Philosophie Wörterbuch

Satzrezi

Satz der reziproken Relation zwischen Begriffsumfang und -inhalt

Satz, der besagt das mit der Zunahme des Begriffsinhalts der Begriffsumfang kleiner wird und umgekehrt.

Bekannt ist die Kritik Lotzes an diesem Zusammenhang.

Relbegr

Relativer Begriff

Begriff, der Eigenschaften von Gegenständen enthält, deren Existenz unmittelbar von der Existenz anderer Gegenstände abhängt, z. B. der Begriff Tochter. Dieser Begriff wird stets mit den Begriffen Vater bzw. Mutter assoziiert.

Rellosb

Relationsloser Begriff

Andere Bezeichnung für absolute Begriffe.

Remota

causa remota

In der Kausalreihe a, b, c… n ist die Ursache c causa remota (entfernteste Ursache) oder causa mediata (mittelbare Ursache) der Wirkung a, da da zwischen a und c die Ursache b liegt.

Von der causa remota wird die causa proxima unterschieden.

Represen

Repräsentation

Als Repräsentation bezeichnet man das, was für etwas steht, auf etwas referiert oder etwas denotiert.

Der philosophische Streit geht um Fragen wie die

  • ob das Postulieren solcher Repräsentationen zur Erklärung der geistigen Vorgänge unvermeidlich ist,
  • ob die Annahme geistiger Repräsentationen begrifflich kohärent ist,
  • welcher Art die Repräsentationen sein sollen.

Häufig werden Vorstellungen unter dem Terminus geistige (mentale, innere) Repräsentation erörtert.

Der Terminus Repräsentation ist ein zentraler Begriff des repräsentationalen Realismus.

Resolut

Resolutives Verfahren

Die naturalistischen Aristoteliker der Renaissance unterschieden das resolutive Erklärungsverfahren vom kompositiven Verfahren.

Beim resolutive Verfahren erfolgt die Auflösung der Wirkung in deren gesuchten Ursachen.

Reste

Methode der Reste

Die Methode der Reste ist eine der Methoden zur Untersuchung kausaler Zusammenhänge. Sie wurde von F. Bacon formuliert und von Mill näher untersucht.

Diese Methode geht davon aus, dass wenn man von einer Erscheinung jenen Teil abzieht, der, wie aus früheren Induktionen bekannt ist, die Folge einiger bestimmter Ursachen ist, der Rest dieser Erscheinung die Folge der übrigen Ursachen sein muss.

Die Methode der Reste ist eine Form der ausscheidenden Induktion.

Reihe

Kausalreihe

Eine Kausalkette heißt Kausalreihe (auch: Ursache-Wirkungs-Reihe), wenn sie linear ist, d. h. keine Verzweigungen hat. Der Begriff Kausalreihe wird in der Kausaltheorie untersucht.

Reihen

Paradoxon von Reihen in der Bewegung

Im Paradoxon von den Reihen in Bewegung, das von Zenon von Elea gefunden wurde und zu den Zenonschen Paradoxien gehört, treten drei Körper auf, die aus vier unteilbaren Raumatomen bestehen, AAAA, BBBB und CCCC. Der erste ruht, während sich die beiden anderen gleich schnell in entgegengesetzte Richtungen bewegen. B braucht nun einen unteilbaren Augenblick, ein A zu passieren; aber da BBBB und CCCC AAAA gleichzeitig passieren, passieren sie auch einander, und während ein B zwei Augenblicke braucht, um zwei A zu passieren, passiert es auch die vier C.

Wir müssen nun entweder sagen, dass ein B ein C im Laufe einer halben Zeiteinheit passiert oder dass B vier Zeiteinheiten braucht, um CCCC zu passieren. Das erste widerspricht der Unteilbarkeit der Zeiteinheiten, und im letzteren Fall müssen wir zwei Augenblicke vier Augenblicken gleichsetzen oder die ganze Zeit mit der halben.

Reinschl

Reiner Schluss

Als reinen Schluss (lat.: ratiocinium purum) bezeichnet Kant einen mittelbaren Schlüß aus drei Urteilen, die durch einen Mittelbegriff verbunden sind. Z. B. ist der einfache kategorische Syllogismus ein reiner Schluss.

Der reine Schluss wird dem vermischten Schluss gegenübergestellt.