Cioran

Émile Michel Cioran (1911 – 1995)

Émile M. Cioran vertritt eine sehr ernste existentielle Skepsis. Als an sich selbst zweifelnder Skeptiker führt er ein Dasein ohne Endergebnis (l`existence sans résultat) [1]. "Die Skepsis, die nicht zur Zerrüttung unserer Gesundheit beiträgt, ist nur ein intellektuelles Exerzitium" [2].

Gegenüber allen philosophischen und religiösen Dogmen und Systemen (und deren Verneinung) sei der skeptische Zweifel im Recht: "Die Skepsis breitet zu spät ihre Segnungen über uns aus, über unsere von Überzeugungen verwüsteten Gesichter" [3].

Die gelebte Skepsis verschafft nach Cioran aber keine Seelenruhe, da "der Skeptizismus … unsere Instinkte, unsere Reflexe, unsere Gelüste gegen sich" hat [4]. Cioran beschreibt den Skeptizismus als ein "Krankheit, von der ich weder weiß, wie ich von ihr genesen noch wie ich an ihr zugrundegehen soll" [5].

E. M. Cioran hat bestritten, dass die Skepsis zur Seelenruhe führe.


[1] E. M.: Cioran: Précis de décomposition (1949), 188 (dt.: Lehre vom Zerfall, 1978, 164)
[2] E. M.: Cioran: Syllogismes de l`amertume (1952), 87f. (dt.: Syllogismus der Bitterkeit, 1980, 43)
[3] E. M.: Cioran: Syllogismes de l`amertume (1952), 156 (dt.: Syllogismus der Bitterkeit, 1980, 77)
[4] E. M.: Cioran: La chute dans de temps, Paris 1964, 70 (dt.: Der Absturz in die Zeit, 1972, 53)
[5] E. M.: Cioran: La tentation d’exister, 1956, 114 (dt.: Dasein als Versuchung, 1983, 116)

Clauberg

Johann Clauberg (1622 – 1665)

Johann Clauberg ist Cartesianer. Er war Professor in Herborn und Duisburg.

Clauberg führt die Wechselwirkung zwischen Leib und Seele auf den Willen Gottes zurück. Damit nähert er sich dem Okkasionalismus. Alle Dinge sind nach Clauberg Schöpfungen des göttlichen Geistes.

Clauberg schreibt: Logica est ars ratione utendi.

Er unterscheidet die potentia, (agendi possibilitas) und die Fähigkeit (facultas).

Clodius

Chr. Aug. Heinr. Clodius (1772 – 1836)

Chr. Aug. Heinr. Clodius, geboren in Altenburg, war Professor in Leipzig. Er starb in Leipzig.

Clodius war erst Anhänger von Kant und dann von Jacobi.

Cohen P

Paul Joseph Cohen

Der US-amerikanischer Logiker und Mathematiker Paul Joseph Cohen (* 2. April 1934 in Long Branch, New Jersey) besuchte bis 1950 die Stuyvesant High School in New York City.

Im Alter von 29 Jahren entwickelte Cohen 1963 ein Verfahren, mit dem sich für wenige und spezielle Sätze feststellen lässt, ob diese entscheidbar sind oder nicht. Cohen fand mit diesem Verfahren die ersten tatsächlich unentscheidbaren Aussagen, deren Existenz Kurt Gödel bewiesen hatte.

Zu den Problemen, von denen Cohen ihre Unentscheidbarkeit auf Grundlage der Zermelo-Fraenkel-Mengenlehre beweisen konnte, gehören die Kontinuumshypothese und das Auswahlaxiom.


Cohen

Hermann Cohen (1842 – 1918)

Der deutsche Philosoph und Logiker Hermann Cohen ist einer der Gründer der Marburger Schule.

Einziger Sinn der Philosophie ist für Cohen die Untersuchung der transzendentalen Grundlagen des reinen Bewußtseins als eines logischen, sittlichen und ästhetischen Bewußtseins.

Jeder Rückgriff auf vorhandene Wirklichkeit ist in der Philosophie unerlaubt. Eine metaphysische Grundlage der Wirklichkeit gibt es nicht.

