werden, das kann auch Hipparchia tun, ohne dabei eines Unrechtes geziehen zu werden; Theodoros aber tut nicht unrecht, wenn er sich selbst schlägt, also tut auch Hipparchia nicht unrecht, wenn sie den Theodoros schlägt." (Diogenes Laërtios, Leben und Meinungen berühmter Philosophen, VI 96-98).

Hipparchia betonte, dass sie durch ihre Wahl, nicht am Webstuhl zu sitzen, sondern sich der Bildung und Weisheit zuzuwenden, die beste Entscheidung für sich getroffen habe.

Clemens Alexandrinus hält es für erwähnenswert, dass Hipparchia mit Krates die sogenannte ‚Hundehochzeit‘ (öffentliche Vermählung) vollzog.

Auch Sextus Empiricus berichtet, dass "… Krates dagegen der Hipparchia öffentlich beischlief." (Sextus Empiricus: Grundriß der pyrrhonischen Skepsis I 153).

Weblinks

  • Philosophinnen.de


Histmat

Historischer Materialismus

Der historische Materialismus, ein Zweig des dialektischen Materialismus beschäftigt sich mit der geschichtlichen Entwicklung der Menschengattung, der Gesellschaften und der gesellschaftlichen Klassen. Er geht davon aus, dass die Geschichte auf der materiellen Entwicklung der Gesellschaften mit ihren Produktionsweisen basiert.

Abkürzend wird der historische Materialismus auch als Histmat bezeichnet.

Holism E

Epistemischer Holismus

Als epistemischen bzw. erkenntnistheoretischen Holismus bezeichnet man die holistische Position, gemäß der jede Theorie ein Ganzes ist.

Einzelne Sätze einer Theorie können nicht isoliert bestätigt oder falsifiziert werden. Es gibt kein experimentum crucis.

Werden Prognosen einer Theorie durch Experimente nicht bestätigt, gibt es immer mehrere Möglichkeiten der Korrektur der Theorie bis hin zur Abänderung logischer Gesetze.

Diese Position geht auf Duhem zurück. Sie wird von Quine, erweitert und ist als Duhem-Quine-These bekannt.

Quine bestreitet den Dualismus von analytischen und synthetischen bzw. apriorischen und aposteriorischen Aussagen. Quine hält jedoch an dem Dualismus zwischen theoretischen Aussagen und Beobachtungssätzen fest.

Andere Autoren (Hanson, Kuhn, Feyerabend, Putnam, Rorty) gaben auch diesen Dualismus auf.

Eine große Rolle spielt der epistemische Holismus in Kohärenztheorien des Wissens oder der Rechtfertigung. So ist z. B. Neurath epistemischer Holist.

Holism M

Methodischer Holismus

Als methodischen Holismus bezeichnet man die holistische Position, gemäß der die Erklärung von etwas nicht auf die Beschreibung des Verhaltens von Teilen von ihm reduziert werden kann. U. a. wird die Ordnung verschiedener Theorien oder Wissenschaften nicht so gedacht, dass diese auf eine fundamentale Theorie bzw. Wissenschaft reduziert werden können. Im Gegensatz zum methodischen Holismus steht in gewisser Weise der Merismus (La Mettrie, Weismann).

Das ursprüngliche Anliegen (L. von Bertalanffy, M. Hartmann) des methodischen Holismus war eine neue Metabiologie, durch die sowohl der Mechanizismus als auch der Vitalismus überwunden werden sollte.

Der eigentliche methodische Holismus, begründet durch Haldane, systematisiert von Smuts und vertreten und abgewandelt von A. Meyer, Meyer-Abich, Dacqué u. a., will über die Metabiologie hinaus eine neue Ontlogie schaffen, geht damit in den ontischen Holismus über.

Ausgehend von der Entdeckung, dass selbst das Atom nicht letzter unteilbarer Baustein der Materie, sondern eine in sich strukturierte Ganzheit ist, von der Entdeckung der Isomerie in der Chemie und der Gestaltpsychologie, wurden Strukturiertheit und Ganzheitlichkeit als grundlegende Eigenschaft der Materie betrachtet.


Holism O

Ontischer Holismus

Als ontischen bzw. ontologischen Holismus bezeichnet man die holistische Position, gemäß der die Welt ein Ganzes ist, das nicht aus Teilen besteht.

Zum ontischen Holismus ist die antike Theorie der All-Einheit zu zählen, die u. a. von Parmenides vertreten wurde.

Von seinen Nachfolgern wird der ontische Holismus aufgegeben, indem dem All-Einen ein zweites Prinzip gegenübergestellt wird.

Spinoza betrachtet alles was existiert als Existensweise genau einer Substanz. Diese Substanz identifiziert er mit Gott und der Natur.

Hegel nimmt das antike Konzept der All-Einheit auf und denkt alles, was es gibt, als Moment der dialektischen Entwicklung eines Geistes, der mit der Welt identisch ist.


Holism S

Semantischer Holismus

Als semantischen Holismus bezeichnet man die holistische Position, gemäß der jede Sprache ein Ganzes ist.

Die Bedeutung eines Wortes oder Satzes kann nicht isoliert verstanden werden, sondern nur im Kontext der gesamten Sprache.

Vertreter des semantischen Holismus sind Quine, und Davidson.

Holism2

Ethischer Holismus

Als ethischen Holismus oder holistische Ethik bezeichnet man die holistische Position, gemäß der die Erklärung ethischer Prinzipien von der Natur als Ganzes auszugehen hat.

Holism3

Soziologischer Holismus

Als soziologischern Holismus bezeichnet man die holistische Position, gemäß der historische und gesellschaftliche Phänomene nicht auf die Beschreibung und Erklärung des Verhaltens von Individuen reduziert werden kann.

So gibt es Durkheim zufolge irreduzible, soziale Ganzheiten mit besonderen Eigenschaften.

Der soziologische Holismus hat den methodologischen Holismus zur Folge, aber nicht umgekehrt.

Holism4

Methodologischer Holismus

Als methodologischen Holismus bezeichnet man die holistische Position, gemäß der Ganzheiten als soziale Ganzheiten untersucht werden sollen und nicht auf individuelle Besonderheiten, z. B. auf Handlungen von Einzelpersonen, reduziert werden (Nagel, Mandelbaum, Goldstein) sollen.

Der methodlologische Holismus ist eine Konsequenz des soziologischen Holismus, aber nicht umgekehrt.