Lavigne

Anne de Lavigne (geb. 1684)

Anne de Lavigne wurde in Vernon (Normandie) geboren, wo ihr Vater ein anerkannter Physiker war.

Sie beschäftigte sich mit Philosophie, wobei ihr besonderes Interesse der Naturphilosophie galt. Sie begeisterte sich für die Philosophie von René Descartes und wird daher wie auch Marie Dupré, Elisabeth von der Pfalz und Louise-Anastasia Serment zu den Cartesienne gerechnet.

Bekannt wurde sie allerdings nicht durch philosophische Arbeiten, sondern durch ihre Poesie.

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Leclair

Anton von Leclair (1848 – 1919)

Anton von Leclair war Schulrat und Gymnasialprofessor in Wien.

Er vertritt einen erkenntnistheoretischen Monismus und gehört zu den Immanenzphilosophen.

Denken und Sein sind keine absoluten Gegensätze, sondern Korrelate, zwei Ausdrücke für dasselbe Gegebene. Denken ist das Haben der Bewußtseinsdaten unter dem Aspekt der Tätigkeit. Sein ist der Bewußtseinsinhalt, der uns durch Tätigkeit bewusst wird.

Es gibt verschiedene Arten des Seins und damit verschiedene Wirklichkeitsgrade.

Die Logik beschäftigt sich mit den Normalgesetzen des Denkens. Richtigkeit ist eine formale Eigenschaft des Denkens, Wahrheit und Evidenz dagegen eine materiale Eigenschaft des Denkproduktes.

Die obersten Relationsbegriffe (z. B. Gleichheit, Ähnlichkeit, Kraft, Ursache, Einheit) sind Begriffe, die nur die Denktätigkeit selbst zum Inhalt haben.


Leibniz

Gottfried Wilhelm Leibniz

Gottfried Wilhelm Leibniz (* 1. Juli 1646 in Leipzig; †  14. November 1716 in Hannover) war ein deutscher Philosoph und Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker, Bibliothekar und Doktor des weltlichen und des Kirchenrechts.

Leben

Der achtjährige Leibniz erlernt anhand der umfangreichen väterlichen Bibliothek, autodidaktisch, die lateinische Sprache. Zwölfjährig entwickelt er beim Durchdenken logischer Fragestellungen die Anfänge einer mathematischen Zeichensprache. 1661, mit 15 Jahren, schreibt er sich an der Leipziger Universität ein, um dort bei Adam Scherzer und Jakob Thomasius philosophische Studien zu betreiben. 1663 wechselt er an die Universität Jena. Dort war Erhard Weigel sein Lehrer.

Er promovierte 1666 an der Universität Altdorf. Anschließend stand er bis 1672 im Dienst des Mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn. Von 1672 – 1676 hielt er sich in diplomatischer Mission in Paris auf, wo er vergeblich versuchte Ludwig XIV. zu einem Angriff auf das osmanische Ägypten zu bewegen, um die Aufmerksamkeit der Türken von Europa abzulenken. Zurück in Deutschland wurde er 1676 Hofrat und Hofbibliothekar in Hannover und 1691 auch Bibliothekar der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel. Im Jahre 1700 wurde er der erste Präsident der Akademie der Wissenschaften in Berlin. Außerdem war er Mitglied der Royal Society.

Monaden

Er nennt die Philosophie der Atomisten eine faule Philosophie, da diese Auffassung, welche die Atome als letzte Bausteine ansieht, die lebendige, sich verändernde Welt nicht tiefgründig genug analysiere.

Leibniz greift den Monadenbegriff aus der Stoicheiosis theologike von Proklos auf.

Leibniz betont, dass Monaden Individuen seien. Es gebe keine zwei gleiche Monaden mit gleicher Perspektive und Wachheit, denn jede Monade sei ein punktuelles Bewusstsein, und so sei jede Monade ohne Wechselwirkung mit den unzähligen anderen Monaden, obwohl sie alle einander enthielten. Damit gibt er eine deutliche Beschreibung der Privatheit der Empfindung, d. h. der Unmöglichkeit, Empfindungen eines anderen einsehen zu können.

Es gibt nur die Monaden und ihre Vorstellungen, sonst nichts. Also auch keine Wechselwirkungen zwischen den Monaden. Die Monaden haben aufeinander keinerlei Wirkung.

Prästabilierte Harmonie

Leibniz beschreibt Harmonie als Summe von unendlich vielen Monaden.

Leibniz stellt sich die Frage wie die Monaden, die aufeinander keine Wirkung haben im Weltganzen so offensichtlich zusammenwirken? Seine Antwort: Gott hat zu Beginn der Welt die Monaden, die aus der Urmonade Gott hervorgegangen sind, so geschaffen, dass sie, wenn jede einzelne nur ihren eigenen Gesetzen folgt, so zusammenwirken, als ob sie eine Wirkung aufeinander hätten. Die Harmonie war also von vornherein festgelegt.