Nach Cohen ist die Logik erkenntnistheoretisch und antipsychologisch. Die Logik ist Logik des Urteils. Sie erzeugt formal aus dem Urteil die Kategorien als Voraussetzungen der Wissenschaft. Aufgabe der Logik ist es, der Wissenschaft ihren Weg bewusst zu machen. Die Logik ist Lehre von der Methode. Das Denken der Logik ist das Denken der Wissenschaft. Die Logik ist zugleich die Metaphysik.

Cohen bestimmte die Wahrheit eines Urteils als die Übereinstimmung mit logischen Kategorien und betrachtete das Sein insgesamt als Verflechtung logischer Beziehungen.

Er kritisierte Kant, weil jener die Existenz eines Ding an sich außerhalb und unabhängig vom Bewußtsein zuließ. Das Ding an sich – so Hermann Cohen – ist kein materielles Objekt, sondern eine besondere Idee, die das menschliche Denken lenkt.

Cohen bestimmt die Induktion als Hinführung auf die allgemeinen Gesetze der Kausalität und des Systems.

In seinen letzten Lebensjahren nährte sich die Philosophie von Cohen der jüdischen Religion.


Cohn G

Georg Cohn (1887 – 1956)

Der Däne Georg Cohn ist ein Vertreter des Neukantianismus.

Seine neue Denkweise besteht darin, dass er Begriffe, Regeln und Gesetze als Untersuchungsgegenstand der Rechtsphilosophie ablehnt und dafür das an den Augenblick gebundene Recht aus einer Beurteilung der konkreten Gesamtlage allein rechtsdogmatisch begründet.


Chateau

François René Chateaubriand (1768 – 1848)

François René Chateaubriand ist ein Philosoph der Romantik. Er ist überzeugter Royalist und Katholik.


Cohn

Jonas Cohn (1869 – 1947)

Jonas Cohn, in Görlitz geboren, ist ein Vertreter der Südwestdeutsche Schule des Neukantianismus. Er arbeitete als Professor in Freiburg in Br.

Die Ästhetik ist nach Cohn eine kritische Wertwissenschaft. Die Psychologie ist nur eine Hilfswissenschaft der Ästhetik.

Der ästhetische Wert hat Forderungscharakter. Er will allgemeingültig sein. Das Schöne tritt da auf, wo der Ausdruck sich gänzlich in der Form offenbart.

Logik und Erkenntnistheorie sind nicht auf Psychologie zu basieren. Die Grundsätze des Erkennens sind von Werten und Zielen abhängig.

Der Satz der Immanenz besagt, dass alles, was erkannt werden soll, unter den Bedingungen der Erkenntnisformen stehen muss.

Es handelt sich hier nicht um das psychologische, individuelle Ich, sondern um das reine Erkenntnissubjekt, um ein ideales Ich, welches Norm und Ziel des Erkennens ist. Es will sich auf den Standpunkt des überindividuellen Ich erheben, welches nie bloßes Objekt sein kann, sondern als Einheit der Formen alles zu Erkennenden vorausgesetzt wird.

Ziel des Erkennens ist stets ein Zusammenhang. Reines Erkenntnisziel ist ein Urteilszusammenhang.

Caird E

Edward Caird (1835 – 1908)

Edward Caird arbeitete als Professor in Oxford. Er ist ein Vertreter des absoluten Idealismus.

Bekannt geworden ist Edward Caird durch seine Studien zu Kant und Hegel. In seinen philosophiehistorischen Arbeiten versucht er die Autoren immer aus sich selbst zu verstehen. Daher diskutiert er eher am Rande die Schwierigkeiten der einzelnen Positionen.

Wie Wallace und sein Bruder John Caird wollte er Hegels Philosophie vor allem nutzen, um das Christentum zu verteidigen. Er entwickelt einen Ansatz der Religionsphilosophie, der die Entwicklung in der Religion berücksichtigt.

Als Bewußtsein einer den Gegensatz von Subjekt und Objekt überwindenden Einheit ist das Religiöse ein Faktor alles Bewußtseins.

Das Unendliche offenbart sich in den Dingen und ist zugleich der alles Endliche überragende göttliche Geist.


Caird J

John Caird (1820 – 1898)

John Caird ist ein Vertreter des absoluten Idealismus.

Wie Wallace und sein Bruder Edward Caird wollte er Hegels Philosophie vor allem nutzen, um das Christentum zu verteidigen.