Definitio fit per genus proximum et differentiam

Lateinische Bezeichnung für das Hauptverfahren der Definition über die nächste Gattung und den Artunterschied.

Dieses Verfahren der Begriffsbestimmung war bereits den Philosophen der Antike, z. B. Platon und Aristoteles bekannt.

Auf den ersten Blick scheint es, dass das günstigste Verfahren zur Bestimmung eines Begriffes eine möglichst umfangreiche Aufzählung von Eigenschaften des Gegenstandes wäre, der durch den Begriff erfaßt werden soll. Die Erfahrung zeigt aber, dass das nicht richtig ist. Es ist aus einer Reihe von Gründen unmöglich, einen Begriff mit Hilfe dieses Verfahrens zu definieren.

Einer dieser Gründe ist schon der Umstand, dass jeder Gegenstand unbegrenzt viele Eigenschaften hat, eine Aufzählung aller Eigenschaften unmöglich ist und eine noch so umfangreiche Aufzählung doch viele Eigenschaften nicht enthalten würde.

Deshalb wird im Falle der definitio fit per genus proximum et differentiam zunächst ein Begriff mit weiterem, aber nicht zu weitem Umfang, die nächste Gattung, angegeben und zusätzlich Merkmale angegeben die die jeweilige Art von anderen Arten dieser Gattung unterscheidet.

Die definitio fit per genus proximum et differentiam ist ein Spezialfall der expliziten Definition.