Weltbild

Leibniz ging davon aus, dass Gott alles aus dem Nichts geschaffen hat und alles was Gott geschaffen hat, gut ist. Daraus ergibt sich, dass überall eine wunderbare Ordnung zu finden ist. Als Beispiel nennt er die Zahlen.

Leibniz sagt, Gott habe die beste aller möglichen Welten geschaffen. Da Gott allmächtig,allwissend und allgütig sei, könne dies gar nicht anders sein. Die Welt besitzt einen maximalen Reichtum von Momenten und in diesem Sinne die größtmögliche Mannigfaltigkeit.

Außerdem ist die beste aller möglichen Welten dynamisch gedacht: Nicht der derzeitige Zustand der Welt ist der bestmögliche, sondern die Welt mit ihrem Entwicklungspotential ist die beste aller möglichen Welten. Gerade dieses Entwicklungspotential ermöglicht es, den derzeitigen Zustand zu verbessern, nicht hin auf einen utopischen Endpunkt, sondern immer weiter, in einem nicht endenden Prozess der ständigen sich überbietenden Entwicklung.

Theodizee

Leibniz unterscheidet zwischen drei Übeln:

  1. Metaphysisches Übel: Das metaphysische Elend besteht in der Endlichkeit der Welt. Diese war nicht zu vermeiden, wenn Gott eine Welt schaffen wollte.
  2. Physisches Übel: Leiden und Schmerzen gehen mit Notwendigkeit aus dem metaphysischen Übel hervor, da geschaffene Wesen zwangsläufig unvollkommen sind.
  3. Moralisches Übel: Ein geschaffenes Wesen muß notwendig fehlen und sündigen, besonders wenn Gott ihm die Gabe der Freiheit verliehen hat.

Leibniz schreibt: "Alles weltliche Übel entsteht aus dem endlichen Wesen der Natur." Doch die Erkenntnis, dass die Welt in ihrer Unvollkommenheit ein notwendiges Teilübel und dadurch die bestmögliche aller Welten ist, macht den Vorwurf an das Gotteswerk Natur wieder wett. Diese Theorie, die sich gegen den Vorwurf richtet, dass Gott für die Übel der Welt verantworlich ist, nannte Leibniz Theodizee.

Sprache

Leibniz stellt fest, dass die Sprache ständig Fehler zulässt. Dadurch entstehen Verständigungsprobleme die über kurz oder lang zu Konflikten führen. Leibniz setzte als Ziel seiner Forschungen die Minimierung und Ausrottung dieser Konflikte.

In seiner Begriffslehre geht Leibniz davon aus, dass sich alle Begriffe auf einfache, atomare Konzepte zurückführen lassen. Er beschäftigte sich damit, wie man diesen Konzepten Zeichen zuordnen könnte und so dann wiederum alle Begriffe ableiten könnte. So ließe sich eine ideale Sprache aufbauen.

Wahrheitskriterium

Nach Leibniz können alle Gaben den Menschen verderben, nur die echte Vernunft sei ihm unbedingt heilsam. An ihr werde aber erst dann kein Zweifel mehr haften, wenn sie sich überall gleich klar und gewiss, wie die Arithmetik, erweisen könne. Das heißt, wenn man Vernunft mit Zahlen ausdrücken könnte, wäre der Einwand widerlegt: "Woher weißt du, dass deine Vernunft besser ist als meine? Welches Kriterium hast du für die Wahrheit?"

Werke

  • Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand (1704)
  • Die beste aller möglichen Welten (1710)
  • Monadologie (1714)

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Lejewski

Czeslaw Lejewski (geb. 1913)


Der Logiker Czeslaw Lejewski ist ein Vertreter der Lwow-Warschau-Schule.

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Lempick

Stanislaw Lempicki (1886 – 1947)


Stanislaw Lempicki ist ein Vertreter der Lwow-Warschau-Schule. Er gehört nicht zu den direkten Schülern von Twardowski, war aber durch seinen Forschungsstil beeinflußt.


Lempiski

Zygmunt Lempiski (1886 – 1943)

Zygmunt Lempiski ist ein Vertreter der Lwow-Warschau-Schule.


Leontion

Leontion (ca. 300 – 250 v. u. Z.)

Leontion war Schülerin des Epikur und wahrscheinlich näher mit Epikur befreundet. Sie gilt als athenische Hetäre.

Berühmtheit erlangte sie, weil sie es wagte, sich in einer Streitschrift gegen Theophrast zu wenden. Sowohl Cicero als auch Plinius empörten sich über die ‚Dreistigkeit‘ einer Frau, obwohl Cicero immerhin ihren geistreichen attischen Sprachstil hervorhebt.

Epikur stand mit ihr in Briefwechsel, und der Dichter Hermesianax widmete ihr drei Bücher erzählender Elegien, die er Leontion nannte.

Die Maler Theoros und Aristeides von Theben sollen sie – wie Plinius überliefert – als Denkende, Meditierende dargestellt haben.

