Philosophie Wörterbuch

Defdum

Definiendum

Definiendum heißt das, was definiert wird (vgl. Begriffsbestimmung). In der Definition "Als paradox bezeichnet man eine eigenartige Ansicht, die von der allgemein üblichen stark abwicht und dem gesunden Menschenverstand, wenn auch manchmal nur scheinbar widerspricht" ist der Begriff "paradox" das Definiendum.

In korrelativen Definitionen gilt das Prinzip der äquivalenten Ersetzbarkeit von Definiendum und Definiens.

Defeng

Zu enge Definition

Verstoß gegen die Regel der Begriffsbestimmung: die Definition muss angemessen sein. Dieser Fehler besteht darin, dass sich der Umfang des definierten Begriffs als kleiner erweist als der Umfang des zu definierenden Begriffes.

Er liegt z. B. in folgender Definition des Begriffes "Geometrie" vor:

"Geometrie ist die Lehre von den räumlichen Beziehungen der Körper". Tatsächlich ist die Geometrie nicht nur die Lehre von den räumlichen Körpern, sondern auch von den Formen der Körper.

Die lateinische Bezeichnung für eine zu enge Definition ist: definitio angustior.

Defessen

Definitio essentialis

Begriffsbestimmung, die die grundlegenden, wesentlichen Eigenschaften eines Gegenstandes, einer Erscheinung darlegt, z. B. Ein Caisson ist eine wasserundurchlässige Kammer zur Ausführung von Unterwasserarbeiten. Die definitio essentialis wird auch wesentliche Definition genannt und steht der definitio attributiva vel accidentalis gegenüber.

Defexpl

Explizite Definition

Definition, bei der der zu definierende Begriff mittels einer gedanklichen oder sprachlichen Beschreibung durch hinreichend bekannte andere Begriffe erklärt wird. Z. B. hat das am häufigsten angewandte Definitionsverfahren definitio fit per genus proximum et differentiam specificam den Charakter einer expliziten Definition.

In vielen Fällen ist eine explizite Definition einfach die Einführung einer neuen Bezeichnung, eines Namens, für einen mehr oder minder komplizierten Zusammenhang zwischen Begriffen. Z. B. kann man den Begriff parallel für Geraden einfach als Abkürzung für liegen in einer Ebene und schneiden sich nicht ansehen.

Bei einer expliziten Definition, die den Charakter einer bloßen Abkürzung hat, ist das von einer Definition eigentlich zu fordernde Prinzip der äquivalenten Ersetzbarkeit von Definiendum und Definiens erfüllt: Es kann in jedem Kontext der definierte Begriff durch die definierende Beschreibung in den bekannten Begriffen, als deren Abkürzung er steht, ersetzt werden, ohne dass sich dabei die Bedeutung ändert.

Als Beispiele für Definitionen, die zunächst keine expliziten Definitionen sind, seien genannt: die Kontextdefinition, die implizite Definition, die induktive Definition und die ostensive Definition.

Dedikat

Dedikativ

Apuleius bezeichnet die bejahenden Urteile als dedicativ.

Chartres

Schule von Chartres

Die Schule von Chartres ist eine frühe Schule des Nominalismus. Vertreter dieser Schule sind


Chisholm

Paradoxie von Chisholm

Chisholm entdeckte Paradoxien, die man mit Hilfe von Wiedergutmachungsimperativen formulieren kann. Chisholm konnte zeigen, dass eine Formalisierung derartiger Imperative in den üblichen deontischen Logiken zu logischen Widersprüchen führt.

Die Widersprüche die auch durch bedingte Gebote nicht umgangen werden konnten, führten zur Überzeugung, dass die deontische Logik mit Mitteln der Semantik unterlegt werden muss.

Claritas

Claritas definitionis

Lateinische Bezeichnung für die Klarheit der Definition.

Cognosc

causa cognoscendi

Die Scholastik unterscheidet streng zwischen der causa cognoscendi (Ursache des Erkennens) und der causa essendi. Die causa cognescendi ist die Ursache dafür, dass ein Seiendes erkannt werden kann.

Conserv

cuasa conservans

Die causa conservans (bewahrende Ursache) bwiurkt im Gegensatz zur causa efficiens, dass etwas weiterhin existiert.