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Lesniew

Stanislaw Lesniewski (1886 – 1939)


Stanislaw Lesniewski wurde am 28. März 1886 (nach dem alten Kalender am 16. März) in Sherpukhov, eine Stadt 100 km von Moskau entfernt, geboren. Er ist Sohn von Izydor, einem Ingenieur, und Helena Paczewski.

1896 beendete der die Realschule in einem Ort im Süden Sibiriens an der monglischen Grenze, wo sein Vater an der Transsibirischen Eisenbahn arbeitete.

1899 ging er in das Gymnasium von Irkutsk. 1903 verließ er die Schule. Er studierte mit Unterbrechungen 8 Jahre an deutschen Universitäten Philosophie und Mathematik.

Zunächst studierte vom 17. Oktober 1904 bis zum 30. April 1906 in Leipzig. Er wohnte in der Braustraße 4 (bei Pieper) und in der Albertstraße 16 (bei Stephan).

Er belegte im Wintersemester 1904/05 Kurse in anorganischer Chemie (bei Beckmann) und Anatomie (bei Fick) und Geschichte (bei Karl Lamprecht).

Im Sommersemester 1905 belegte er Kurse in Psychology (bei Wilhelm Wundt), Institutionen der Institutionen der Politischen Ökonomiie (bei Bücher). Im Wintersemester 1905/06 belegte er schließlich Erkenntnistheorie als eine Einführung in die Philosophie bei Volkelt.

Von Leipzig ging er nach Heidelberg und Zürich. In München belegte er die Kurse des Neukantianers Hans Cornelius. Im Sommersemester besuchte er die Einführung in die Logik von Cornelius und dessen Einführung in die Erkenntnistheorie. Außerdem besuchte er den Kurs Philosophie der Mathematik von Moritz Geiger. Im Wintersemester 1909/10 besuchte er Cornelius‘ Philosophiekurs und Logik und Erkenntnistheorie bei Pfänder.

Im Sommersemester 1910 ging Le&;niewski nach Lwow (heute Lviv, Ukraine), um bei Kazimierz Twardowski seine Doktorarbeit zu schreiben. Twardowski – wie Alexius Meinong, Edmund Husserl, Carl Stumpf, T. Masaryk, C. Ehrenfels, F. Hillebrand und Anton Marty – ein Schüler von Franz Brentano war 1895 von Wien nach Lwow gekommen, um den Philosophielehrstuhl zu übernehmen.

Zu Twardowski’s Doktoranden in Lwow gehörten neben Lesniewski auch Tadeusz Kotarbinski, Kazimierz Ajdukiewicz, Zygmunt Zawirski und Tadeusz Czezowski. Lesniewski gehört zur Lwow-Warschau-Schule.

Aus der Zeit in Lwow rürt wohl sein Interesse für mathematische Paradoxien, für Schröders Algebra der Logik, die Relationentheorie und die Wahrscheinlichkeitstheorie her.

1911 erschien Lesniewski’s erster Artikel "A Contribution to the Analysis of Existential Statements" in Przeglad filozoficzny. Im Juli 1912 bekam er den Doktortitel.

Zusammen mit Jan Lukasiewicz und seinem einzigen Doktorschüler Alfred Tarski wirkte er später an der Warschauer Universität.

Lesniewski entwickelte drei logische Systeme: die Protoethik, eine ‚Theorie der ersten Sätze‘, die Ontologie, eine ‚moderne traditionale Logik‘ bzw. ein Namesnkalkül der auf der Kopula ‚ist‘ beruht und die Mereologie, die ‚Theorie der Teile (mere) und des Ganzen‘, d. h. die Theorie kollektiver Klassen. Er erweiterte den zweiwertigen Aussagenkalkül durch Einführung von Quantoren für Aussagenvariablen.

Aufgrund der Kompliziertheit konnten sich seine Systeme in der Logik nicht durchsetzen.

Literatur

  • Clay, R.F., Introduction to Lesniewski’s logical systems, "Ann. dell’Ist. di Discipl. Filosof. dell’Univ. di Bologna", 1980-81, pp. 5-31.
  • Simons, P., Lesniewskian term logic, "Lingua e stile", 1992, pp. 25-46.
  • Vasyukov, V.L., A Lesniewskian guide to Husserl’s and Meinong’s Jungles, "Axiomathes", 1 (1993), pp. 59-74.

Weblinks


Lessewi

Wladimir Wiktorowitsch Lessewitsch (1837 – 1905)

Wladimir Wiktorowitsch Lessewitsch ist ein Vertreter des Positivismus. Lessewitsch hat in vielem ähnliche Positionen wie Carl Göring.

Die Begrenztheit des Positivismus von Comte sah Lessewitsch darin, dass in diesem die Erkenntnistheorie nicht genügend ausgearbeitet war.

Er hielt es für notwendig, den alten Positivismus auf der Grundlage der neukantianischen Erkenntnistheorie, insbesondere der des Empiriokritizismus zu reformieren.

Krings

Hermann Krings (geb. 1913)

Hermann Krings ist ein Vertreter des Katholischen Existentialismus.